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Schubladenhandys können mehr: Altgeräte fachgerecht entsorgen

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Durchschnittlich 18 bis 24 Monate nutzen deutsche Handybesitzer ihr Mobiltelefon, bevor sie es gegen ein neues Modell austauschen. Ihr altes Handy bewahren sie oft zu Hause auf. Dabei kann es noch einen Beitrag für die Umwelt leisten: Durch fach- und umweltgerechtes Recycling können Rohstoffe zurückgewonnen werden.

Rund 60 Rohstoffe befinden sich in einem Handy. Zwar enthält ein einzelnes Gerät nur geringe Mengen dieser Stoffe, aber die Masse macht‘s: Schätzungen des Branchenverbandes BITKOM zufolge lagern in deutschen Haushalten über 100 Millionen Althandys. Mit ihnen landen unter anderem 876 Tonnen Kupfer, 382 Tonnen Kobalt, 26 Tonnen Silber, 2.400 Kilogramm Gold und 800 Kilogramm Palladium ungenutzt in der Schublade und gehen dem Stoffkreislauf verloren.

 Foto: ESG/spp-o
Foto: ESG/spp-o

Eine Wiederverwertung natürlicher Ressourcen ist nicht nur gut für die Umwelt, sie ist auch wirtschaftlicher als der Abbau neuer Rohstoffe. Angaben des Umweltbundesamtes zufolge spart jede Tonne Kupfer, die aus alten Handys zurückgewonnen wird, gegenüber dem Erstabbau von Kupfer aus Bergbau und Verhüttung über die Hälfte an Energie ein.

Für die Wiederaufbereitung werden alte Mobiltelefone idealerweise getrennt gesammelt. Die Akkus werden ausgebaut und separat recycelt. Anschließend werden die Handys geschreddert und in einem Hochofen geschmolzen. Zentraler Bestandteil des Recyclingprozesses ist die Elektrolyse: In dieser Phase werden die Edelmetalle extrahiert und können am Ende wiederverwendet werden. Pro Handy werden je nach Modell rund 9 Gramm Kupfer, 150 Milligramm Silber, 25 Milligramm Gold sowie sehr geringe Mengen an Platin und Palladium zurückgewonnen. Mit dem Verfahren der integrierten Schmelze können sogar bis zu 17 Metalle aus Althandys gewonnen werden. In Europa gibt es jedoch nur wenige Anlagen, in denen diese Form des Recyclings durchgeführt werden kann.

Althandys können bei kommunalen Wertstoff- oder Recyclinghöfen, Mobilfunknetzbetreibern, Geräteherstellern oder im Rahmen von Sammelaktionen abgegeben werden. Erfahrungsgemäß können etwa 10 Prozent der abgegebenen Geräte nach einer Aufarbeitung weiterverwendet werden, rund 90 Prozent werden recycelt. Da Handys auch Giftstoffe enthalten, ist die Entsorgung im Hausmüll verboten.

Allgemeine Infos zur Mobilkommunikation gibt es beim Informationszentrum Mobilfunk e. V. (IZMF) unter der gebührenfreien Hotline 0800 3303133 oder unter izmf.de.

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