Steigt der Marktpreis für Energie, will man selbst produzieren. Das fand auch Wegatech in einer Umfrage unter Hausbesitzenden heraus. Eigenheimbesitzende wurden hier zu ihrer Strom- und Energieversorgung und ihrer Haltung zu autarker Energiegewinnung befragt. Knapp 80 Prozent der Befragten haben sich in den letzten sechs Monaten vermehrt mit autarker Strom- und Energieerzeugung beschäftigt, knapp 50 Prozent davon aufgrund der derzeit explodierenden Energiekosten. Das treibt eine Energiewende voran. Darüber hinaus kommt das Thema Energie auch im Zuge von Renovierungsmaßnahmen im Eigenheim auf. Muss die aktuelle Heizung ersetzt werden, stellt sich die Frage, ob sich die Installation einer Wärmepumpe, eventuell sogar in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage, lohnt.
„Aber ist das denn schon ausgereift?”
Das Positive vorweg: Bereits jetzt ist es für 34 Prozent der befragten Eigenheimbesitzenden (sehr) wahrscheinlich, dass sie sich in den kommenden zwei Jahren eine Photovoltaik-Anlage anschaffen, für 15 Prozent ist es (sehr) wahrscheinlich, dass sie eine Wärmepumpe installieren lassen. Obwohl die autarke Strom- und Wärmeversorgung für 81 Prozent der Befragten (sehr) wichtig ist, sind viele Eigenheimbesitzende noch sehr zurückhaltend, was die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage oder Wärmepumpe angeht. Von den im Schnitt 75 Prozent der Befragten, die dem Kauf einer Wärmepumpe oder PV-Anlage generell noch unentschlossen gegenüberstehen oder ihn gänzlich ausschließen, wirken vor allem die Anschaffungskosten für durchschnittlich 48 Prozent abschreckend. Bei weiteren 15 Prozent sind es die baulichen Gegebenheiten, die die Anschaffung erschweren. Dazu gehören beispielsweise denkmalgeschützte Immobilien, aber auch zu kleine Dächer oder, im Fall einer Wärmepumpe, eine zu schlechte Dämmung oder zu wenig Abstand zum Nachbargrundstück. Ebenso wird die mangelnde Wirtschaftlichkeit als Grund dafür, dass noch keine Photovoltaik-Anlage oder Wärmepumpe installiert wurde, angeführt. Dennoch: 38 Prozent der Befragten sind unentschlossen, was die Installation einer Photovoltaik-Anlage (bei der Wärmepumpe sind es 31 Prozent) angeht – ein enormes Potenzial, das es jetzt im Sinne der Energiewende zu nutzen gilt.
Karl Dienst, CEO von Wegatech, sagt: „Leider hängen der autarken Energieversorgung, insbesondere der Wärmepumpe, nach wie vor eine Menge belastender Vorurteile an, die absolut nicht mehr zutreffen, aber leider immer noch massiv die Kaufentscheidung beeinflussen. Zu keinem Zeitpunkt war die Technologie hinter der Wärmepumpe oder einer Photovoltaik-Anlage so ausgereift wie heute. Letztere amortisiert sich im Schnitt bereits nach 15 Jahren. Die höheren Anschaffungskosten einer Wärmepumpe egalisieren sich im Vergleich zu einer vergleichbaren Gasheizung bereits nach rund acht Jahren. Ab diesem Zeitpunkt ist die Wärmepumpe deutlich vorteilhafter in den Betriebskosten. In der Regel kann man für jedes Eigenheim ein individuelles Energieversorgungspaket schnüren, abhängig von den baulichen Gegebenheiten und den Präferenzen der Bewohner:innen.”
Die Rechnung geht auf bei Energiewende
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh Heizwärme spart mit einer Wärmepumpe im Schnitt knapp 1.100 Euro im Jahr gegenüber der Nutzung einer Gasheizung. Anstelle der regulären 13 Cent pro Kilowattstunde, die für eine Gasheizung anfallen, bezieht die Wärmepumpe für dieselbe Heizleistung nur noch 5.000 kWh, die mit 30 Cent pro Kilowattstunde berechnet werden. Setzt man dies in Relation, kostet die durch die Wärmepumpe bezogene Heizwärme nur noch 7,5 Cent anstelle der 13 Cent der Gasheizung. Die anfänglich hohen Anschaffungskosten fließen somit schnell zurück in die Haushaltskasse und schonen nachfolgend den Geldbeutel – vor allem in Krisenzeiten. (Quelle: S. Rechnung von Wegatech im Verlauf)
Eine Frage des Geldes
Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass in den kommenden zwei Jahren auf autarke Energiegewinnung umgestellt wird und die Energiewende besiedelt wird (bei einem monatlichen Haushaltseinkommen von über 10.000 Euro ist es bei 35 Prozent „sehr wahrscheinlich”, weitere 42 Prozent in dieser Einkommensklasse besitzen bereits eine PV-Anlage).
Ein wichtiger Faktor bei Energiewende
Der Preis für alternative Energiegewinnungsmethoden ist vielen zu hoch. Dabei gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Förderungsmöglichkeiten, wodurch sich die zunächst veranschlagten Kosten für das angestrebte Energieversorgungspaket deutlich reduzieren lassen. Dazu zählen beispielsweise bis zu 45 Prozent Förderung vom Bund bei Anschaffung einer Wärmepumpe im Bestand, die staatliche Einspeisevergütung sowie regionale Zuschüsse von Bundesländern, Städten und Kommunen. Für eine Photovoltaik-Anlage existiert dieser bundesweit abrufbare Investitionskostenzuschuss als zentrale Förderung, wie der für die Wärmepumpe, bisher nicht. Ein Manko, das schnellstmöglich behoben werden sollte und den aktuellen Flickenteppich von Förderungsmethoden reparieren könnte.
Mehr Licht ins Dunkel für eine schnellere Energiewende
Das Interesse an autarker Energieversorgung ist vorhanden, ganz gleich, ob als Motivation der Klimaschutz oder das Sparpotenzial dahintersteckt. Aufklärungsarbeit muss nach wie vor sowohl von der Politik als auch von Unternehmen geleistet werden. Gerade das Wissen über Förderprogramme ist unter Hausbesitzenden nicht weit verbreitet, könnte aber für Eigenheimbesitzende mit geringerem Haushaltsnettoeinkommen ein echter Gamechanger sein. Ebenso müssen bestehende Vorurteile durch Politik und Wirtschaft weiter abgebaut werden, denn dass Photovoltaik-Anlagen nicht wirtschaftlich und Wärmepumpen reine Lärmbelästigungen seien, ist nicht mehr zeitgemäß. Dennoch gibt es von Immobilie zu Immobilie verschiedene bauliche Aspekte, die nicht immer ein Hindernis darstellen, aber genauerer Planung bedürfen. Mit professioneller Unterstützung können Hausbesitzende die für sie beste Lösung finden.
Quelle: Wegatech