Von Null auf 2 Mio Kunden – mit Paycentive
Die card4you AG setzt neue Akzente im Loyalty-Bereich und ist so ganz nebenbei Marktführer mit seinem Newcomer-Produkt Paycentive. Wir sprachen mit dem CEO, Gründer sowie strategischen Innovator, Oliver Dümpe, zu seiner Geschäftsidee.
Seit 2008 wächst der mittelständische IT- Dienstleister card4you AG aus Augsburg rasant an. Mittlerweile zählt das Unternehmen mit seinen insgesamt 5 Millionen Kunden -davon entfallen 2 Mio auf Paycentive- 12.000 Handels- und Shopping-Partnern sowie 12 namhaften Banken zu den big playern im Loyalty-Bereich.
Redaktion: Herr Dümpe, jeder kennt heutzutage Kundenkarten und bringt diese mit bekannten Marken, wie Payback, Miles und More, etc in Verbindung. Da bleibt eigentlich keine Luft für Marktneuheiten. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gekommen und was zeichnet ihr Produkt Paycentive aus?
Dümpe: Wie der Name unseres Loyalty Programms Paycentive vermuten lässt, setzt es sich aus den zwei Begriffen Payment und Incentive zusammen. Die smarte Verbindung aus Zahlung und Belohnung.
Beim Einkaufen mit der vorhandenen Giro-/Bank- oder Kreditkarte gibt es Geld zurück – auch Cashback genannt. Anstelle erst Meilen oder Punkte ansammeln zu müssen, wie das manche bekannte Unternehmen anbieten, die später in Prämien eingelöst werden, liegt mit Paycentive der Vorteil unweigerlich klar auf der Hand.
Auf den Punkt gebracht, Paycentive bedeutet ganz einfach die Erweiterung klassischer, gängiger Zahlungsmedien um eine nachhaltige Loyalty-Funktion, durch die Kunden für ihre Karten-Zahlungen in Form von Cashback belohnt werden. Wir nennen das in unserer Branche auch „card-linked-loyalty“.
Die Idee zu Paycentive ergab sich in zahlreichen Gesprächen mit Banken und Finanzhäusern in den letzten Jahren. Unser Produkt ist so unglaublich einfach, das wir uns selber wundern, das bisher noch keiner auf die Idee kam.
Tatsache ist, das ein eindeutiger Bedarf für Mehrwerte und Kundenbindungs-Programme am Markt existiert, um Zahlungsmedien und -prozesse vom Wettbewerb abzugrenzen und Kunden zu binden, zu aktivieren sowie Zusatzerträge zu generieren.
Deutlich schwieriger als die Ideenfindung gestaltete sich die Umsetzung, denn es gab eine ganze Menge konzeptioneller, technischer, formaler und vertrieblicher Hürden zu nehmen, um Paycentive von der Idee bis zur marktreifen und zertifizierten Loyalty-Lösung zu entwickeln.
Redaktion: Sie stammen aus der IT-Branche, können langjährige Erfahrungen und einen hohen Wissensvorsprung aufweisen. Wie sehen Sie den Loyalty-Markt hierzulande?
Dümpe: Die Entwicklung der Loyaltly-Szene explodiert, insbesondere durch die breite Welle der digitalen Medien und dem Einsatz der Gadgets im tagtäglichen Gebrauch.
Smart shopping, Vernetzung on-offline, Social Tools – der Trend nach Incentives scheint ungebremst und das seit Jahren.
Wir selber haben zu Beginn auch zahlreiche Kundenclub – Modelle und diverse Loyalty Programme am Markt platziert, wie bspw. das „show your card“ Tool oder die Online-Selection. Das war sozusagen die Basis für das heutige Paycentive.
Fest steht, die Kundenbindung gewinnt immer mehr an Bedeutung – für große und kleine Unternehmen. Laut Marktanalysen stecken schätzungsweise 4 bis 5 Kundenkarten in jeder deutschen Geldbörse. Mit Paycentive schaffen wir keine weitere Karte sondern laden die Bestehende mit Vorteilen auf.
Redaktion: Sie starteten in Augsburg mit der Card4You AG und gründeten eine weitere Niederlassung in Paderborn. Wo haben Sie ihre passenden „Mitstreiter“ gefunden?
Dümpe: Wir hatten die komfortable Lage, auf unser bewährtes Team zu setzen und haben dieses gezielt verstärkt. Schon in der Vergangenheit sammelte jeder von uns seine Loyalty-Erfahrungen und diese fließen im täglichen Business mit ein.
Der card4you AG ist es gelungen, eine First Mover -Position zu erlangen und das in Zeiten, wo die Giganten am Markt allein durch enorme Marketingspendings eine Marktdurchdringungen erlangen, die man als Mittelständler so nicht schaffen kann.
Doch mit unserem innovativen, marktreifen Produkt Paycentive und einem Top-Team konnten wir bis heute über 2 Mio Kunden gewinnen – und das aus dem eigenen Cashflow.
