Mladá Boleslav – SKODA produziert im Stammwerk Mladá Boleslav neue Dreizylinder-Benzinmotoren. Das Aggregat 1,0 MPI der Baureihe EA 211 verfügt über zwei Leistungsstufen (44 und 55 kW) und punktet mit niedrigem Gewicht und Verbrauch sowie geringen Emissionen.
„In den zurückliegenden Jahren haben wir die Kapazitäten der Fahrzeugproduktion in Mladá Boleslav bereits deutlich erhöht. Jetzt bereiten wir uns auch in der Motorenproduktion auf größere Stückzahlen vor“, sagt Michael Oeljeklaus, SKODA Vorstand Produktion und Logistik. „Der Produktionsstart der MPI-Dreizylinder der Baureihe EA 211 ist ein Meilenstein für unsere Aggregate-Fertigung in Tschechien und ein Beleg für die Leistungsfähigkeit unserer Mannschaft“, so Oeljeklaus.
Die Benzinmotoren-Baureihe EA 211 des Volkswagen-Konzerns umfasst Drei- und Vierzylinder-Benzinmotoren mit vier Hubraumvarianten von 1,0 bis 1,6 Liter. Seit Ende 2012 fertigt SKODA bereits 1,2 und 1,4-TSI-Benziner aus der EA 211-Familie. Jetzt erweitert das Werk Mladá Boleslav diese Produktion mit dem 1,0 MPI-Aggregat. MPI steht für Multi Point Injection. Das neue Aggregat wird bei den Marken SKODA, SEAT und Volkswagen zum Einsatz kommen.
Der neue Dreizylinder-Motor begeistert mit niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten und geringem Gewicht. Zudem erweist sich der 1,0 MPI dank seines breiten Drehzahl- und Belastungsbereichs als ausgesprochen zuverlässig, robust und äußerst fahrdynamisch bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten. Eigenschaften, die gerade im Stadtverkehr viele Vorteile bringen. Der Motor erfüllt die strenge EU-6-Abgasnorm. Zwei Leistungsvarianten stehen zur Verfügung: 44 kW (60 PS) und 55 kW (75 PS).
Mit dem Produktionsstart des 1,0 MPI unterstreicht SKODA einmal mehr seine hohe Kompetenz in der Aggregate-Entwicklung und -Produktion. Neben den TSI- und MPI-Motoren der Baureihe EA 211 laufen bei SKODA bereits seit 2001 1,2 HTP-Aggregate der Baureihe EA 111 vom Band. Anfang Mai fertigte SKODA den dreimillionsten 1,2 HTP Motor.
In der Komponentenfertigung liegt bei SKODA ein weiterer Schwerpunkt in der Getriebeproduktion. In Mladá Boleslav produziert der Hersteller die Getriebe MQ 200 und MQ/SQ 100. Im Werk Vrchlabí erfolgt die Produktion des automatischen Doppelkupplungsgetriebes DQ 200.
In den kommenden Jahren will SKODA seine Motoren- und Aggregate-Kompetenz weiter ausbauen. Dazu errichtet das Unternehmen derzeit ein neues Motoren-Testzentrum im SKODA Entwicklungszentrum in Cesana bei Mladá Boleslav. Allein in diese Maßnahme investiert SKODA gemeinsam mit dem Volkswagen-Konzern über 34 Millionen Euro. Das ist die derzeit größte Entwicklungsinvestition in der Tschechischen Republik.
Der Motorenbau begann bei SKODA bereits im Jahr 1899. Vier Jahre nach dem Start ihres zunächst mit dem Bau von Fahrrädern beschäftigten Unternehmens statteten die Gründungsväter Václav Laurin und Václav Klement (L&K) erstmals ein Fahrrad mit Hilfsmotor aus: die sogenannte Motocyclette. Für den Antrieb des zweirädrigen Gefährts wurden damals zwei Einzylindermotoren mit 1,25 oder 1,75 PS zum Einsatz produziert.
Meilensteine der SKODA Motorenfertigung für den Volkswagen-Konzern:
1997
SKODA liefert den ersten Motor an den Volkswagen-Konzern: Ottomotor 1,0 l mit 37 kW (50 PS).
2001
- Produktionsstart des Motors 1,2 HTP (EA 111)
2009
- Produktionsstart des Motors 1,2 TSI (EA 111)
2012
- Spatenstich für den Bau eines neuen Aggregate-Prüfzentrums in
Cesana
- Produktionsstart der neuen Motoren 1,2 TSI und 1,4 TSI (EA 211)
2014
- Start der Fertigung des Motors 1,6 MPI (EA 211)
- Produktionsjubiläum Dreimillionster 1,2 HTP Motor
- Start der Fertigung des Motors 1,0 MPI (EA 211)
Quelle: ots