Der Frühling ist zugleich auch Cabriozeit…Wer Träumt da nicht von einen offenen flotten Flitzer…Hier sollten Sie aber ein paar wesentliche Dinge beachten…
Die Preisunterschiede können bei bestimmen Gebrauchtcabrios exorbitant sein. Bei bestimmten älteren Fahrzeugen können die geschlossenen Versionen des öfteren schon für ein paar hundert Euro erstanden werden, wohingegen die offenen Versionen mehrere tausend Euro am Markt kosten. Hier sollte auch beachtet werden, dass die Cabrios nicht zwangsläufig eine bessere Qualität haben als die geschlossenen Karosserieversionen.
Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Automobils befasst wird schnell feststellen, dass es überwiegend Cabrios gegeben hat und eine geschlossene Karosserie oft nur wenn überhaupt gegen Aufpreis zu bekommen war.
Selbstverständlich nutzen heutzutage die wenigsten Besitzer ihr Cabrio, Spider oder ihren Roadster das ganze Jahr. Vielmehr möchte man nicht auf den Genuss des offenen Fahrens verzichten und ist dadurch auch gerne bereit hier ein paar Euro´s mehr auszugeben als für den Bruder mit geschlossener Bauform.
Die Online-Plattformen wie z.B. Autoscout24.de, mobile.de, auto.de und viele weitere sind voll mit “Cabrios, Spider und Roadster” jeden Baujahres, Größe und Preisklasse…Auch bei vielen gutsortierten Fahrzeughändlern stehen fast für jeden Geldbeutel die gewünschten Fahrzeuge auf dem Hof und warten auf seinen Käufer…
Doch bevor Sie sich auf die Suche machen, sollten Sie sich überlegen was Sie wirklich wollen und welche Kriterien das Fahrzeug für Sie erfüllen sollte! Informieren Sie sich auch über die laufenden Kosten die ein derartiger Wagen verursacht.
Aus Erfahrung wissen wir: Bei keiner anderen Fahrzeugart sind die Fehlkäufe so hoch wie bei “Cabrios” – dies sollten Sie bedenken!
Nun stellt sich die Frage; welcher Cabrio-Typ sind Sie?
Erstellen Sie sich hierzu vielleicht eine kleine Pflichtenliste, mit den für Sie relevanten Fragen wie z.B.: Kofferraumgröße, Stoff- oder Hardtop, Sitzplätze, Abmessungen, Leistung, Federung, Sitz konform (denn ein Schalensitz muss nicht unbedingt bequem sein) usw. …
Wenn Sie sich für eine neues oder junges Cabrio entschieden haben, kann vor Kauf nur empfohlen werden dass Sie sich bei einem der Autovermieter umsehen und einfach mal für einen Tag oder ein Wochenende eines der zahlreichen Angebote hierzu nutzen – danach wissen Sie sicher viel mehr und es schützt Sie möglicherweise vor einem Fehlkauf!
Denn es macht nicht immer Spaß, mit einem tollen, großen und leistungsstarken “Cabrio oder Spider” auf Strecken unterwegs zu sein wo eine Reglementierung nach der anderen angetroffen wird. Oder ein LKW und Wohnmobil nach dem anderen vor einem ist und Sie dessen Dieselgestank abbekommen – dies kann auch sehr schnell zu Aggressionen und Frust führen!
Möglicherweise ist dann – weniger mehr!
Auch ein kleines, schnittiges und wendiges “offenes Gefährt” kann viel Fahrfreude bereiten…
In diesem Zusammenhang kommt es nicht selten vor dass nach kurzer Zeit, Käufer diverse Mängel an dem Fahrzeug beanstanden – die aber Sicherlich keine Mängel sind die der Verkäufer zu verantworten hat, wie z.B. feste Bremssättel an der Hinterachse (einfach dadurch entstanden weil der Fahrer mit dem heißen Flitzer nur in der Innenstadt flaniert und den Wagen nicht (annähernd Bauartgerecht) fährt)!
Es ist nicht einfach die richtige Wahl zu treffen… – schützen Sie sich vor einem Fehlkauf!
Bei Cabrios trifft man des Öfteren auf den Begriff der “Verwindungssteifigkeit”!
Der Ausdruck “Verwindungssteifigkeit” ist im Zusammenhang mit Cabrio-Fahrzeugen des öfteren anzutreffen. Er soll die Stabilität gegenüber dem Bruder mit geschlossener Bauform im Vergleich darstellen. Um es besser zu verstehen sollten Sie sich die nachfolgenden Bilder genauer ansehen – insbesondere die Konstruktionsweise moderner, selbstragender Karosserien wie hier z.B. der 1er BMW. Die Roadster u.d.gl. werden meist auf der Basies eines sehr verwindungssteifen “Gitterrahmen” aufgebaut. Diese Bauart gewährleistet zwar eine sehr hohe Torsionssteifigkeit jedoch sind die Crashwerte meist sehr schlecht.
Beispiel: Die hochsteife Karosserie des BMW 1er Cabrio.
Sicherheit mit Substanz: Mit hochfesten Stahlsorten, zusätzlichen Verstärkungen und speziellen Deformationselementen sind Sie und Ihre Passagiere sicher geschützt. Die hohe Torsionssteifigkeit gewährleistet Fahrdynamik und Crashsicherheit. Auch in puncto Verwindungssteifigkeit erreicht das BMW 1er Cabrio Werte, die für vollen Fahrspaß und optimalen Schutz sorgen.
