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Wirtschaftssymposium mit Dr. Angelica Schwall-Dürenv

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Neuss: Wirtschaftssenat diskutiert mit Europaministerin über Krisenpolitik

Neuss – Europa hat gewählt. Am Ende eines erstmals personalisierten Wahlkampfes um den Vorsitz der EU-Kommission steht ein diffuses Wahlergebnis, das aufkeimende nationale Tendenzen offenbart und die Menschen ratlos zurücklässt. Es bleibt unklar, wie es in Europa weitergehen wird: Die Staatsschuldenkrise schwelt weiterhin ungelöst, unsolide finanzierte Banken würgen den Kreditmarkt in Südeuropa ab und Abspaltungstendenzen wie im Falle Großbritanniens sind überdeutlich und gefährden den Integrationsprozess.

Quelle: Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Von links im Bild: GIFAS-Geschäftsführer Olaf Mackensen, Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren und BVMW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte.

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) brachte am 3. Juni in einem europäischen Themenabend etwas Licht ins Dunkel und lud NRW-Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) zu seinem monatlichen Symposium des Wirtschaftssenats ein. Die intensive Diskussion unter den 40 Firmenchefs offenbarte große Einigkeit bei der wirtschaftlichen Bewertung der EU. Etwa 390 Milliarden Euro beträgt das jährliche Außenhandelsvolumen (Exporte + Importe) Nordrhein-Westfalens, das zu etwa zwei Dritteln unter den Staaten der EU abgewickelt wird. 75.000 Firmen an Rhein und Ruhr sind in den internationalen Warenaustausch integriert – beeindruckende Zahlen, die Europa aus Sicht von BVMW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte trotz spürbarer Krisentendenzen zu einem Erfolgsmodell machen:

„Die europäische Integration ist für den wirtschaftlichen Mittelstand unverzichtbar, denn die intensive Handelsverflechtung mit unseren Nachbarn schafft neue Absatzmärkte und zukunftsfeste Jobs. Zudem wäre der Kampf gegen den Fachkräftemangel ohne das große Vertrauen, das uns junge Menschen aus dem Ausland, und hier vorwiegend aus dem europäischen Ausland, entgegenbringen, längst verloren. Wir brauchen nicht weniger, wir brauchen mehr Europa.“ Die Diskussion in den Räumen der Neusser Firma GIFAS ELECTRIC GmbH, die durch Geschäftsführer Olaf Mackensen im BVMW-Wirtschaftssenat repräsentiert wird, wies eine große Chance auf, die Europa bei der Krisenbewältigung nicht verstreichen lassen sollte: Mit einer zielgerichteten Investitionsstrategie kann es dem Süden gelingen, aus der Umklammerung von Schuldendienst, Deflation und Rezession zu entkommen. Angesichts der sozialen Fliehkräfte in Südeuropa, die in dramatisch hoher Jugendarbeitslosigkeit ihren Ausdruck finden, maß NRWs Europaministerin einer gemeinsamen Wachstumsstrategie absolute Priorität bei, die auch nach Ansicht des BVMW-Landesgeschäftsführers zügig umgesetzt werden sollte:

„Es muss nun das Ziel der europäischen Politik sein, vorhandene Kapitalquellen wie die der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Strukturfonds systematisch an den Investitionsbedarf kriselnder Regionen anzupassen. Mit einer gezielten Förderung mittelständischer, regionalisierter Wirtschaftsstrukturen kann Europas Süden wieder auf die Beine kommen und der gemeinsame Integrationsprozess wieder Fahrt aufnehmen. Das besondere an der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen ist der Beschäftigungseffekt und das Bekenntnis der Unternehmer zum heimischen Standort. Dies gilt es zu fördern, wenn dauerhaft Wachstum erzielt werden soll“, so Schulte.

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