Nürnberg – Hoch und runter: Trotz Sommerferien in nahezu allen Bundesländern konnten Autofahrer zumindest ab Mitte Juli aufatmen. Nach einem Anstieg zu Monatsbeginn fielen die Literpreise für Super E10 nach dem 12. Juli bis Monatsende um durchschnittlich bis zu knapp 6 Cent. Auch Diesel verbilligte sich. Dennoch: Im Vergleich zum günstigsten Jahresmonat Januar befinden sich die Kraftstoffpreise auf einem neuen Jahreshöchststand. Im Mittel rund 20 Cent mehr als noch zu Jahresbeginn müssen Kraftfahrer für einen Liter Super E10 zahlen. Spannend dürfte der August werden. „Schlechte Konjunkturaussichten in China, ein starker US-Dollar und steigende Ölvorräte in den USA: Die Rohölpreise sind im Juli auf ein neues Tief zugesteuert. Da ihre Änderungen an den Zapfsäulen jedoch verzögert ankommen, dürften die Preise hier im August wieder fallen“, sagt Steffen Bock, Geschäftsführer des Verbraucherinformationsdienstes clever-tanken.de.
Wie die monatliche Auswertung von clever-tanken.de zeigt, mussten Autofahrer im Juli im Bundesschnitt für vier Mal Auftanken à 60 Liter Super E10 rund 349 Euro zahlen und damit gut 85 Cent mehr als im Juni. Gegenüber Januar beträgt der Unterschied knapp 50 Euro für vier Mal Auftanken. Erfreulich für alle Dieselfahrer: Die Preisschere zu Super E10 klafft weiterhin deutlich auseinander. Sie liegt bei aktuell durchschnittlich 27 Cent – und ist damit deutlich höher als der steuerliche Unterschied zwischen beiden Kraftstoffen von gut 22 Cent.
Super E10 tankten Autofahrer laut clever-tanken.de im Juli am günstigsten in Bremen mit durchschnittlich rund 1,435 Euro pro Liter. Damit ist Bremen zum dritten Mal in Folge unter den Top drei der günstigsten deutschen Tankstädte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Hamburg (1,436 Euro) und Essen (1,438 Euro). Essen schaffte es damit zum fünften Mal in 2015 unter die Top drei in dieser Kategorie.
Am tiefsten in die Tasche greifen mussten Kraftfahrer für Super E10 in den drei folgenden der 20 größten deutschen Städte: Frankfurt am Main (1,468 Euro), Köln (1,464 Euro) und Wuppertal (1,459 Euro). Wuppertal ist damit zum vierten Mal und Frankfurt am Main zum dritten Mal in Folge unter den Top drei der teuersten Tankstädte. Viermaliges Auftanken à 60 Liter kostete in Frankfurt rund 352,30 Euro und damit etwa 7,90 Euro mehr als im günstigen Bremen.
Steffen Bock: „Zwar ist aufgrund der jüngsten Ölpreisentwicklungen an der Börse im August weiterhin mit fallenden Preisen an den Zapfsäulen zu rechnen. Kraftfahrer sollten diese dennoch im Blick behalten, zumal Mitte des Monats die ersten Ferienrückreisewellen beginnen.“ Bock rät Autofahrern, die Preise vor und während der Fahrt via Internet, Navigationssystem, Smartphone-App oder Apple Watch entlang geplanter Routen zu vergleichen. Zudem weist Bock darauf hin, dass sich Autofahrer aktuell nicht mehr auf das bisher geltende Muster mit stark erhöhten Preisen am späten Abend bis in die frühen Morgenstunden sowie bröckelnden Preisen im Tagesverlauf verlassen sollten. „Zurzeit beobachten wir, dass zahlreiche Markenstationen ihre Preise pünktlich zur Mittagszeit um etwa drei Cent anheben. Noch ist zwar keine eindeutige, deutschlandweite Systematik hinter den Preiserhöhungen zum Mittag erkennbar. Allerdings sollten Autofahrer diese aktuelle Entwicklung in ihrer Reiseplanung berücksichtigen.“