Das Videospiel hat sich als Unterhaltungsmedium im Mainstream etabliert. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Siegeszug des Smartphones – wer ein solches Gerät besitzt, trägt stets ein portables Videospielgerät bei sich. Von dieser Funktion machen immer mehr Menschen Gebrauch – die Games-Industrie hat den Mobilbereich daher schnell als lukrativen Sektor erkannt.
Große Installationsbasis
Um mit einem Videospiel Profit zu erwirtschaften, ist sind für die Entwickler mehrere Faktoren von Bedeutung. Erstens: Wie viele potenzielle Kunden gibt es für das Produkt? Das ist auch davon abhängig, wie viele Menschen diejenige Hardware besitzen, auf der das Spiel gespielt werden kann. Diese sogenannte Installationsbasis ist beim Smartphone besonders groß, 78 % der Deutschen besitzen eines – das macht etwa 54 Millionen Geräte allein in der Bundesrepublik.
Hinzu kommt, dass viele Nutzer gern auf ihrem Smartphone spielen: Ganze 85 % der Handybesitzer spielen auf ihrem Smartphone Videospiele.
Spiele zum Nulltarif
Mit Handyspielen erreichen die Entwickler also eine Vielzahl von Kunden – ebenso wichtig ist es, dass möglichst viele Smartphone-Besitzer das fertig entwickelte Spiel kaufen beziehungsweise spielen. Warum beziehungsweise? Die erfolgreichsten Handyspiele kann man auf Portalen wie browsergames.de kostenlos herunterladen und spielen – allerdings meist nur in begrenztem Umfang oder mit Werbeeinblendungen. Will man zusätzliche Levels, mehr Optionen oder Spielerleichterungen haben oder werbefrei spielen, muss man eine kostenpflichtige Mikrotransaktion durchführen: Man zahlt einen festgelegten Betrag, meist im Cent- oder niedrigen Eurobereich, und der gewünschte Inhalt wird im Spiel freigeschaltet.
Dieses Konzept hat sich im Mobilsektor bewährt: 2016 gaben allein in Deutschland Spieler 659 Millionen Euro für virtuellen Zusatzinhalte aus, eine Steigerung von 33 % gegenüber dem Vorjahr. Den Löwenanteil (96 %) machten dabei die prinzipiell auch kostenlos spielbaren Free2Play-Spiele aus. Interessant dabei ist, dass längst nicht jeder Spieler die kostenpflichtigen Inhalte kauft. Viele geben sich mit der Gratisversion zufrieden. Diejenigen aber, die Geld für Mikrotransaktionen ausgeben, investieren häufig hohe Summen in solche Spiele – die wenigen zahlungswilligen Gamer finanzieren das Spiel somit für die Sparfüchse mit. Am Ende ist jeder glücklich, besonders aberdie Entwickler, die sich über eine hohe Profitmarge freuen: Denn Smartphone-Games sind in der Entwicklung deutlich weniger kostenintensiv als „große“ Spiele für Konsolen oder PCs.
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