Fachagentur für Personalmarketing befragt die großen Jobbörsen zu Status quo bei der mobilen Jobsuche
Karben – Mobile Recruiting ist in aller Munde. Diverse Umfragen haben ergeben, dass Firmen hier noch Nachholbedarf haben.
Zudem wissen mehr als die Hälfte der größten deutschen Unternehmen nicht, ob ihre Anzeigen auch über die Apps der Online-Stellenbörsen erreichbar sind.* Doch wie sieht es bei den Profis aus? Die mediaintown GmbH & Co. KG hat zwölf große Online-Stellenbörsen dazu befragt, wie sie sich für mobile Suchanfragen gerüstet haben.
Welche Kanäle werden angeboten?
10 von 12 der befragten Online-Stellenbörsen bieten entweder eine mobile Website an, die nahezu die Desktop-Version abbildet oder eine mobile Version, die auf eine Jobsuchfunktion beschränkt ist. 75 % der befragten Online-Stellenbörsen bieten mindestens zwei Kanäle zur mobilen Jobsuche an. In der Regel handelt es sich dabei um eine App und eine Form der mobilen Seite.
Stefan Kraft, Geschäftsführer der Karbener Fachagentur für Personalmarketing, sagt zu den Ergebnissen: „Die meisten Jobbörsen haben sich mit dem Angebot mobiler Suchfunktionen und Apps bereits auf die steigende Nutzung von Smartphones und Tablets eingestellt. Für Jobsuchende gibt es so nutzerfreundliche Oberflächen und für Recruiter bei einigen Stellenbörsen sogar zusätzliche Möglichkeiten, sich als Arbeitgeber zu positionieren. Zum Beispiel mit spezieller Banner-Werbung in den Apps.“
Funktionalität mobiler Kanäle: Wer bietet was?
Hinsichtlich des Angebots mobiler Kanäle ist stellenanzeigen.de am besten aufgestellt; neben mobiler Jobsuchfunktion, iOS und Android App gibt es sogar eine Windows Phone App.
Kalaydo führt das Feld der Jobbörsen mit einer mobilen Website an: Zusatzfunktionen wie „Location-Map“ und „Click-to-call“ ermöglichen dem Kandidaten sich räumlich schnell zu orientieren und den passenden Ansprechpartner direkt zu kontaktieren.
Die mobile Jobsuchfunktion von Monster Worldwide Deutschland hat den Kandidaten am meisten zu bieten: Extras sind eine Empfehlungs- und Bewerbungsfunktion sowie der Zugriff auf hinterlegte Lebensläufe.
Und bei den Apps gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Ob CareerBuilder, FAZjob.NET, Kalaydo oder Monster – der Funktionsumfang ist hoch und die Unterschiede von App zu App gering. Über alle Kanäle hinweg zählen zu den gängigen Funktionen etwa die Speicherung von Suchmasken und Favoriten sowie die Möglichkeit, Anzeigen per E-Mail oder Social Media weiterzuempfehlen.
Möglichkeiten zur mobilen Jobsuche: Sehr gut. – Mobil dargestellte Stellenanzeigen: Mangelhaft.
Die Basis ist da: Kandidaten können mobil über diverse Kanäle nach neuen Jobs suchen und können auf zahlreiche Zusatzfunktionen zurückgreifen. Doch wie sehen die Stellenanzeigen aus, die sie finden? Hier gibt es noch die größten Probleme.
Zwar sagen 11 von 12 Jobbörsen, dass sie Online-Anzeigen mobil optimiert darstellen können. Doch lediglich 2 Stellenbörsen geben an, bereits alle Anzeigen ohne Einschränkungen mobil optimiert einzustellen.
Immerhin die Hälfte der Jobportale bietet ihren Kunden die Möglichkeit, Anzeigen responsiv gestalten zu lassen, damit sich diese optimal an die jeweilige Bildschirmgröße anpassen. Eine Funktion zur mobilen Bewerbung bieten dabei 5.
Technische Standards nicht einheitlich
Wie kommt es, dass es noch so viele Probleme bei der mobilen Darstellung von Anzeigen gibt?
Es gibt zwei Möglichkeiten eine Online-Anzeige umsetzen zu lassen – entweder mobil optimiert oder responsiv: Für die mobil optimierte Anzeige, greift seitens der Stellenbörse ein automatisierter Mechanismus, der nur den Text aus der Anzeige herauszieht und mit dem Firmenlogo abbildet.
Die responsive Anzeige ist dagegen eine individuell gestaltete Anzeige, die sich durch das Verschieben einzelner Elemente optimal an die jeweilige Bildschirmgröße anpasst. Doch hier gibt es bei den Online-Jobbörsen keine einheitlichen technischen Standards. Das heißt unter anderem, dass die Formatierungsanweisungen verschieden sind und sich die einzelnen Elemente einer Anzeige je nach Programmierung der Stellenbörse auf den einzelnen Geräten unterschiedlich verschieben.
Wie sieht es mit der wirklichen Nutzung der angebotenen Kanäle aus?
Zuletzt der Blick auf die Nutzerzahlen: Der Anteil mobiler Jobsuchender liegt bei durchschnittlich 19,5 %. Fragt man gezielt nach dem Anteil mobiler Nutzer über die Apps, ergibt sich ein Durchschnitt von 5,7 %. Jedoch haben nicht alle Befragten zu diesen Fragen konkrete Angaben gemacht.