Beispiel: Der Leiterrahmen eines Oldtimers.
Der Leiterrahmen ist eine Form der tragenden Struktur von Kraftfahrzeugen. Der Name kommt daher, dass er wie eine Leiter aussieht. Zwischen zwei Längsholmen sind mehrere Querstreben eingesetzt. Üblich sind C-förmig abgekantete Blechprofile als Längsträger. In Lastkraftwagen sind die Holme gerade durchgehend, bei Personenwagen wurden sie seit den zwanziger Jahren zwischen den Achsen etwas nach unten gekröpft (Tiefrahmen) oder unter der Hinterachse durchgeführt (Underslung-Rahmen), um den Schwerpunkt zu senken und die Querschnittsfläche des Fahrzeugs zu verringern.
Beispiel: Der Gitterrahmen von Sport- und Rennwagen.
Ein Gitterrahmen ist ein Raumfachwerk, das vornehmlich in der Luftfahrt und im Automobilbau Anwendung findet. Auf Gitterrahmen aufbauende Sportwagen waren zum Beispiel der Mercedes-Benz 300 SL, Porsche 550 A, Lotus Seven und der Lamborghini Countach. Auf den Gitterrahmen eines Automobils wird eine leichte Karosserie aus Aluminium oder Kunststoff aufgesetzt, die nicht zur Stabilität des Fahrzeugs beiträgt.
Das Cabrio-Verdeck, Dichtungen und Klappmechanismus (Gestänge)
Sie sollten bei der Besichtigung eines Cabrios möglichst mit dem Dach / Verdeck beginnen. Ganz gleich ob das Dach des Wagens aus Kunststoff oder Stoff ist, des öfteren wird behauptet das Schäden leicht und schnell zu erkenn sind – dem würden wir widersprechen. Selbstverständlich sind große Risse, lose Dichtungen, starke Knickstellen aufgegangene Nahtstellen für die meisten Leute zu erkennen. Dennoch liegt meist der Schaden im Detail und der ist leider nicht mehr so einfach zu erkennen. Hierbei handelt es sich nicht zuletzt oft auch um Bedienungsfehler oder einfach nur Schlamperei.
Auch der Dachmechanik / dem Klappmechanismus sollten Sie große Aufmerksamkeit entgegenbringen, hier verbergen sich des Öfteren große Schäden, das die Freude an einem Carbrio schnell erheblich mindern könnte und nicht zuletzt mit erheblichen Kosten verbunden sein kann. Man sollte nicht übersehen dass bei so mancher neuerer Bauart eine verhältnismäßig komplizierte Mechanik in Verbindung mit Stellmotoren und Steuergeräten zum Einsatz kommt.
Nicht zuletzt sollen Sie sich die Dichtungen ganz genau ansehen. Insbesondere bei Klappdach Cabrios wie z.B. der Peugeot 206 CC oder auch der VW Eos sowie viele weitere Modelle von den verschiedensten Herstellern. Die Dächer teilen sich meist in mehreren Segmenten auf so dass sie auch im beengten Kofferraum noch Platz finden, daher müssen die Segmente gegeneinander abgedichtet werden und genau hier liegt auch die Schwierigkeit.
Feuchtigkeit? Ein Problem bei vielen offenen Fahrzeugen…
Kommt Ihnen nach öffnen der Türe ein ungewohnter / moderiger Geruch entgegen sollten Sie sich den Wagen sehr genau ansehen, auch unter den Bodenteppichen – dann können Sie davon ausgehen dass Wasser an einer Stelle in das Fahrzeug eindringt. Die eindringende Feuchtigkeit verursacht nicht nur den unangenehmen Geruch, sondern führt auch zu Rost und teilweise durch Kondensation zu Ausfällen von diversen Steuergeräten die an den verschiedensten Orten im Wagen verbaut sind. Nicht zuletzt kann es zur Schimmelbildung, insbesondere an der evtl. verbauten Lederausstattung und dem Cabrio-Verdeck sowie dessen Innenverkleidung / Dämmung kommen. Dies ist dann sehr unangenehm und obendrein gesundheitsschädlich.
Rostschäden verursacht durch eindringende Feuchtigkeit bei “Cabrios” leider keine Seltenheit! Daher gilt grundsätzlich – genau prüfen bevor man sich bindet!
Eine gute Nachricht noch zum Schluss
Die meisten Cabrios werden meist nur für Ausflüge benutzt. Daher kann davon ausgegangen werden das die Technik weniger beansprucht wurde als vergleichsweise bei einem Bruder in der geschlossen Bauform, mal von den reinen Fahrmaschinen abgesehen wie einige “Roadster” dies sind.
Käufer die sich möglichst schadlos halten wollen, sollten die Überprüfung stets von einen absoluten Profi vor Kauf, bzw. Übernahme durchführen lassen – mehr Geld können Sie sich möglicherweise nicht sparen…
Die freien Kfz-Sachverständigen in Ihrer Nähe, bzw. in der Nähe des Fahrzeugs, sowie auch die bekannten Prüforganisationen beraten Sie hierzu gerne und stehen Ihnen als kompetente und vertrauenswürdige Partner zur Seite.
Quelle: ots