Hunderte Buddhisten protestieren gegen den Besuch des Dalai Lama
Frankfurt und Wiesbaden – Mehr als 400 Menschen, darunter viele Tibeter, beteiligen sich nach Angaben des Veranstalters an Protesten der Internationalen Shugden Community (ISC) bei den Auftritten des Dalai Lama diese Woche. Mit Plakaten und Sprechchören werden sie den Dalai Lama auffordern: „Dalai Lama, hör auf zu lügen!“ und „Dalai Lama, gib Religionsfreiheit“.
Die Proteste richten sich laut ISC gegen die Verfolgung von Shugden-Buddhisten durch den Dalai Lama. Nach Angaben der ISC gibt es umfangreiches Beweismaterial für religiöse Intoleranz und soziale Ausgrenzung von Shugden-Buddhisten in der tibetischen Exilgemeinschaft. So wird ihnen Zugang zu Geschäften und öffentlichen Einrichtungen, z.B. Krankenhäusern, verweigert – „aufgrund der Worte und Taten des Dalai Lama selbst.“1)
Professor Robert Barnett von der Columbia University New York bestätigte 2014 das offizielle Verbot der Shugden-Praxis: „Shugden-Praktizierende sind in der Tibetischen Exilgemeinschaft der Verfolgung ausgesetzt.“2)
Sonam Lama, ein tibetischer ISC-Demonstrant, sagt: „Der Dalai Lama ist gewohnt als religiöser Diktator ohne Widerspruch oder Dialog zu herrschen. Im Westen denkt man, dass der Dalai Lama für Frieden und Toleranz steht. Aber wir Tibeter wissen, dass dies nicht stimmt.“
„Der Dalai Lama leugnet das Verbot, verunglimpft die Shugden-Buddhisten als ‚Mörder‘ und behauptet, die Demonstranten seien ‚von China finanziert'“, so Markus Rehnert, Pressesprecher der ISC. Da er seit Jahrzehnten jeden Dialog verweigere, müsse man sich jetzt durch Demonstrationen Gehör verschaffen. Die ISC, die weltweit über vier Millionen Shugden-Buddhisten vertritt, wurde 2014 gegründet, um eine Lösung dieses Konflikts herbeizuführen.
Quelle: ots