Datenrettung – Erfolgreiche Transplantation eines Chipkerns
Einsatz von Röntgen,- Laser,- und Ultraschalltechnik zur Datenrekonstruktion
Bochum – Internationaler Forschungsgemeinschaft aus Wissenschaftlern der Universität für Technologie und Wirtschaft in Budapest und Datenrettungsspezialisten der KUERT Unternehmensgruppe in Deutschland und Ungarn gelingt erstmalig die Transplantation eines Chipkerns aus einem gebrochenen Firmware-IC einer Western Digital Festplatte.
Bei der Verfahrensentwicklung griffen die Forscher auf den Einsatz von Röntgentechnik, Laser- und Ultraschalltechnologie zurück.
Das im Rahmen einer Fallstudie veröffentlichte Verfahren beschreibt die Vorgehensweise zur Datenrekonstruktion eines physikalisch beschädigten Firmware-Controllers an einer Western Digital 2.5″ Festplatte.
Hintergrund:
Die KUERT Datenrettung Deutschland GmbH erhielt einen Rettungsfall mit einem physikalisch beschädigten Firmware-IC. Bei der Beschädigung des ICs handelte es sich um eine Bruchstelle im linken unteren Bereich des Chips. Bis dato waren physikalisch beschädigte Chips für keinen Data Recovery Spezialisten rettbar.
Die Röntgenuntersuchung des Chips offenbarte zudem Brüche an der internen Chipverdrahtung zum Chip-DIE und starke Delaminierungen.
„Wir hatten bei dem uns vorliegendem Datenrettungsfall das Problem, dass sämtliche Branchenstandards zur Datenrekonstruktion ungeeignet waren. Somit mussten neue Ansätze entwickelt und umgesetzt werden. „, sagt Zoltan Kertesz, Direktor Data Recovery Operations bei KUERT.
Arbeiten im Mikrometer Bereich auf weniger als 50% des Durchmessers eines menschlichen Haars
In Zusammenarbeit mit der technischen Universität in Budapest / Ungarn sowie in Kooperation mit weiteren Forschungseinrichtungen wurde ein entsprechendes Verfahren entwickelt bei dem der „DIE“ des beschädigten IC mittels Einsatz von Lasertechnik freigelegt wurde. Danach wurden die Reste der internen Verdrahtungsrückstände, direkt am Chipkern entfernt. Ein neues Ersatz-IC wurde in der Zwischenzeit vorbereitet und „entkernt“. Im Anschluß wurde das intakte DIE des physikalisch beschädigten ICs in das Ersatz-IC „transplantiert“ und die nun intakte interne Verdrahtung des Ersatz-IC wurde mittels Einsatz von Ultraschall neu mit den Kontakten am implantierten Chipkern verbunden.
Danach erlaubte das Ersatz-IC mit transplantiertem Chipkern den Zugriff um die Firmware-Daten wieder mit den konventionellen Rettungsmethoden auslesen zu können und über die ausgelesen Daten auch wieder einen Zugriff auf die Datenebene der WD Festplatte erhalten zu können.
Weltweit einmaliges Verfahren
„Dieses Verfahren, was hinsichtlich der angewandten Technologie und der Kooperation aller Beteiligten branchenspezifisch weltweit einzigartig ist, erschließt uns vollkommen neue Möglichkeiten bei der Datenrettung von physikalisch beschädigten Firmware-Controllern. Theoretisch ist es auf unterschiedlichste Speichermedien von der microSD Card über die Firmware einer Festplatte bis hin zum SSD-Flugdatenschreiber anwendbar. Einzige Voraussetzung ist ein intakter Chipkern in einem beschädigten IC und eine intakte oder latent beschädigte Speicherebene. Somit ist dieses Verfahren auf alle Controller-Szenarien anwendbar bei denen nach einem Ausfall die Daten wiederhergestellt werden müssen. Insbesondere dann, wenn es sich um einzigartige interne Hardwareverschlüsselungen handelt, ist dieses Verfahren derzeit die weltweit einzige Möglichkeit die auch eine praktische Anwendbarkeit verspricht“, so Martin Eschenberg, Marketingleiter bei der KUERT Datenrettung Deutschland GmbH in Bochum.
Quelle: KUERT Datenrettung Deutschland GmbH