Wir leben eine moderne Unternehmenskultur mit 25 Mitarbeitern an den beiden Standorten, Augsburg und Paderborn. Lean Management und Transparenz sind Grundlagen der gelebten Werte. Nur so konnte das rasante Wachstum von Null auf 2 Mio Paycentive-Kunden in der kurzen Zeit überhaupt realisiert werden.
Redaktion: Mit ihrem Loyalty-Programm Paycentive bedienen Sie nicht nur Banken sondern auch Dienstleister, Händler und Shoppingpartner. Wie wollen Sie in den nächsten 2 Jahren den Mittelstand erreichen und wer sind dabei ihre Antreiber?
Dümpe: Grundsätzlich wollen wir dem Mittelstand mit Paycentive gezielt ein strategisches und performancebasiertes Kundenbindungs- Tool an die Hand geben, was es so in der Form noch nicht gab – um die Regionalität innovativ und nachhaltig zu fördern.
Mit Paycentive haben inbesondere die kleinen und mittelständischen bis hin zu den großen lokalen Partnern eine Chance, in der stattfindenden Digitalisierung dabei zu sein und / oder diese effizient zu nutzen – um bestehende Kunden zu begeistern, zu belohnen und zu treuen Stammkunden zu machen.
Regionale / mittelständige Händler erhalten mit Paycentive ein Kundenbindungs-instrument an die Hand, das weit über die üblichen Stempelkarten, Meilen- und Punktesammelkonzepte etc. hinausgeht und bisher – wenn überhaupt – nur den „Großen“ vorbehalten war. Und das alles transaktionsbasiert, also ohne monatliche fixe Kosten. Das ist in der Art und Weise bisher einmalig.
Redaktion: Wie lange hat es von der Idee bis zum stabilen Geschäft gedauert? Und, an welcher Stelle haben Sie (fast) aufgegeben? Was haben Sie am meisten unterschätzt?
Dümpe: In nur knapp 3 Jahren wurde aus der Paycentive-Vision ein marktreifes Produkt. Die Kennzahlen sind rasant steigend und wir sind stolz, das erreicht zu haben.
Unterschätzt nicht – eher überrascht waren wir am meisten von der starken Wachstumsdynamik, da wir mit Paycentive als b2b Marke etabliert sind und als White-Label eher reduzierter im PR und Marketing auftreten.
In weniger als 2 Jahren – seit Start des ersten Projektes mit der Sparkasse Fürth im Oktober 2014 – konnten wir für mittlerweile 12 Banken/Sparkassen, mehr als 1.000 lokale Händler und 2 Mio Kartenkunden Paycentive einführen. Das haben selbst unsere optimistischsten Planungen übertroffen.
Redaktion: Sie sagen, das innovative Loyalty-Programm Paycentive bietet eine 3-fache Win -Situation. Wie meinen Sie das, können Sie Ihre Visionen dazu detailierter ausführen?
Dümpe: Wir meinen mit der dreifachen Win- Situation, das jeder der Beteiligten auch einen klaren Paycentive – Nutzen hat. Durch die Implementierung gewinnt jeder der beteiligten Partner: Bank, Kartenkunde, Handel/Dienstleister.
Der Handel – d.h. regionale und internationale Dienstleister, Gastronomen, Shoppingpartner etc – bekommt mit Paycentive erstmals ein digitales und performancebasiertes Marketing- und Kundenbindungsinstrument zur Verfügung gestellt. So werden auf einfachem Weg attraktive Zielgruppen erreicht, die Kundenbindung und – aktivität gestärkt und Zusatzerträge generiert.
Banken und Sparkassen werten durch den Einsatz von Paycentive ihre Konten und Karten deutlich auf und verschaffen sich einen Wettbewerbsvorsprung im täglichen „Kampf um den Kunden“. Zudem stehen im Rahmen der Interchange -Regulierung neue Ansätze zur strategischen Geschäftsgestaltung zur Verfügung.
Der Vorteil für den End-Kunden ist einfach gesagt: Shoppen und Geld-zurück.
Ohne weiterer, neuer Kundenkarte, Registierung auf Online-Portalen, Download von Apps, Sammeln von Meilen und Punkten sowie dem Einlösen von Gutscheinen. Einfach Geld zurück auf das eigene Konto, ohne Umwege.
Wenn man überlegt, das vor über 40 Jahren die erste Kundenkarte durch Breuninger auf den Markt gebracht wurde, hat sich doch einiges getan. Da gibt es einerseits eine Vielzahl von Unternehmen die eigene Kartenwelten konzipierten bis hin zu zahlreichen Kundenclubs und weiterführenden Netzwerkverbund.
Mit Paycentive bringen wir für Unternehmen, Banken und Kunden all das in einem Produkt zusammen, was in den letzten 40 Jahren Loyalty geschaffen wurde und daß per üblichen Zahlungsmedium! Nämlich der Karte, die in ihrem Portemonnaie steckt.
Quelle: card4you AG