Gleichberechtigung – Fast 80 Prozent für gleiche Steuern auf Diesel und Benzin
München – Trotz der Kritik am Diesel kostet er an Tankstellen immer noch deutlich weniger als Benzin, da er niedriger besteuert wird. Die Forderungen nach einer Abschaffung der Steuerprivilegien werden immer lauter. Die deutliche Mehrheit der Deutschen Autohalter ist inzwischen für Gleichberechtigung: 78 Prozent haben sich in einer repräsentativen Umfrage von AutoScout24, dem europaweit größten Online-Automarkt, unter 1.024 Autohaltern für ein Ende der Steuervorteile ausgesprochen. „Selbst jeder zweite Dieselfahrer ist für eine Angleichung der Steuersätze. Allerdings ist nur eine Minderheit für eine sofortige, bedingungslose Abschaffung. Die Mehrheit knüpft ihre Zustimmung für das Aus der Steuervorteile an Übergangsfristen und andere Voraussetzungen,“ sagt Dr. Sebastian Lorenz, Vice President Consumer bei AutoScout24.
Autohalter wollen Ausgleich für Steuerangleichung
Lediglich 37 Prozent der deutschen Autohalter ist demnach dafür, dass Benzin und Diesel sofort und ohne Einschränkung mit den gleichen Steuersätzen belegt werden soll. Derzeit fallen inklusive Ökosteuer 65,45 Cent Energiesteuer auf den Liter Benzin an, aber nur 47,04 Cent auf den Liter Diesel. Allerdings zahlen Halter von Dieselfahrzeugen dafür eine höhere Kraftfahrzeugsteuer, auch der Anschaffungswert eines Diesels ist höher. Entsprechend sagen 18 Prozent der Befragten: Ich bin für eine Anpassung der Steuersätze beim Kraftstoff, aber nur, wenn gleichzeitig die Kfz-Steuern für Dieselfahrzeuge gesenkt werden. Zwölf Prozent sind für Steuervereinheitlichung beim Sprit, aber nur wenn damit umweltfreundliche Antriebstechnologien gefördert werden. Weitere elf Prozent sind ebenfalls dafür, bestehen aber darauf, dass dies nicht kurzfristig umgesetzt wird, da Dieselfahrer eine Investitionsentscheidung auf der Basis der aktuellen Steuern getroffen hätten.
Auch Dieselfahrer für Änderungen offen
Rund jeder fünfte Autohalter (22 Prozent) ist strikt gegen eine Änderung bei der Kraftstoffsteuer. Es ist wenig verwunderlich, dass vor allem Halter von Dieselfahrzeugen beim Altbewährten bleiben wollen: 49 Prozent derjenigen, die einen Selbstzünder fahren, möchten dies auch weiterhin mit verbilligtem Sprit tun. Interessanter ist der Umkehrschluss, denn 51 Prozent der Dieselfahrer sind durchaus bereit, gleiche Preise an der Zapfsäule zu akzeptieren. Ohne Einschränkung stimmen allerdings nur zwölf Prozent von ihnen zu. Jeder vierte Dieselfahrer erwartet für sein Entgegenkommen bei der Spritbesteuerung zumindest gleiche Sätze bei der Kfz-Steuer.
Quelle: AutoScout24 GmbH