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Online-Marktplatz – mehr als nur Amazon

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Berlin – Die Breite an Online-Marktplätzen wird von E-Commerce-Unternehmen offensichtlich unterschätzt. Dies gilt vor allem bei der Internationalisierung: Viele deutsche Online-Händler und Hersteller fokussieren ausschließlich auf die länderspezifischen Ableger von Amazon und Ebay. „Das kann funktionieren. Die Potenziale ausländischer Märkte werden damit aber in der Regel nicht ausgeschöpft“, so Oliver Prothmann. Er ist Präsident des Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH). „Es gibt Plattformen, die bei uns eher unbekannt sind, aber im jeweiligen Land mehr Traffic haben als der jeweilige Amazon-Marktplatz.“ Ein Beispiel sei Allegro in Polen. „Allegro ist dort stärker als etwa Amazon Frankreich und liegt im europäischen Ranking auf Platz 5.“

Hartmut Deiwick (Aponeo, im Bild) und Oliver Prothmann (BVOH) sprachen auf der E-Commerce Berlin Expo - Quelle: Quelle: Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH)
Hartmut Deiwick (Aponeo, im Bild) und Oliver Prothmann (BVOH) sprachen auf der E-Commerce Berlin Expo – Quelle: Quelle: Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH)

Eigene DNA

Prothmann zählt insgesamt mehr als 330 Marktplätze in Europa, davon die meisten (rund 60) in Deutschland. Beispiele seien Otto.de, Dawanda, Hitmeister und Rakuten. Es folge Frankreich mit rund 30 Marktplätzen. Selbst in den Niederlanden und Spanien gibt es noch jeweils mehr als ein Dutzend Anbieter. Allerdings gelte es zu differenzieren. „Jede Plattform hat ihre eigene DNA“, so Prothmann. Manche seien explizit regional ausgerichtet, manche ausschließlich national, aber ein Großteil – knapp 160 der europäischen Marktplätze – sei offen für internationale Händler und Hersteller. Mit entsprechenden Chancen für Unternehmen, die dort den Markteintritt suchen: „Beim Aufbau des Auslandsgeschäfts sind die jeweiligen nationalen Marktplätze der deutlich bessere Weg als das Einrichten eines eigenen Online-Shops“, sagt Prothmann. „Die Händler sollten sich dabei immer fragen, auf wie vielen Markplätzen sie präsent sein wollen, welche Marktplätze zu ihnen passen. Das Engagement auf mehreren Marktplätzen bedeutet nicht nur mehr Reichweite, auch vor allem weniger Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter.“

Quelle: Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH)
Quelle: Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH)

Asien: Rakuten, Tmall und Jingdong Mall

Ein Unternehmen, das neben dem eigenen Shop auf die Reichweite von Marktplätzen setzt, ist Aponeo – eine Online-Apotheke mit Sitz in Berlin. „Amazon trägt bei uns 15 Prozent zum Umsatz bei, Tendenz steigend“, sagt Hartmut Deiwick. Er ist kaufmännischer Leiter bei Aponeo und möchte Marktplätze auch verstärkt für das Auslandsgeschäft nutzen. „Wir versenden bereits via Amazon, Ebay und Rakuten nach Österreich.“ Hitmeister werde derzeit geprüft – für Österreich, aber auch den Heimatmarkt Deutschland. Zudem blicke Aponeo nach Asien. Rakuten habe seinen Ursprung dort und komme daher auch für das Asien-Geschäft in Frage – ebenso wie Tmall oder Jingdong Mall.

Deiwick schätzt Marktplätze als Instrument für den Schritt über die Grenze, weil sich die Prozesse für den Onlinehändler nur geringfügig ändern. „Der Mehraufwand beispielsweise für das Übersetzen der Produktbeschreibungen und für steuerliche Fragen ist überschaubar.“ Bei Apothekenprodukten käme zwar die ländertypische gesetzliche Regulierung hinzu. Aber: „Die Chancen überwiegen, vor allem mit Blick auf die Reichweite“, sagt Deiwick.

Quelle: Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH)

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