CBBL-Forum Auslandsrecht: Informationsplattform rund ums Auslandsgeschäft
Berlin – Die Jahrestagung des CBBL-Forums Auslandsrecht fand in diesem Jahr mit den Themenschwerpunkten „Unternehmen in Lateinamerika“ sowie „UN-Kaufrecht: Das Weltrecht in der Praxis“ in Frankfurt am Main statt. Die Cross Border Business Law AG (CBBL) betreibt das einzige weltweite Netzwerk deutschsprachiger Wirtschaftskanzleien im Ausland. Insgesamt zog es 120 Teilnehmer zu der Rechtsveranstaltung, davon etwa 60 deutschsprachige Wirtschaftsanwälte aus 35 Ländern rund um den Globus sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen aus Deutschland. Diese internationale Plattform an deutschsprachigen Rechtsanwälten bot den anwesenden Unternehmen die einmalige Gelegenheit, vertiefende Gespräche und direkte Fragen für das geplante Auslandsgeschäft zu stellen.
In der Eröffnungsrede von Rechtsanwalt Stefan Meyer aus Madrid, und Vorstandsmitglied der CBBL, ging dieser auf das enorme Wachstum des internationalen Netzwerkes deutschsprachiger Auslandskanzleien in den letzten zwei Jahren ein. Insgesamt 46 Wirtschaftskanzleien aus allen fünf Kontinenten sind Partner der CBBL. In diesem Jahr steht der Ausbau der CBBL in Afrika an. Besonders begrüßte Rechtsanwalt Meyer die neuen Partnerkanzleien aus Costa Rica, Russland, Weißrussland, Taiwan und Südkorea, die erstmalig an der Tagung teilnahmen.
Im Anschluss folgte der erste Key-note Vortrag von Prof. Dr. Klaus Fischer, Dozent für internationales Management in der Fachhochschule für Wirtschaft in Hannover. Sein Thema war: „Let´s go international! Managementfragen bei Ihrem Auslandsengagement“. Der Experte verglich das Auslandsgeschäft bildlich mit einem Marathon. Bei diesem müssten die Sportler auch „fit“ sein. Das Wesentliche sei: „Wird das Unternehmen die Expansion tatsächlich gut verkraften?“ Nur bei einem ausdrücklichen „Ja“, ist dem Unternehmen der Schritt ins Auslandsgeschäft zu raten.
Weitere Highlights der Veranstaltung waren die Kurzvorträge von Anwälten und Praktikern, die seit vielen Jahren in verschiedenen Ländern Lateinamerikas tätig sind. Insbesondere der Erfahrungsbericht des Aufbaus eines Lieferantennetzwerkes der BMW Group in den NAFTA-Staaten sowie das EU-Freihandelsabkommen Kolumbien fanden bei den Teilnehmern großen Anklang. Rechtsanwalt Alexander von Bila aus Bogotá dankte vor allem den CBBL-Gründern, Emil Epp und Stefan Meyer, für das Etablieren des internationalen Netzwerks von Auslandskanzleien.
Im zweiten Themenblock „UN-Kaufrecht“ referiert Prof. Dr. Burghard Piltz, Lehrbeauftragter für Internationales Recht an der Universität Bielefeld, zum Thema „UN-Kaufrecht: Das Weltrecht in der Praxis“. Er betonte die große Bedeutung des UN-Kaufrecht und das „Muss“ einer Auseinandersetzung mit diesem Recht. Das UN-Kaufrecht geht in seinem Anwendungs- und Geltungsbereich nationalem Recht vor und ist die einheitliche rechtliche Basis für internationale Kaufverträge in mittlerweile 80 Staaten. Der Experte riet dazu, deutsche Mandanten darauf hinzuweisen, dieses Recht in Zukunft bei internationalen Kaufverträgen zwischen Parteien, die ihre Niederlassung in verschiedenen Staaten haben, zugrundezulegen. Denn ansonsten können unvorhergesehene Haftungen und Schadensfolgen eintreten, da UN-Kaufrecht Vorrang vor nationalem Recht habe.
Die hochkarätige Veranstaltung, die in den repräsentativen Räumen der Landsbank Hessen Thüringen im Frankfurter Main Tower stattfand, hat durch zahlreiche Experten-Vorträge dazu beigetragen, den Schritten deutscher Unternehmen ins Ausland eine gewisse Ordnung zu geben und Ansprechpartner für strategische Auslandsgeschäfte und deutsche Unternehmen zusammenzuführen.
Das CBBL-Auslandsforum wird wieder im Juni 2015 voraussichtlich in Düsseldorf tagen.