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Chinesen suchen Technologien in Deutschland

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Frankfurt/München – Die Deloitte-Publikation „Investing in Germany – A guide for Chinese businesses“ zeigt: Investoren aus dem Reich der Mitte suchen seit 2010 immer häufiger nach Transaktionsmöglichkeiten auf dem deutschen Markt. Der Fokus liegt inzwischen auf Technologieführern aus den Bereichen Automotive sowie Anlagemöglichkeiten im Immobiliensektor. Auch mittelständische Firmen werden immer beliebtere Investitionsobjekte. Die Bedeutung Chinas als Handelspartner ist enorm: 2015 exportierte Deutschland Waren und Dienstleistungen im Wert von 71,2 Milliarden Euro in die Volksrepublik. Die Importe lagen bei 91,5 Milliarden Euro, eine Steigerung um 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Investitionen schaffen Jobs und Wachstum – und sind deshalb wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Eine erfolgreiche Übernahme bedeutet nicht nur potenzielle Gewinne für den Investor. Das jeweilige Unternehmen erhält Zugang zu einem neuen, bedeutenden Absatzmarkt und schafft damit die Voraussetzung für weiteres Wachstum und Investitionen auf dem Heimatmarkt“, erklärt Dirk Hällmayr, Partner und Leiter der Chinese Services Group bei Deloitte.

Investitionen auf dem nächsten Level

Die M&A-Aktivitäten chinesischer Investoren in Deutschland sind seit 2010 entscheidend gestiegen. Die immer höheren Investitionsvolumina bedingen aber auch einen entsprechenden Qualitätsanspruch aufseiten der Chinesen. An die Stelle von Übernahmekandidaten, die sich bereits in einer Schieflage befanden, treten zunehmend namhafte Technologieführer mit entsprechendem Potenzial – auch aus dem Mittelstand. Dazu zählen auch global aufgestellte Unternehmen, die in ihren Kernbereichen Weltmarktführer sind („Hidden Champions“). Strategische Partnerschaften mit Bundesländern und ihren Regierungen werden für die Interessenten aus Ostasien ebenfalls immer wichtiger. Hier liegen klare Schwerpunkte in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Automotive-Zulieferer bieten attraktive Perspektiven

In der Automobilindustrie spielen neben den Herstellern (OEMs) vor allem die Zulieferer eine zentrale Rolle. Ihr Umsatz lag im Jahr 2014 bei 73 Milliarden Euro, sie stellen das Gros der Arbeitsplätze im Automobilsektor. Dabei befindet sich die Branche im Umschwung – immer mehr Unternehmen setzen auf eine stärkere Diversifizierung und neue Geschäftsmodelle. Probleme zeichnen sich vor allem vor dem Hintergrund eines allmählichen Fachkräftemangels ab.

Gute Voraussetzungen für M&As

Gerade in der deutschen Zulieferindustrie bestehen vielfältige M&A-Optionen für chinesische Investoren. Die hohen Standards und das insbesondere in den Bereichen Elektronik und Antrieb vorhandene Know-how machen die Firmen attraktiv. Auch die eher mittelständische Struktur mit einer zum Teil sehr hohen Profitabilität bei den einzelnen Anbietern trägt dazu bei. Den Investoren ihrerseits bescheinigt der Guide eine mittlerweile hohe Professionalität bei Übernahmeversuchen, sodass hier mit einer lebhaften weiteren Entwicklung gerechnet werden darf.

Weitere Schwerpunkte Real Estate und Logistik

Weitere Segmente, die vorrangig für chinesische Direktinvestitionen infrage kommen, sind die Immobilien- und die Logistikbranche. Die Real-Estate-Industrie bietet interessante Perspektiven sowohl beim Wohnungsbau als auch bei gewerblichen Immobilien. Das Investitionsvolumen war mit 28,8 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte 2015 noch einmal 14 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Ähnliches gilt für die Logistik: Hier lag das Investitionsvolumen 2015 bei 41 Milliarden Euro – die vierte signifikante Steigerung innerhalb von vier Jahren bei unverändert hoher Nachfrage.

„Übernahmen wie die von Kuka zeigen das Interesse chinesischer Investoren an deutschen Firmen und deutscher High Tech. Befürchtungen, dass Unternehmen zerschlagen werden und Arbeitsplätze verloren gehen, sind dabei in den meisten Fällen unbegründet. Viele Automobilzulieferer sind beispielsweise in der Krise von chinesischen Investoren übernommen worden – und inzwischen erfolgreich umstrukturiert und wieder konkurrenzfähig“, resümiert Hällmayr.

Quelle: Deloitte

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