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Karosserieleichtbau – Raus aus der Nische

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München – Fahrzeuggewicht war und ist im Automobilbau ein Thema, jetzt aber mit umgekehrtem Vorzeichen: Während die vergangenen Jahrzehnte die Gewichtsspirale immer weiter nach oben ging, so steht jetzt mehr denn je die Gewichtsreduzierung im Mittelpunkt der Entwicklungsaktivitäten bei Automobilherstellern (OEMs) und -zulieferern. Mit etwa 20 bis 25 Prozent hat die Karosserie – bestehend aus Karosseriestruktur, Türen, Klappen, Außenhaut – einen hohen Anteil am Fahrzeuggewicht. Die zukünftig deutlich verschärften CO2-Flottenziele sorgen dafür, dass Karosserieleichtbau mehr denn je als strategischer Hebel zur Zielerreichung genutzt wird.

Quellenangabe: "obs/Berylls Strategy Advisors"
Quellenangabe: „obs/Berylls Strategy Advisors“

Vor diesem Hintergrund prognostiziert die Top-Managementberatung Berylls Strategy Advisors ein Wachstum des weltweiten Marktes für Karosserieleichtbau um durchschnittlich ca. 15 Prozent p.a. Der Markt verfünffacht sich bis 2025 auf knapp 100 Milliarden Euro. Auch wenn Europa weiter stark wächst: allein die Fahrzeuge aus chinesischer Produktion stehen für knapp 30 Prozent des Wachstums bis 2025; China wird so zum Hauptmarkt für Karosserieleichtbau, neben Europa. Daneben gewinnt der NAFTA Raum stark an Bedeutung, da die amerikanischen OEMs Nachholbedarfe im Karosserieleichtbau adressieren müssen und die europäischen Transplants die Fertigung „leichter“ Karosserien forcieren. Hoch- und höchstfester Stahl wird mit ca. 45% Marktanteil in 2025 zu dem Zukunftswerkstoff und verdrängt entsprechend konventionellen Stahl. Aluminium kommt für Karosserieanwendungen aus der Nische und erreicht in mittleren bis großen Fahrzeugen einen Marktanteil von 20 bis 50 Prozent. Signifikante Kostenreduktion in der Großserie ermöglicht langfristig auch CFK den Durchbruch im Premiumsegment.

Die nächsten Jahre sind von Lösungsvielfalt geprägt, und etablierte Karosserielösungen kommen durch verstärkten Material- und Konzeptleichtbau unter Druck – mit Chancen, aber auch mit Risiken für alle Beteiligten. „Das Management bei Automobilherstellern und Karosseriezulieferern steht demnach vor der Aufgabe, Wertschöpfungsstrukturen in Entwicklung und Fertigung konsequent auf Leichtbau auszurichten“ sagt Christian Kleinhans, Geschäftsführender Partner bei Berylls Strategy Advisors. Nur wer jetzt die notwendigen Veränderungen einleite, werde mittel- und langfristig überleben. Als eine der zukünftigen Kerndisziplinen im Automobilbau bietet aber gerade Leichtbau enormes Potenzial für „Ingenieurskunst Made in Germany“!

Quelle: ots

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