Adolf-Messer-Preis 2015 geht an Materialwissenschaftlerin der TU Darmstadt
Der mit 50.000 Euro dotierte Adolf-Messer-Preis wurde am 30. November 2015 an der Technischen Universität (TU) Darmstadt verliehen. Die Preisträgerin, Bai-Xiang Xu, Juniorprofessorin und Leiterin des Fachgebiets Mechanik funktionaler Materialien der TU Darmstadt, wurde für ihr Forschungsprojekt ausgezeichnet. Dieses trägt dazu bei, die für die Energiespeicherung wichtigen und allgegenwärtigen Lithium-Ionen-Batterien wesentlich robuster zu machen.
Mit dem Adolf-Messer-Preis fördert die Adolf Messer Stiftung herausragende Leistungen auf den Gebieten der Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die Stiftung wurde 1978 von der Familie Messer ins Leben gerufen. Adolf Messer gründete 1898 in Höchst am Main die Firma Messer, die sich zu der Zeit mit der Herstellung von Acetylenentwicklern beschäftigte. Die Messer Gruppe ist heute das weltgrößte Familienunternehmen für Industriegase und wird von Stefan Messer in dritter Generation geführt. 2011 wurde Stefan Messer in Anerkennung seiner Verdienste in der Förderung von Forschung und Lehre für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zum Ehrensenator der TU Darmstadt ernannt.
Bai-Xiang Xu schloss 2008 ihr Promotionsstudium in Festkörpermechanik an der Universität Peking ab. Zuvor lernte sie bereits zwei Jahre lang als Stipendiatin die TU Darmstadt kennen und vertiefte ihre Kenntnisse in Mikromechanik, Modellierung und numerischer Simulation. Heute steckt sie mitten in der wissenschaftlichen Arbeit der Modellierung und Optimierung nanostrukturierter Elektroden für langlebige Lithium-Ionen-Batterien, die üblicherweise in Elektro-Fahrzeugen oder elektronischen Geräten wie Smartphones oder Tablets verbaut werden. Doch in den Batterien steckt noch mehr Zukunftspotenzial: Um die über Solarzellen und Windkraftwerke gesammelte erneuerbare Energie zuverlässig bereitstellen und natürliche Schwankungen ausgleichen zu können, werden große Energiemengen-Speicher benötigt. Lithium-Ionen-Akkus könnten dies leisten. Sie verfügen über hohe Energiedichte und sind frei von Memory-Effekten, weisen aber auch noch Schwächen auf: hohe Spannungen während der zyklischen Ladevorgänge führen zu mechanischer Materialermüdung und schädigen die Elektroden. Die Forschungsansätze des Teams um die Juniorprofessorin versprechen die Entwicklung neuartiger nanostrukturierter Elektroden für bruchfestere Akkus mit hoher Kapazität.
Quelle: Messer Group GmbH