Stuttgart – Das Thema Sicherheit gehört seit jeher zur Unternehmensstrategie von Daimler und wurde schon früh Teil der Markenpositionierung. Mercedes-Benz Trucks hat seine Teilnahme an Europas größter Oldtimershow „Retro Classics 2016“ daher unter das Motto „Sicherheitssysteme im Lastkraftwagen im historischen Umfeld“ gestellt.
Die Marke der Automobilpioniere Gottlieb Daimler und Carl Benz, die wie keine andere für die Motorisierung des Personen- und Gütertransports steht, begeht 2016 das Jubiläum „120 Jahre Lkw“: Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit hatte die Daimler-Motoren-Gesellschaft am 1. Oktober 1896 den ersten motorisierten Lkw nach London ausgeliefert. Der mit einem 3 kW (4 PS) starken Zweizylindermotor ausgerüstete Lastwagen ist für 1,5 Tonnen Nutzlast ausgelegt. Im gleichen Jahr liefert Benz einen „Lieferungswagen“ mit Kastenaufbau an das Pariser Kaufhaus „Du bon Marché“. Auf der Retro Classics im Jubiläumsjahr 2016 belegt Mercedes-Benz seine führende Rolle bei der Entwicklung der (Nutz-) Fahrzeugtechnik.
Die Entwicklung der Zweikreis-Druckluftbremse und des Anti-Blockier-Systems (ABS), mit der die Forscher und Entwickler der damaligen Daimler-Benz AG bereits in den 1960er Jahren begannen, sind zwei frühe Höhepunkte in der Historie der Sicherheitssysteme im Nutzfahrzeug.
1970 wurde ABS in seiner ersten Entwicklungsstufe für Pkw vorgestellt, 1978 war es serienreif und wurde zunächst für die Personenwagen der S-Klasse eingeführt. Aber schon 1981 präsentierte die Marke Mercedes-Benz das erste Lkw-ABS für Last- und Sattelzüge.
Vom Active Brake Assist zum Highway Pilot
Zu den Highlights in der neueren Entwicklung von Sicherheitssystemen für Nutzfahrzeuge gehört der revolutionäre Active Brake Assist. 2006 im Schwer-Lkw Mercedes-Benz Actros eingeführt, hat er sich seitdem bestens in der Praxis bewährt. Seit 2012 wird bereits die dritte Evolutionsstufe des Lebensretters ausgeliefert. In den Jahren seit der Markteinführung konnten bereits mehr als 66 000 Notbremssysteme für schwere Lkw in den Verkehr gebracht werden.
Und die Entwicklung schreitet weiter: Blind-Spot-Assist und Highway Pilot sind die aktuellsten Entwicklungen. Vom neuen Blind-Spot-Assist versprechen sich die Daimler-Ingenieure einen deutlichen Rückgang schwerer Unfälle, zu denen es immer wieder bei Abbiege-Vorgängen kommt. Und da es vor allem beim Rechtsabbiegen zu fatalen Kontakten mit Radfahrern und Fußgängern kommt, überwacht der neue elektronische Helfer speziell diesen Bereich und wird so zu einer Art zusätzlichem Paar Augen für den Lkw-Fahrer.
Der sogenannte Highway Pilot bildet auf dem Weg zum autonomen Fahren den ersten entscheidenden Schritt, ermöglicht er doch teilautonomes Fahren. Das bedeutet: Das System kann den Lkw auf Autobahnen zwar selbst steuern – der Fahrer bleibt aber voll verantwortlich, muss den Verkehr jederzeit überwachen und auch jederzeit eingreifen können. Der Highway Pilot ist also vergleichbar mit einem Autopiloten, wie er in Flugzeugen üblich und ganz normal ist.
Sicherheit ist seit jeher Teil der Daimler Unternehmensstrategie – unfallfreies Fahren die Vision. Und an dieser Vision wird ständig gearbeitet.
Vom N1 aus dem Jahr 1926 bis zum Safety-Truck
Mit 14 Exponaten sind die Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz auf der Messe Retro Classics (17. bis 20. März, Stuttgart Messe) vertreten. Damit präsentiert die Lkw-Sparte der Daimler AG, weltweit führender Anbieter von leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen sowie von Sonderfahrzeugen wie dem Unimog, ihre historisch gewachsene Kompetenz rund um den Truck.
Am Beginn der dargestellten Zeitreise steht das Lastwagenmodell mit dem kurzen Namen N1. Der 1,5-Tonner, Baujahr 1926, schultert an Nutzlast das, was heute ein Sprinter wegschafft. Hinsichtlich der Fahrzeugsicherheit, namentlich der heute archaisch anmutenden Bremsanlage, zeigt das Exponat rückblickend, welch gewaltigen Entwicklungsweg die Technik noch vor sich hatte. Das heute serienmäßig Lieferbare, vor allem für die aktive Fahrzeugsicherheit, demonstriert hingegen der Safety-Truck vom Typ Actros 1863.
Manche von Daimler entwickelten Sicherheitstechnologien sind mittlerweile in die Gesetzgebung eingeflossen. Hochaktuelles Beispiel dafür ist die Vorgabe der EU zum Einbau von Notbremssystemen und Spurassistenten für neu zugelassene Lkw und Omnibusse seit November 2015. Bei Daimler gibt es beides bereits seit zehn Jahren (Active Brake Assist) bzw. seit 16 Jahren (Spurhalte-Assistent) im Lkw und kurz darauf im Reisebus. Ein weiteres Beispiel: Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP ist seit Herbst 2014 für neu zugelassene Transporter vorgeschrieben – im Mercedes-Benz Sprinter gehört ESP bereits seit 2002 zum Serienumfang.
Quelle: Daimler AG