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Ethik Society – Acht-Punkte-Plan für Nachhaltigkeit und Ethik in Landwirtschaft und Ernährung

Ethik Society: „Es muss sich nicht jeder alles leisten können“

Berlin – Am 16. Juli 2024 präsentierte die Ethik Society in Berlin ihren neuen Acht-Punkte-Plan, der das Ziel hat, echte Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und Ernährung zu fördern. Unter dem Motto „Es muss sich nicht jeder alles leisten können“ setzt die Ethik Society auf eine umfassende Qualitäts- und Ethikoffensive, die sowohl Handel als auch Verbraucher zum Umdenken auffordert. Dieser Artikel beleuchtet die Kernaussagen und Maßnahmen dieses Plans und analysiert deren Bedeutung für die Zukunft der Lebensmittelproduktion und -vermarktung.

Hintergrund der Ethik Society

Die Ethik Society, gegründet von Jürgen Linsenmaier, ist ein Netzwerk von Entscheidern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, das sich der gesellschaftlichen Verantwortung und Nachhaltigkeit verschrieben hat. Die Organisation fördert den Austausch über Unternehmensethik und nachhaltiges Wirtschaften und hilft Unternehmen, ökologische und soziale Ziele mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden.

Der Acht-Punkte-Plan im Überblick

Der von der Ethik Society vorgestellte Acht-Punkte-Plan zielt darauf ab, eine tiefgreifende Veränderung in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie herbeizuführen. Hier sind die zentralen Punkte des Plans:

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  1. Wahrer Wert der Lebensmittel: Lebensmittelpreise sollen den wahren Wert guter Nahrung widerspiegeln und nicht durch eine “Billigkultur” verfälscht werden, die Natur, Tiere, Bauern und Konsumenten gleichermaßen benachteiligt.
  1. Neudefinition von Qualität: Ein neuer Qualitätsbegriff, der sich nicht nur auf einzelne Nachhaltigkeitsaspekte wie Bio- oder Fairtrade-Siegel beschränkt, sondern ganzheitlich alle Aspekte der Wertschöpfungskette einbezieht.
  1. Verfügbarkeit und Preisgestaltung: Die Flut an billigen Lebensmitteln soll eingedämmt werden. Nicht jedes Produkt muss ständig und für jeden verfügbar sein, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
  1. Handel als Treiber des Wandels: Der Lebensmittelhandel soll nicht länger nur auf den günstigsten Preis setzen. Vielmehr soll er durch das Angebot an hochwertigen, nachhaltigen Lebensmitteln das Konsumverhalten prägen.
  1. Wertschätzung und Würde entlang der Wertschöpfungskette: Alle Akteure in der Lebensmittelkette, von den Bauern über die Hersteller bis hin zu den Händlern, sollen ihr Auskommen und ihre Würde bewahren können.
  1. Gegen Green Washing: Einzelne Nachhaltigkeitslabels reichen nicht aus. Echte Nachhaltigkeit muss umfassend sein und darf nicht als Marketingstrategie missbraucht werden.
  1. Ehrlichkeit im Konsumverhalten: Verbraucher sollen sich ihrer Doppelstandards bewusst werden und einsehen, dass echtes Tierwohl, Umweltschutz und faire Bedingungen höhere Preise rechtfertigen.
  1. Ganzheitlicher Ansatz für nachhaltige Lebensmittel: Ein integrativer Ansatz soll sicherstellen, dass alle Aspekte der Produktion, des Handels und des Konsums nachhaltig gestaltet sind.

Herausforderungen und Möglichkeiten

Natürlich ist der Übergang zu einer solchen nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft anspruchsvoll. Einer der Hauptkritikpunkte von Jürgen Linsenmaier ist die derzeitige Abhängigkeit des Handels vom günstigsten Preis. Diese Veränderung erfordert einen signifikanten Paradigmenwechsel, in dem Qualität und Ethik über den Preis gestellt werden.

Doch die Chancen, die sich daraus ergeben, sind ebenso enorm. Ein System, das echte Nachhaltigkeit unterstützt, könnte langfristigen Nutzen sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft bringen. Es ermöglicht es, die natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen, bessere Arbeitsbedingungen für Bauern zu schaffen und gesündere, qualitativ hochwertigere Lebensmittel zu konsumieren.

Und wie geht es nun weiter?

Die Ethik Society hat mit ihrem Acht-Punkte-Plan einen wegweisenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie gemacht. Es liegt nun an Handel, Verbrauchern und der gesamten Gesellschaft, diesen Plan zu unterstützen und umzusetzen. Eine nachhaltigere und ethischere Lebensmittelwirtschaft ist nicht nur möglich, sondern notwendig, um den Bedürfnissen zukünftiger Generationen gerecht zu werden. Mehr Informationen und weiterführende Ressourcen finden Sie auf der Webseite der Ethik Society.

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