Projektphase A mit der Installation von VLC-Technologie auf der Insel Mainau abgeschlossen
Insel Mainau – Im Frühjahr 2015 startete das Projekt „VLC Mainau“ mit dem Ziel, einen vorhandenen Konferenzraum auf der Insel Mainau mit Visible Light Communication (VLC) Technologie auszurüsten. Damit soll eine optische WLAN-Umgebung realisiert werden. Das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI und die Mainau GmbH haben jetzt die erste Projektphase abgeschlossen. Ein weiterer Ausbau ist bis Ende 2016 vorgesehen.
Die Aufrüstung des Konferenzraumes erfolgt in mehreren Aufbauschritten und soll Erkenntnisse für praxisorientierte Parameteroptimierung liefern. Damit ist diese VLC-Installation außerhalb einer Laborumgebung die erste in Deutschland und einer der wenigen Feldtests dieser Art weltweit.
Mit Abschluss der ersten Projektphase wurde im Konferenzraum ein Kommunikationssystem auf Basis einer optischen Freistrahlkommunikation (VLC) installiert. Die VLC-Technologie, auch LiFi genannt, bietet damit eine Alternative für WLAN, ohne auf den drahtlosen Austausch von hohen Datenmengen verzichten zu müssen.
Dr. Anagnostis Paraskevopoulos, Projektleiter am Fraunhofer HHI, freut sich, dass die erste Systemversion auf der Insel Mainau installiert wurde. „Durch den Einsatz in einer alltäglichen Umgebung liefern uns die Feldtests wertvolle Erkenntnisse für die weitere Systementwicklung.“
Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH, ist gespannt auf die Ergebnisse der Testphase. „Aus persönlicher Überzeugung unterstütze ich die Forschung zu einer strahlungsärmeren mobilen Kommunikation und wir als Insel Mainau freuen uns, dass wir einen Beitrag zur weiteren Erprobung der neuen Technologie leisten können.“
Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Die Initiative BodenseeMobilfunk hat den Anstoß für das Projekt auf der Insel Mainau gegeben sowie die Aktivitäten der Projektbeteiligten koordiniert.
Die VLC-Technologie
Die Nachfrage nach drahtlosen Kommunikationsnetzen innerhalb von Gebäuden wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die optische Freistrahlkommunikation bietet eine Alternative, indem sie LED-basierte Beleuchtungsquellen zur Datenübertragung nutzt. Durch die höhere Zahl von Zugangspunkten kann insgesamt eine erhebliche Ausweitung der Kapazität drahtloser Netze erreicht und auch die von den Anwendern immer mehr erwünschte Mobilität beibehalten werden.
Dabei sind mit herkömmlichen LEDs Datenraten von einem Gigabit pro Sekunde und mehr möglich und damit die problemlose Übertragung von Videodaten in HD- und 4K-Qualität. Mit nur wenigen Zusatzbauteilen wird die handelsübliche LED-Leuchte zum leistungsstarken Sender eines optischen WLAN. Ein spezieller Modulator schaltet die Leuchtdioden in schnellem Rhythmus ein und aus – so werden die digitalen Informationen übermittelt.
Quelle: Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut