Zwei Forschungsschwerpunkte der TH Köln durch NRW-Programm gefördert
Gesellschaftlicher sowie technologischer Wandel und seine Auswirkungen – das sind die Themen von zwei neuen interdisziplinären Forschungsschwerpunkten der TH Köln. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erforscht künftig, wie digitale Technologien in Dienstleistungs- und Organisationsprozessen in der Sozialen Arbeit und in den Sozialen Diensten genutzt werden können. Ein anderes Forschungsteam untersucht die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels für den Bevölkerungsschutz sowie interdisziplinäre Ansätze und Instrumente, um diesen zu begegnen. Beide Forschungsschwerpunkte sind zunächst auf vier Jahre ausgelegt und werden mit je 240.000 Euro aus dem Programm FH STRUKTUR des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch die TH Köln gefördert.
Gesellschaftlicher sowie technologischer Wandel und seine Auswirkungen – das sind die Themen von zwei neuen interdisziplinären Forschungsschwerpunkten der TH Köln. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erforscht künftig, wie digitale Technologien in Dienstleistungs- und Organisationsprozessen in der Sozialen Arbeit und in den Sozialen Diensten genutzt werden können. Ein anderes Forschungsteam untersucht die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels für den Bevölkerungsschutz sowie interdisziplinäre Ansätze und Instrumente, um diesen zu begegnen. Beide Forschungsschwerpunkte sind zunächst auf vier Jahre ausgelegt und werden mit je 240.000 Euro aus dem Programm FH STRUKTUR des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch die TH Köln gefördert.
„Am Forschungsschwerpunkt ‚Digitale Technologien und Soziale Dienste‘ (DiTeS) wirken neun Professorinnen und Professoren aus fünf Fakultäten der TH Köln mit“, sagt der Koordinator des Forschungsschwerpunktes Prof. Dr. Udo Seelmeyer. „Unsere Ausgangslage ist, dass die Soziale Arbeit und die Sozialen Dienste mit der dynamischen Entwicklung der digitalen Technologien nicht Schritt gehalten haben und viele Möglichkeiten nicht ausschöpfen.“ Der Forschungsschwerpunkt werde im Bereich der Grundlagenforschung das Zusammenspiel von Digitalisierung und Sozialer Arbeit erforschen und zudem anwendungsbezogene Konzepte für die Nutzung digitaler Technologien erarbeiten, so Seelmeyer.
Dies können Datenerfassungs- oder Abrechnungssoftware sein; aber auch die Steuerung pädagogischer Prozesse, etwa bei der Planung von Hilfsangeboten. Im Bereich der Streetworker verändern die Sozialen Medien die Arbeit mit Jugendlichen entscheidend. „In einem ersten Projekt in Kooperation mit der Josefs-Gesellschaft werden wir im kommenden Jahr Fallstudien für die Anwendung digitaler Technologien entwickeln, neue Konzepte prüfen und weitere Forschungsthemen identifizieren“, sagt Seelmeyer.
Mitglieder des Forschungsschwerpunktes sind: Prof. Dr. Carmen Kaminsky, Prof. Dr. Udo Seelmeyer, Prof. Dr. Isabel Zorn (alle Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften), Prof. Dr. Stefan Bente, Prof. Dr. Christian Kohls (beide Institut für Informatik des Campus Gummersbach), Prof. Dr. Hans-Günter Lindner, Prof. Dr. Rolf Schwartmann (beide Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften), Prof. Dr. Luigi Lo Iacono (Institut für Medien- und Phototechnik) und Prof. Birgit Mager (Köln International School of Design).
Neue Konzepte für den Bevölkerungsschutz
Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und sich ständig verändernde Gefahrenlagen stellen den Bevölkerungsschutz vor große Herausforderungen. So bewirken der demographische Wandel und die zunehmend flexiblen Arbeitszeiten, dass immer weniger ehrenamtliche Kräfte zur Verfügung stehen. Die durch Migration entstandenen neuen Bevölkerungsgruppen haben sprachliche und kulturelle Barrieren zu den Rettungskräften. „Im Forschungsschwerpunkt ‚Bevölkerungsschutz im gesellschaftlichen Wandel‘ (BigWa) werden acht Professorinnen und Professoren aus vier Fakultäten zusammen mit Praktikerinnen und Praktikern Lösungen für diese Herausforderungen finden“, sagt der Koordinator des Forschungsschwerpunktes Prof. Dr. Alexander Fekete.
Arbeitsgruppen innerhalb des Forschungsschwerpunktes untersuchen thematische Schwerpunkte wie die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen, moderne Kommunikationswege, Alarmierungs-Apps für Mobilgeräte oder den Einfluss des gesellschaftlichen Wandels an die Einsatzkräfte. „Um eine bestmögliche Anbindung an die Praxis zu garantieren, etablieren wir regelmäßige Workshops mit Nutzerinnen und Nutzern aus den beruflichen und ehrenamtlichen Rettungsdiensten, Behörden, Politik und Wirtschaft. Dort stellen wir unsere Ergebnisse vor und sammeln wertvolles Feedback und Anregungen“, so Fekete.
Mitglieder des Forschungsschwerpunktes sind Prof. Dr. Alexander Fekete, Prof. Dr. Karsten Fehn, Prof. Dr. Alex Lechleuthner, Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu (alle Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr), Prof. Dr. Andreas Grebe, Prof. Dr. Carsten Vogt (beide Institut für Nachrichtentechnik), Prof. Dr. Herbert Schubert (Institut für Angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit) und Prof. Dr. Christiane Brand (Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation).
Lösungsorientierte Ergebnisse
„Die beiden vom Land NRW geförderten neuen Forschungsschwerpunkte untermauern anschaulich den Anspruch der TH Köln, wissenschaftliche Beiträge zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu liefern und Soziale Innovationen zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln. „Den Herausforderungen durch den gesellschaftlichen beziehungsweise technologischen Wandel begegnen wir, indem wir interdisziplinäre Arbeitsgruppen zusammenstellen, die die Vielfalt der Fachrichtungen an unserer Hochschule widerspiegeln. Zudem suchen wir engen Kontakt zu Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, mit denen wir gemeinsam unsere Forschungsergebnisse in relevante Lösungen überführen“, so Becker.
Das Förderprogramm FH STRUKTUR des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen soll der Forschung an Fachhochschulen Impulse zur Identifizierung neuer Forschungsansätze zu geben. In den geförderten Forschungsschwerpunkten gehen Professorinnen und Professoren disziplinen- und fachbereichsübergreifend besonders zukunftsrelevante Fragestellungen an und liefern einen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Quelle: TH Köln