Stuttgart/Wörth – Im Werk Wörth hat sich der neue Stern unter den Mercedes-Benz Sonderfahrzeugen zum ersten Mal gezeigt: Ab sofort startet im größten Lkw-Werk die Serienfertigung der neuen Generation des hochgeländegängigen Unimog. Der erste Vertreter, ein arktisweiß lackierter U 5023 4×4, verließ am 15. Juli 2014 die Fertigungslinie; begleitet vom Applaus der Belegschaft sowie zahlreicher Gäste aus Politik und Wirtschaft. Das jüngste Mitglied der Unimog-Familie präsentierte sich direkt nach dem Bandablauf im Rahmen einer „Generationenfahrt“, die einen kleinen Ausschnitt aus 63 Jahren Unimog-Geschichte reflektierte und einen Einblick in die Faszination und Einzigartigkeit des hochgeländegängigen Unimog vermittelte.
Nach dem neuen Unimog Geräteträger und dem neuen Econic ist dies für Mercedes-Benz Special Trucks der dritte erfolgreiche Produktionsstart innerhalb eines Jahres – und setzt zugleich den Schlusspunkt unter die Euro VI-Offensive bei den Wörther Sonderfahrzeugen. Yaris Pürsün, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks, ist begeistert: „Die neuen hochgeländegängigen Unimog setzen Maßstäbe im Off-Road-Bereich. Sie überzeugen dank ihrer Fähigkeit, jedes Gelände zu bezwingen und jede Herausforderung zu meistern – ob bei der Waldbrandbekämpfung, im Hochwassergebiet oder im Tagebau. Der Unimog ist ein Alleskönner, wir konnten seine Eigenschaften trotz der großen Herausforderungen, die Euro VI mitbringt, weiter ausbauen. Das ist eine wirklich tolle Leistung.“
Verbindung bewährter Produktvorteile mit innovativen Verbesserungen
Bei der neuen Generation des hochgeländegängigen Unimog verbinden sich hohe Effizienz, modernste Technologie und herausragende Systemkompetenz zu einem gelungenen Gesamtkonzept, das mit Leistungsstärke überzeugt. Die neuen Fahrzeuge sind dabei umweltfreundlich und so robust wie ihre Vorgänger. Dazu sind die bewährten Unimog-Konzeptvorteile mit Einführung der neuen Euro VI-Motoren in vielen Details nochmals verbessert worden.
Ob bei der Waldbrandbekämpfung, im Energiesektor oder im Pipelinebau, im Katastrophenschutz, bei Kraneinsätzen oder Expeditionen, ob bei der Rettung von Menschen oder der Bergung von Maschinen und nicht zuletzt auch im Personentransport – überall, wo Straßen in schlechte Wege und freies Gelände übergehen, machen die beiden hochgeländegängigen neuen Unimog-Typen eine hervorragende Figur in ihrem angestammten Terrain. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Varianten besteht in den Achslasten und im zulässigen Gesamtgewicht, das beim U 4023 maximal 10,3 t, beim U 5023 bis zu 14,5 t beträgt.
Dies ist bereits auf den ersten Blick erkennbar: Die neuen Fahrzeuge verfügen über ein Kurzhauber-Fahrerhaus mit neu gestaltetem Kühlergrill und Stoßfängern, die mit modernen Bi-Halogen-Scheinwerfern ausgestattet sind. Die neue Heizungs- und Klimaanlage sorgt für ein angenehmes Arbeitsklima, während das übersichtliche Bedienkonzept sowie die Frontkamera zur Sichtfelderweiterung den Betrieb und das Handling erleichtern.
Das Neuheiten-Feuerwerk umfasst darüber hinaus ein neues Mittelmotorkonzept mit direkter Geräteabtriebsmöglichkeit und ein leistungsgesteigertes Getriebe. Der Antrieb erfolgt über einen drehmomentstarken Euro VI-Vierzylindermotor aus der Motorbaureihe OM 934 und macht den Unimog mit einer technischen Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h autobahntauglich. Standardisierte Anbindungspunkte lassen unterschiedlichste An- und Aufbauten zu, während die leistungsgesteigerte Fahrzeughydraulik und ein neuer Motor-Nebenabtrieb als mechanische Schnittstelle den Antrieb leistungsstarker Geräte bis zu 600 Nm ermöglichen. Für höchste Sicherheit steht eine kraftvolle Premium-Motorbremse zur Verfügung. Darüber hinaus senken verlängerte Wartungsintervalle die Wartungskosten.
Unübertroffen leistungsstark im Gelände
Umfassend ausgebaut wurden die Fahreigenschaften in schwerem Gelände. Dazu zählen ein tieferer Schwerpunkt, druckluftbetätigte Scheibenbremsen an allen Rädern, verstärkte Achsen, ein überarbeitetes Schubrohrkonzept mit verstärkter Achsanbindung vorn, neue Stabilisatoren an der Vorderachse und eine vor Schmutz geschützte Unterbringung aller Aggregate. Zuschaltbarer Allradantrieb, Differenzialsperren rundum, ABS und die Schnellreversierfunktion EQR (Electronic Quick Reverse) sind Standard.
Eine Verwindungsfähigkeit von bis zu 600 mm, eine Achsverschränkung von bis zu 30 Grad, hohe Böschungswinkel von 44 Grad vorn und 51 Grad hinten, ein Rampenwinkel von 34 Grad, eine mit 45 Grad extrem hohe Steigfähigkeit, ein seitlicher Neigungswinkel von 38 Grad und eine Watfähigkeit von maximal 1,20 m sind Werte, die eine sichere Fahrt in extremen Offroad-Situationen möglich machen. Eine zusätzliche Geländegruppe deckt den Geschwindigkeitsbereich von 2,5 km/h bis 35 km/h ab. Völlig neu konzipiert wurde die Reifendruckregelanlage Tirecontrol Plus mit den Wahloptionen „Schlechtweg“, „Sand“ und „Straße“.