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Sophos erklärt Segen, Fluch und Lösungen zu Windows 10 Feature WUDO

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Nicht Voodoo, sondern WUDO

Die neue Windows Update Delivery Optimization aka WUDO sorgt für magische Download-Momente, hat aber auch eine dunkle Seite. Sophos nennt Segen, Fluch und Ausweg

Wiesbaden – Wenn Sie bereits den Wechsel auf Windows 10 vollzogen haben und Ihr Onlinezugang „gedeckelt“ ist, sprich ab einem gewissen Datenvolumen eine Verlangsamung oder zusätzliche Kosten anfallen, sollten Sie über WUDO Bescheid wissen. WUDO ist die Kurzform für Windows Update Delivery Optimization, ein hilfreiches neues Feature, mit dem Microsoft die Update-Prozesse innerhalb von Heimnetzwerken sehr viel schneller abwickeln kann. Der Haken: die ganze Sache kann gegebenenfalls finanzielle Auswirkungen haben, und der Service muss aktiv ausgeschaltet werden, sprich er ist standardmäßig zunächst einmal aktiviert.

Ein bisschen wie Bittorrent, nur anders

„Die einfachste Art und Weise, WUDO zu erklären, ist der Vergleich mit Bittorrent oder einem anderen, ähnlichen P2P-Filesharing-Netzwerk. Der Service läuft letztendlich genauso ab, nur eben etwas anders. Der PC verbindet sich mit den Microsoft-Servern, lädt eine Liste der für aktuelle Updates benötigen Dateien herunter und ‚fragt‘ dann im Netzwerk herum, ob diese Dateien schon irgendwo im Netzwerk verfügbar sind“, so Chester Wisniewski, Senior Security Advisor bei Sophos. „Damit lädt der Rechner im schlechtesten Fall alle wichtigen Patches direkt von Microsoft herunter, allerdings ist es wahrscheinlicher, dass er eine Abkürzung nimmt und die Dateien von einem Computer im Netzwerk bezieht, der das betreffende Update bereits heruntergeladen hat. Da Downloads aus dem Heimnetzwerk normalerweise eine ganze Ecke schneller abgeschlossen sind als über die ‚Außenwelt‘, können Update-Prozesse nun sehr viel schneller realisiert werden.“ De facto geht WUDO sogar noch einen Schritt weiter und checkt nicht nur Computer im eigenen Netzwerk, sondern versucht auch, ähnlich wie Bittorrent, andere Rechner im Internet zu finden, die beim Download mithelfen. Dadurch werden nicht nur die Microsoft-Server entlastet, was gut für deren Belastbarkeit ist, sondern die eigenen PCs können auch naheliegende Quellen nutzen, was wiederum gut für das verfügbare Downloadvolumen ist.

Dreimal ja

Schön und gut, allerdings stellen sich drei wichtige Fragen:

  • Ist es sicher, Updates von fremden Rechnern herunterzuladen?
  • Muss ich auch geben, um zu nehmen, werde ich also Uploader?
  • Ist dieses Feature standardmäßig aktiviert?

Die Antworten auf diese Fragen sind Ja, Ja und Ja. Solange ein PC die Liste der benötigten Dateien, das sogenannte Manifest oder der Cryptographically Signed Catalog, von einem offiziellen Microsoft-Server herunterlädt, ist der Nutzer sicher. Rechner können nämlich verschlüsselt bestätigen, dass sie die gleichen Dateien erhalten haben wie direkt von Microsoft – auch wenn die Downloads von einer oder mehreren unbekannten Quellen kommen. Sobald Download-Komponenten als beschädigt oder modifiziert erkannt werden, erfolgt der Abbruch. Der „Geben-und-Nehmen-Anspruch“ kann hingegen zu Problemen führen, wenn Nutzer beschränkten Datenverkehr haben. Wenn mehrere PCs in einem Netzwerk sind, ist es zwar recht wahrscheinlich, dass WUDO Bandbreite einspart. Falls allerdings nur ein Windows-10-Rechner vorhanden ist, könnte der Torrenting-Ansatz von WUDO den Besitzer im schlechtesten Fall und bei einer Bandbreitenbeschränkung Geld kosten, da er für zusätzlichen Traffic sorgt.

Standardmäßig eingeschaltet

Gerade für solche Fälle ist es natürlich sehr nützlich zu wissen, dass WUDO in Windows 10 erst einmal standardmäßig aktiviert ist. Zum Glück ist dieser Zustand ohne Probleme zu ändern, wenn man weiß wo: Wählen Sie über Start/Einstellungen/Update und Sicherheit/Windows Update/Erweiterte Optionen die Option Festlegen, wie Updates übermittelt werden aus und ändern Sie die Übermittlungsoptimierung. Dabei gibt es drei Optionen:

  • Aus. Der PC lädt Updates ausschließlich direkt von Microsoft herunter.
  • PCs in meinem lokalen Netzwerk. WUDO nutzt die „Torrent-Funktion“ nur zwischen Rechnern im eigenen Netzwerk.
  • PCs in meinem lokalen Netzwerk und im Internet. Rechner laden Dateien potentiell von Computern irgendwo auf der Welt herunter – und bieten im Gegenzug Uploads an.

Welche Option ist nun die beste? Wisniewski sieht die Sache so: „Wenn sich mehr als ein Windows-10-PC im eigenen Netzwerk befindet, bietet sich Variante 2 an. In diesem Fall lassen sich Upload-Probleme vermeiden, aber trotzdem mit großer Wahrscheinlichkeit die eigene Download-Mengen drosseln. Das ist gut für den Nutzer, hilfreich für Microsoft und kommt auch allen anderen zu Gute. Wenn Nutzer keine Datenmengenbeschränkung bei ihrem Internetzugang haben, ist auch Option 3 eine gute Wahl. Sie tun der Internetwelt einen kleinen Gefallen und können zudem ihre eigene Downloadgeschwindigkeit für Updates erhöhen. Das ist, wie bereits erwähnt, auch die Standardeinstellung. Wer also Version 1 oder 2 präferiert, muss selbst aktiv werden!“

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