Kassel – Die Alternative für Deutschland (AfD) initiierte am 24. Januar 2015 die Gründung eines AfD Mittelstandsforums. Gründungsort war das Tagungs- und Kongresszentrum Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe in Kassel.
AfD Mittelstandsforum bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft
„In der heutigen CDU gäbe es schon längst keinen Ludwig Erhard mehr – der wäre bei uns und mit Sicherheit Gründungsvater dieses Mittelstandsforums“, sagte ein Teilnehmer am Samstagnachmittag den Mittelstand Nachrichten. Dieser Satz zeigt die Seele dieser Veranstaltung. Aber auch die Gründe warum vielleicht viele Mittelständler sich mehr Gehör von der AfD erwarten, als von der CDU. Viele der gut 120 Gründungsteilnehmer waren in der Vergangenheit Mitglied im CDU Mittelstandsvereinigung oder sogar Mitglied in der FDP.
Ohne Mitgliedschaftsabsichten, aber großer Befürworter des neuen AfD Mittelstandsforums ist der ehemalige Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Dr.-Ing. E.h. Heinrich Weiss. Er gehörte am Samstagvormittag mit zu den Sprechern. In seiner Rede griff Weiss die derzeitige Wirtschaftspolitik der Union an. Die FDP hat Heiner Weiss bereits als wirtschaftspolitische Kraft abgeschrieben.
Als Paten standen Dr. Frauke Petry (MdL, AfD) und Prof. Dr. Bernd Lucke (MdEP, AfD) bei der Gründung des neuen Wirtschaftsverbandes zur Seite. Bernd Lucke erhielt bei seinem Auftritt „standing ovations“. Der Professor gilt in Deutschland als einer der führenden Ökonomen und ist Gründer der AfD und das Aushängeschild der Partei.
Frauke Petry begleitete die Veranstaltung ganztägig und führte im Vereinsgründung Prozess sogar die Wahlkommission und half beim Stimmen auszählen. In ihrem Vortrag zu Beginn der Veranstaltung unterstrich Petry: „Mit diesem eingetragenen Verein wollen wir verstärkt ein offenes Ohr für den unternehmerischen Mittelstand haben“. In einer Pressekonferenz, die am Rande der Gründungsveranstaltung statt fand, unterstrich Petry nochmals die Wichtigkeit dieses neuen Mittelstandsforums. „Im Gegensatz zur CDU Mittelstandvereinigung, wird unser Forum sehr ernst genommen und nicht zu einem Papiertiger verkommen“. Die Parteispitze will mit dem AfD Mittelstandsforum sicherstellen, dass die Ideen und Anliegen vom unternehmerischen Mittelstand im programmatischen Prozess der Partei gehör finden.
Gründungsbeauftragter Diplom Volkswirt Hansjörg Müller führte solide – mit Unterstützung von Diplom Volkswirtin Ursula Braun-Mooser – durch die Gründungsveranstaltung und leitete auch vor der Bestimmung des neuen Vorstandes die Pressekonferenz. Hansjörg Müller gehört seit Samstag zum offiziellen Vorstand und unterstützt Dr. Ulrich Wlecke (1. Vorsitzender) als stellvertretender Vorsitzender des neuen Vereins. Als zweiter Stellvertreter wurde Dr. Hans Hermann Schreier gewählt.
Im AfD Mittelstandsforum kann jeder Selbständige Unternehmer Mitglied werden. Ein Parteibuch ist nicht zwingend notwendig – wohl aber die Akzeptanz der AfD Grundwerte. Nach der Gründung des Bundesverbandes geht es in wenigen Tagen in die zweite Runde. Das AfD Mittelstandsforum will nun im nächsten Schritt die Landesverbände gründen, um noch näher am Puls der Wirtschaft zu sein.
Text und Fotos: Sven Oliver Rüsche (sor)
Der deutsche Mittelstand kam bisher sträflich zu kurz. Ich freue mich über die Gründung des Bundesforums und bin stolz darauf, dass sich die AfD so gut organisiert und aufstellt.
Hoffentlich kommen nicht nur die Anliegen der etablierten Unternehmen zur Sprache, sondern auch die Anliegen derer, die es aus verschiedenen Gründen NICHT schaffen konnten, sich eine selbständige Existenz zu schaffen. Denn oft sind es keine privaten Gründe, sondern die Gründe sind mit im fehlerhaften System zu suchen, das den Existenzgründern viel zu wenig Chancen einräumt. Wir brauchen viel mehr Existenzgründer!