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Logistik: Personalmangel bedroht Versorgungssicherheit

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Der zunehmende Fachkräftemangel in der Logistik stellt die internationale Versorgung vor Herausforderungen. Weil in Großbritannien bis zu 100.000 Lkw-Fahrerinnen und -fahrer fehlen, erhalten Tankstellen keinen Kraftstoff mehr. Der Notstand betrifft nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association, der ca. 5.500 Tankstellen vertritt, rund zwei Drittel der Mitglieder, die keinen Kraftstoff mehr haben. Rund 50 bis 90 Prozent aller Tankstellen sind demnach bereits leer oder drohen auszutrocknen. An vielen Tankstellen in Großbritannien gibt es also derzeit Engpässe bei Benzin und Diesel, es kommt zu langen Schlangen sowie zu Panikkäufen. Kurzfristig sollen Fahrerinnen und Fahrer aus dem Militär aushelfen.

Neben der angespannten Versorgungslage beim Treibstoff sind längst auch andere Bereiche des täglichen Lebens im Vereinigten Königreich von der Personalknappheit in der Logistik betroffen. So klaffen in Supermärkten Lücken in den Regalen, viele Milchbauern bleiben auf ihrer Milch sitzen und müssen diese im Extremfall entsorgen, bei Möbelhäusern fehlen Matratzen und in Kläranlagen mangelt es an wichtigen Chemikalien. Insgesamt gibt es kaum noch eine Branche, die nicht unter Engpässen leidet.

Dabei ist die Situation von Arbeitskräften in der Logistik auch entlang der gesamten internationalen Lieferketten angespannt. So richteten sich jüngst die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) sowie andere Branchenvereinigungen in einem offenen Brief an die Staatsoberhäupter der Generalversammlung der Vereinten Nationen, um vor einem „Kollaps des globalen Verkehrssystems“ zu warnen, wenn den Mitarbeitenden in der Logistik nicht Freizügigkeit gewährleistet würde. Reiseverbote und Einschränkungen sowie ein Mangel bei der Versorgung von Seeleuten mit Impfstoff hätten das Wohlergehen der Beschäftigten während der Corona-Zeit massiv beeinträchtigt.

Bewusstsein für die Bedeutung der Logistik erhöhen

„Die angespannte Versorgungslage aufgrund des Personalmangels in der Logistik macht die Öffentlichkeit noch mehr auf die systemrelevante Funktion des Wirtschaftsbereichs aufmerksam. Logistik ist für jede Volkswirtschaft und Gesellschaft von enormer Bedeutung – ohne sie funktioniert kaum etwas. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für ihre Leistungen in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen und für ihre Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten zu werben. Denn die Beschäftigten in der Logistik sind die Basis für die Sicherstellung unserer Versorgung“, sagt Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“.

Die 2019 gegründete Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, das Image der Logistik zu verbessern und sich für den Arbeitgeber Logistik stark zu machen. Logistik ist nach Automobilbranche und Handel mit einem Gesamtumsatz von ca. 272 Mrd. Euro im Jahr 2020 (Quelle: Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services) und mehr als 3 Mio. Beschäftigten der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands und einer der bedeutendsten Arbeitgeber des Landes. Auf ihrer Initiativen-Website sowie auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen stellen „Die Wirtschaftsmacher“ viele Informationen rund um die Logistik für interessierte Nachwuchskräfte und Wechselwillige zur Verfügung, unter anderem „Logistik-Insights“, Berufs- und „Logistikhelden“-Profile sowie umfangreiche Themenhefte und Ratgeber u. a. zu den Themen Berufseinstieg oder Studieren in der Logistik. Mit ihrer aktuellen Kampagne „Logistik ist da, wo ich bin“ macht sie die Systemrelevanz der Logistik für Wirtschaft und Gesellschaft deutlich und wirbt für ihre Vielfalt.

Auch in Deutschland fehlen bereits mehrere Zigtausend Fernfahrerinnen und Fernfahrer sowie weitere Fach- und Nachwuchskräfte. Damit ist der Bedarf im gesamten Wirtschaftsbereich seit Jahren hoch und dürfte auch in Zukunft weiter steigen. Grund dafür ist die Versorgungsfunktion der Logistik für Produktion, Handel und Bevölkerung sowie der wachsende Online-Handel (E-Commerce), der von einer zuverlässigen logistischen Abwicklung der Bestellungen in Form von Lagerung, Transport, Kommissionierung und Retouren-Management abhängig ist.

Quelle: Mainblick – Agentur für Strategie und Kommunikation

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