Hanau/Sotschi – Wer unterwegs mit Smartphone, Tablet oder Computer das Netzwerk von Hotels oder Restaurants nutzt, läuft akut Gefahr, zum Opfer eines Spionageangriffs zu werden: Das ergab aktuell eine Studie eines bekannten, japanischen IT-Sicherheitsanbieters. Der im Auftrag eines Nachrichtensenders in Sotschi durchgeführte Praxistest zeigte: Die verwendeten Geräte waren teilweise innerhalb weniger Minuten mit einer Abhörsoftware infiziert, die jedes Telefonat mitschneidet und alle Kontakte ausliest. „Aber nicht nur Olympia-Fans in Russland sind einer solchen Gefahr ausgesetzt“, warnt Sicherheitsexperte Gernot Zehner von der Ultima Ratio GmbH. „Im Grunde können alle handelsüblichen Smartphones, Tablets und PCs relativ mühelos geknackt werden – auch in Deutschland.“
So sollten Smartphone-Nutzer und Internet-Surfer für das Thema grundsätzlich sensibilisiert sein, besonders, wenn sie gelegentlich öffentliche Netzwerke nutzen, rät Gernot Zehner von Ultima Ratio: „Ein aktueller Virenschutz auf dem Gerät erhöht zwar die Sicherheit, gibt aber trotzdem niemals hundertprozentigen Schutz“, weiß der Experte für Datenschutz und Lauschabwehr. Deshalb ist ein bewusster Umgang mit jeder Art von Datenverkehr heute wichtiger denn je: „Das unverschlüsselte Netzwerk, das vielleicht auf einer Großveranstaltung oder einer ausländischen Messe angeboten wird, kann vom Betreiber leicht angezapft werden – und dann liest er nicht nur alle Mails mit, sondern auch sämtliche Passwörter und mehr.“ Trojaner oder andere Spähsoftware gelangen im Übrigen auch gerne mittels geschenkter oder verliehener USB-Sticks auf fremde Rechner: Was wie ein nettes Messepräsent aussieht, liefert dem Vorbesitzer dann ab dem ersten Einsatz wertvolle und womöglich geheime Informationen. „Deshalb vor allem an Firmenrechnern niemals fremde USB-Sticks anstecken – auch nicht, um jemandem mal schnell einen Gefallen zu tun“, warnt der Sicherheitsexperte. Wer dann noch beim Download von Apps genau hinsieht – diese sollten generell nur aus offiziellen Software-Stores herunterladen und vor der Installation auf eventuell unsinnige Berechtigungen hin überprüft werden – macht es potenziellen Datenspionen zumindest deutlich schwerer, auf seine vertraulichen Informationen zuzugreifen, in Sotschi oder sonst wo.
Quelle: HARTZKOM