Nürnberg – Die dreimonatige Talfahrt der Benzinpreise ist vorerst gestoppt. Nachdem die Preise im Oktober nahezu auf ein Jahrestief gefallen waren, haben sie im November wieder leicht angezogen. Gegenüber Oktober verteuerte sich Super E10 um rund 1 Cent auf 1,3035 Euro. Der Dieselpreis legte ebenfalls um rund 1 Cent zu und lag im Mittel bei 1,1233 Euro. Dies zeigen die Ergebnisse der monatlichen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes clever-tanken.de. Wie die Daten außerdem zeigen, nähern sich die Preise für Super E10 und Diesel weiter an. Der durchschnittliche Preisunterschied liegt aktuell bei 18 Cent. Weil die Preisdifferenz damit erneut geringer ist als der Steuerunterschied von gut 22 Cent, lohnt sich Dieselfahren aktuell etwas weniger.
Für vier Mal Auftanken à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im November durchschnittlich rund 313 Euro und damit etwa 1,90 Euro mehr als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kostete die gleiche Menge Kraftstoff allerdings dennoch 28 Euro weniger. Für viermaliges Auftanken à 60 Liter mussten Dieseltanker mit knapp 270 Euro zwar etwas mehr als im Oktober zahlen – im Vergleich zum Vorjahresmonat sparen sie dennoch gut 40 Euro.
Die günstigsten drei Super E10-Tankstädte waren im November Hamburg (1,2758 Euro), Bremen (1,2805 Euro) und Hannover (1,2818 Euro). Auch Dieselfahrer tankten in diesen drei Städten am günstigsten: In Hannover wurden im Schnitt pro Liter Diesel 1,0779 Euro aufgerufen, in Hamburg 1,0821 Euro und in Bremen 1,0908 Euro. Am tiefsten mussten Autofahrer in Nürnberg ins Portemonnaie greifen. Hier kostete der Liter Super E10 im Schnitt 1,3119 Euro, der Liter Diesel kostete 1,1458 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgten im Ranking der teuersten Super E10-Tankstädte Frankfurt a.M. (1,3066 Euro) und München (1,3060 Euro). Die Plätze zwei und drei im Diesel-Städte-Ranking belegten Mannheim (1,1451 Euro) und Stuttgart (1,1444 Euro).
Mit Spannung blicken Experten auf das bevorstehende Treffen des Ölkartells Opec am kommenden Freitag in Wien. „Zwar werden während der Konferenz wohl keine finalen Entscheidungen bezüglich des Preis- und Machtkampfes zur Verteidigung von Marktanteilen zwischen den Opec-Staaten und insbesondere den USA zu erwarten sein. Allerdings könnten die Teilnehmer Signale für einen Wiederanstieg der Ölpreise senden, die seit über einem Jahr strategisch niedrig gehalten werden“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von clever-tanken.de.
Dass sich die Preise kurzfristig spürbar verteuern werden, sieht Bock hingegen nicht. Dennoch rät er – insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsferien –, die Kraftstoffpreise vor und während der Fahrt via Internet, Navigationssystem, Smartphone-App oder Apple Watch entlang geplanter Routen zu vergleichen. Dabei sollten Autofahrer beachten, dass die Kraftstoffpreise in Deutschland in den frühen Abendstunden am günstigsten sind, nach 20 Uhr aber kräftig anziehen. Laut clever-tanken.de kann es dann örtlich zu Preiserhöhungen von bis zu 20 Cent kommen. Diese Spitzenpreise werden in der Regel bis zum Morgen gehalten und sinken im Verlauf des Tages wieder. Allerdings: Nach den Worten Bocks erhöhen vor allem Markentankstellen seit einigen Monaten ihre Preise auch kurzfristig zur Mittagszeit.
Quelle: inforoad GmbH