Umfrage: 43 Prozent der Senioren haben seit dem Führerscheinerwerb keinen Kurs besucht
Wenn es auf der Straße gekracht hat und es Verletzte gibt, ist Erste Hilfe nicht nur eine moralische, sondern auch eine rechtliche Pflicht. Je schneller und gezielter geholfen wird, desto eher können bis zum Eintreffen der Rettungskräfte die gesundheitlichen Folgen des Unfalls gemindert werden. Viele Ersthelfer haben allerdings Angst, sich dabei falsch zu verhalten. Der Hauptgrund: Der letzte Erste-Hilfe-Kurs ist bei den meisten Autofahrern lang, lang her.
Besonders ältere Autofahrer sollten sich regelmäßig fortbilden
Einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) zufolge haben 40 Prozent der deutschen Autofahrer seit ihrer Führerscheinprüfung keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr besucht, bei den über 60-Jährigen lag der Anteil sogar bei 43 Prozent. Logische Folge: Bei fast der Hälfte der Senioren liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehrere Jahrzehnte zurück.
Jacqueline Lacroix, Referatsleiterin Verkehrsmedizin beim DVR: „Besonders ältere Autofahrer sollten sich deshalb regelmäßig fortbilden: Liegt der Führerscheinerwerb schon länger zurück, ist ein Erste-Hilfe-Auffrischungskurs umso wichtiger.“ Dies sei sinnvoll, um im Ernstfall schnell und richtig helfen zu können. Jeder müsse sich vor allem auch bewusst machen, dass er im Ernstfall selbst auf erste, lebensrettende Maßnahmen von anderen Verkehrsteilnehmern angewiesen sein könne.
Kenntnisse zur lebensrettenden Wiederbelebung mangelhaft
Einer Studie vom ADAC und Roten Kreuz zufolge wüssten 46 Prozent der Autofahrer immerhin noch, wie ein Verletzter in der Seitenlage stabilisiert wird, etwas weniger könnten bei Atemstillstand helfen. Aber nur jeder Fünfte wäre in der Lage, die lebensrettende Wiederbelebung korrekt vorzunehmen. „Viel Einsatzbereitschaft, aber wenig Fachkenntnis“, so beschreibt Jacqueline Lacroix deshalb das Dilemma beim Thema Erste Hilfe auf Deutschlands Straßen.
Quelle: Djd