Eine wesentliche Grundlage zum Aufbau eines Geschäftsstandortes stellen die passende Gewerbeimmobilie und der dazugehörige Gewerbemietvertrag dar. Sie suchen eine Gewerbeimmobilie zur Miete? – Wir erklären Ihnen was es zu beachten gilt, wenn Sie die Geschäftsräumlichkeiten für Ihre unternehmerische Tätigkeit einmal gefunden haben.
Gewerbliches Mietrecht in Deutschland
Die Grundlage des Gewerbemietrechts bildet das Mietrecht des BGB §§ 535 – 580a. Doch gewerbliche Immobilien unterliegen anderen gesetzlichen Grundlagen als Wohnimmobilien, erklären uns Rechtsanwälte für Mietrecht in Köln. Hier gilt das Prinzip der Vertragsfreiheit. So bietet das gewerbliche Mietrecht für beide Vertragsparteien beispielsweise die Möglichkeit einer zeitlichen Befristung es Mietvertrages sowie die Unkostenverteilung auf den Mieter.
Worauf sollte vor der Unterschrift geachtet werden?
Bevor ein Mietvertrag von beiden Seiten durch die Unterschrift besiegelt wird, ist es zunächst entscheidend, die wichtigen Aspekte des gewerblichen Mietvertrages zu kennen. Im gewerblichen Mietrecht ist der Mieter sowohl zahlreichen Pflichten unterworfen als auch mit ausführlichen Rechten gesegnet. Anders als im herkömmlichen Mietrecht unterliegt der gewerbliche Mietvertrag nur sehr wenigen gesetzlichen Einschränkungen, sodass sehr viele Vertragsinhalte (z.B. Inhalt, Form und Aufhebung des Mietvertrages) durch die Parteien frei gestaltet werden können. Als Mieter ist es primär wichtig, dass das angemietete Objekt vorab genau daraufhin geprüft wird, ob es der Kerntätigkeit des Unternehmens entspricht. Sowohl der Standort als auch die baulichen Voraussetzungen sind hierfür entscheidend. Im Hinblick auf diesen Aspekt ist selbstverständlich auch die Höhe des Mietzinses für die Wirtschaftlichkeit Ihres unternehmerischen Projekts entscheidend. Selbstverständlich sollten gewerbliche Mieter zudem auch die vertraglichen Einschränkungen sehr genau daraufhin überprüfen, ob diese mit dem unternehmerischen Vorhaben kompatibel sind.
Checkliste vor Vertragsabschluss:
• Lage und Größe des Mietobjekts
• Höhe des Mietzinses inkl. Nebenkosten
• wem obliegt die Instandhaltung des Mietobjekts
• gibt es vertragliche Einschränkungen im Hinblick auf die Unternehmertätigkeit
Der Kerninhalt des gewerblichen Mietvertrages
Obgleich die freie Gestaltung des Gewerbemietvertrages als ein wesentlicher Vorteil beider Vertragsparteien angesehen wird, gibt es Kernpunkte, die in einem gewerblichen Mietvertrag geregelt sein sollten. Sie als Mieter sollten sich auf jeden Fall eine vertragliche Verlängerungsoption sichern, um im Erfolgsfall das Mietobjekt nicht durch zeitliche Befristungen zu verlieren. Im Gegenzug sollte auch ein außerordentliches Kündigungsrecht im gewerblichen Mietvertrag vorhanden sein. Auch die Höhe Ihres Mietzinses ist enorm wichtig, da es für gewerbliche Mietobjekte keinen Mietspiegel gibt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die sogenannte Wertsicherungsklausel. Anders als bei dem Wohnmietrecht gibt es keinerlei gesetzliche Einschränkungen für den Vermieter, zu welchem Zeitpunkt der Mietzins erhöht werden darf. Hier sollte der Mieter auf jeden Fall darauf achten, dass dies vertraglich genau definiert ist.
Checkliste bei Vertragsabschluss:
• Mietpreis
• Verlängerungsoptionen sichern
• Wertsicherungsklausel
• außerordentliche Kündigung
Der gewerbliche Mietvertrag muss sehr sorgsam ausgearbeitet werden. Im Zweifel gilt: Vor der Unterschrift lieber erst einmal einen Experten mit der Prüfung des Vertrages beauftragen!
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Ich habe eine kleine Gewerbeimmobilie, welche ich gerne vermieten möchte. Bisher habe ich es selbst genutzt, benötige aber nicht mehr die ganzen Räumlichkeiten. Mir war gar nicht bewusst, dass in einem gewerblichen Mietvertrag so viele Gestaltungsfreiheiten möglich sind. So kann ich mit meinem Mieter einen ganz individuellen Vertrag ausarbeiten.