Komplizierte Software ist Anwendern ein Ärgernis. Forscher von Fraunhofer Austria haben mit Kollegen aus Singapur eine Präsentationssoftware entwickelt, die in der Einfachheit der Bedienung ihresgleichen sucht.
Graz/Singapur/Darmstadt – Wir alle haben uns schon einmal über komplizierte Softwareanwendungen geärgert. Wer sich nicht durch langatmige Anleitungen durchkämpfen möchte, erwartet eine simple und intuitive Bedienung. Dabei ist es gar nicht so einfach, Bedienungsvorgänge möglichst unkompliziert zu halten. „Je einfacher eine Softwareanwendung zu bedienen ist, desto mehr Arbeit muss der Entwickler in deren Konzeption investieren“, erklärt Dr. Eva Eggeling, Leiterin des Geschäftsbereichs „Visual Computing“ von Fraunhofer Austria. „Das Präsentationstool InfoLand ist hierfür ein Beispiel.“
InfoLand wurde entwickelt, um komplexe Informationen interaktiv und spielerisch erlebbar zu machen. Es nimmt den Nutzer mit auf eine virtuelle Reise und verbindet dafür Texte, Bilder, Videos und 3D-Modelle. In der Deutschen Botschaft in Singapur läuft InfoLand auf einem großen Multitouch-Bildschirm, der ähnlich einem überdimensionierten Smartphone mit Fingerberührungen bedient wird. Die dort laufende Anwendung „Discover Germany“ (Entdecke Deutschland) lädt den Botschaftsgast ein, Neues über Deutschland zu erfahren. Mit einem intuitiven Fingerstreich bewegt man sich durch die visuelle Welt, die in Form von animierten Informationsknoten intelligent zu den weiterführenden Details geleiten.
InfoLand ist so gestaltet, dass es auf quasi jedem System genutzt werden kann. Aktuelle 3D-Internettechnologien, die maßgeblich von Fraunhofer mitgestaltet wurden, ermöglichen es. „Das Einpflegen der Daten für die virtuelle Reise ist denkbar einfach“, erklärt Eggeling. „Zwei Mausklicks und die neue Information ergibt einen neuen Wegepunkt.“ Nach Eggeling ist InfoLand besonders für Unternehmen interessant, die in ihrem Empfangsbereich den Besuchern ihre Firma schnell vorstellen möchten. InfoLand ist aufgrund seiner leichten Handhabung ohne Erläuterung nutzbar. Gäste können so auf eine ungewöhnliche Art mehr über das Unternehmen und seine Produkte erfahren. „Wir selbst haben eine maßgeschneiderte InfoLand-Installation bei uns in Graz, um unseren Projektpartnern, Fraunhofer Austria sowie unsere Kooperationsmodelle und Entwicklungsarbeiten nahezubringen“, sagt Eggeling. „Häufig werden wir nun gefragt, ob wir das ebenfalls für die Firma des Gastes umsetzen können.“
Eggeling und ihr Team präsentierten InfoLand auch auf der Netzwerkveranstaltung für Industrie und Forschung „Bauen auf Fraunhofer“ am 20. Oktober in Graz und erhielten gleich mehrere Anfragen für eine Probeumsetzung.
Quelle: Fraunhofer Austria Visual Computing