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Privatbahnbetreiber Euro-Express Sonderzüge übernimmt Autozugverbindungen

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Münster – Kurz nachdem die Deutsche Bahn beschlossen hat, bis zum Sommer 2017 den Autozugverkehr auf der Schiene aufzugeben, ist die Euro-Express Sonderzüge GmbH & Co. KG aus Münster in diese Nische vorgestoßen. Deutschlands größter privater Personenwagenbetreiber, eine 100-prozentige Tochter der Müller-Touristik-Unternehmensgruppe, fährt seit Anfang des Monats an zunächst sieben Terminen Autozüge zwischen Düsseldorf und Verona in Italien. Der Erfolg dieser ersten Testphase: Alle Termine sind nahezu ausgebucht. Das Angebot soll daher im kommenden Jahr ausgebaut werden.

Euro-Express Sonderzüge hat das Neugeschäft nicht von der Deutschen Bahn übernommen, sondern vom niederländischen Anbieter Euro-Express Treincharter B. V., der bis zum vergangenen April ähnliche Verbindungen nach Italien angeboten hat. „Innerhalb von nur sechs Wochen haben wir dann Züge zusammengestellt, Verträge mit einem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) geschlossen und Trassen in Deutschland, Österreich und Italien bestellt“, erläutert Stefan David, Geschäftsführer der Euro-Express Sonderzüge.

„Das gesamte Vorhaben war wegen der unterschiedlichen Rechtslagen und Sicherheitsbestimmungen beim grenzüberschreitenden Schienenverkehr eine gewaltige Herausforderung.“ Allerdings verfüge man hier bereits über weitreichende Erfahrungen.

Quelle: SK medienconsult GmbH
Quelle: SK medienconsult GmbH

Die Züge starten seit Anfang des Monats zunächst noch bis Mitte August um 18.36 Uhr in Düsseldorf und erreichen Verona gegen zehn Uhr am nächsten Morgen. Die Rückfahrt aus Italien erfolgt dann gegen 17 Uhr. Jeder Zug besteht neben der Lokomotive aus acht Doppelstocktransportfahrzeugen (DDM; für den Transport von Autos, Motorrädern, Quads usw.), zwei Schlafwagen, fünf Liegewagen und einem Speisewagen. Stefan David: „Mehr Waggons sind aufgrund der Bahnsteiglänge in Düsseldorf nicht möglich, auch wenn die bisherige Nachfrage größer ist.“

Der Zug wird von einem Reiseleiter und pro Waggon von einer Servicekraft begleitet. Daneben gibt es für die hochwertigen Mehrgänge-Menüs im Bordrestaurant Küchen- und Servicepersonal. In Österreich steigen dann noch einmal acht weitere Mitarbeiter zu. Für die Verladung der Fahrzeuge werden in Düsseldorf und in Verona jeweils sechs und für das Check-in zwei zusätzliche Mitarbeiter benötigt.

Der Vertrieb ist in diesem Jahr noch ausschließlich über den niederländischen Partner Treinreiswinkel erfolgt. Für den Fahrplan im kommenden Jahr will Euro-Express Sonderzüge aber auch den Verkauf in Deutschland unter anderem über namenhafte Reiseveranstalter ausbauen. Die bis zu 250 Passagiere pro Zug kommen derzeit vorwiegend aus den Niederlanden und aus Deutschland. Darüber hinaus buchen viele Briten das bequeme Transportmittel in den Süden. Während in der Testphase nur Verona angefahren wird, prüft Euro-Express Sonderzüge für das nächste Jahr, ob weitere Strecken bedient werden können.

Quelle: SK medienconsult GmbH

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