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Expertentipp: Automatisiertes Fahren erhöht Sicherheit, Komfort und Effizienz
Das Auto lenkt, gibt Gas und bremst wenn nötig – während sich der Fahrer entspannt zurücklehnen kann und der Elektronik alles Nötige überlässt. Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, soll in wenigen Jahren zur Realität auf unseren Straßen werden. Belén Aranda, Projektleiterin für das automatisierte Fahren bei Bosch, erläutert den Stand der Entwicklung.
Ab wann werden Autos komplett eigenständig fahren können, ohne dass der Fahrer eingreifen muss?
- Wir rechnen mit ersten hochautomatisierten Fahrzeugen ab etwa 2020. Diese Modelle werden auf der Autobahn bis zu 130 Stundenkilometer die Fahrsituation beherrschen können. Aber schon heute sind in vielen Autos Assistenzsysteme wie eine Einparkhilfe oder teilautomatisierte Funktionen wie ein Stauassistent erhältlich. Vielfach gehören die praktischen Helfer bereits zur Serienausstattung.
Welche Hauptvorteile bietet die Technik?
- Das Ziel lautet, Sicherheit, Komfort und Effizienz auf der Straße zu erhöhen. Weltweit sterben jedes Jahr schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen durch Verkehrsunfälle. In 90 Prozent der Fälle ist menschliches Fehlverhalten schuld. Laut Prognose der Bosch-Unfallforschung kann die zunehmende Automatisierung die Unfallzahlen weiter senken, allein in Deutschland um bis zu einem Drittel. Automatisiertes Fahren macht den Straßenverkehr aber nicht nur sicherer, sondern auch effizienter. US-Studien haben ergeben, dass dank einer vorausschauenden Fahrstrategie Kraftstoffeinsparungen von bis zu 39 Prozent möglich sind. Und schließlich vermittelt ein Auto mit Autopilot ein ganz neues Fahrerlebnis – es wird zum mobilen Zuhause.
Bedeutet das zugleich, dass der Autofahrer entmündigt wird und der Maschine alle Entscheidungen überlässt?
- Auf keinen Fall. Der Fahrer kann jederzeit in das automatisierte Fahren eingreifen. Zudem kann er selbst für jede Fahrt neu auswählen, ob er das Fahren komplett der Elektronik überlässt, ob er einzelne Assistenzfunktionen nutzt oder eigenständig das Fahrzeug führt. Die Entscheidung liegt allein beim Fahrer, auch in Zukunft.
Quelle: djd