Berlin – Die Zahl der Scheidungen wird sich in Deutschland infolge der Corona-Einschränkungen voraussichtlich um ein Fünffaches erhöhen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey.
„Nicht nur die Ergebnisse dieser Scheidungsumfrage, sondern auch die bereits stark erhöhte Nachfrage in den Rechtsanwaltskanzleien lassen diesen Schluss zu“, sagt Alicia von Rosenberg, Familienrechtlerin mit Kanzlei in Berlin.
2,2% der Befragten gaben an, während den Corona-Einschränkungen von Ende März bis Ende Mai die Entscheidung getroffen zu haben, sich scheiden zu lassen. Nur 0,42% aller Verheirateten sind es laut Statistischen Bundesamt in einem vergleichbaren Zeitraum (Zwei-Monats-Durchschnitt im Jahr 2018).
„Die Scheidungswilligen seit dem sog. Lockdown teilen sich in zwei Fallgruppen:
1. Paare, bei denen der räumliche Einschluss der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat,
2. Länger getrennte Paare, die durch das erzwungene Innehalten nun ihre Verhältnisse ordnen und mit dem Kapitel Ehe abschließen möchten.
Doch selbst die Corona-Pandemie ändert nichts an den gesetzlichen Voraussetzungen einer Scheidung. Selbst wenn sich die Eheleute weitgehend einig sind, so sind doch eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen.“
Quelle: Rechtsanwältin Alicia von Rosenberg