3 von 10 Kleinstunternehmen von Doppel-Krise betroffen
Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine wirken als Doppelbelastung auf die Unternehmen
Köln – Der Krieg in der Ukraine dauert inzwischen mehrere Wochen und sorgt – über das große menschliche Leid hinaus – auch in wirtschaftlicher Sicht für große Verwerfungen. Unterbrochene Lieferketten und insbesondere die infolge des Krieges stark gestiegenen Energiekosten sorgen zunehmend für Unsicherheit im Markt. Gleichzeitig drohen die angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen und die damit erhofften spürbaren Entlastungen, durch Rekordzahlen an Neuinfektionen, ins Stocken zu geraten. Vor allem hiervon beeinträchtigt sind Kleinstunternehmen, von denen fast jedes dritte sowohl durch die Corona-Pandemie als auch durch den Krieg spürbar betroffen ist.
Dies zeigen erste Ergebnisse der repräsentativen Marktstudie KUBUS Gewerbekunden 2022 der MSR Consulting Group, bei der bisher 550 von insgesamt 2.200 Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern befragt wurden.
Die Mehrheit der Unternehmen ist von den aktuellen Krisen spürbar betroffen
Mit 44 Prozent geben weniger als die Hälfte der Kleinstunternehmen an, dass ihre Unternehmenstätigkeit durch die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie oder durch die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine kaum oder überhaupt nicht beeinflusst wird. 26 Prozent der befragten Unternehmen empfinden die Belastungen durch die Corona-Pandemie oder den Krieg in der Ukraine als deutlich spürbar.
3 von 10 Unternehmen geben an, dass sowohl die Pandemie als auch der Krieg zu spürbaren wirtschaftlichen Beeinträchtigungen führen. Jedes zehnte Unternehmen stuft seine Situation sogar als bedrohlich bzw. existenzbedrohend ein.
Jedes sechste Kleinstunternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern noch bedrohlich von Corona-Pandemie betroffen
Betrachtet man die bedrohlich oder existenzbedrohend betroffen Unternehmen, zeigen sich insbesondere bei der Corona-Pandemie deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgröße. Während nur sechs Prozent der größeren Unternehmen (21 bis 50 Mitarbeiter) die Auswirkung der Corona-Pandemie als bedrohlich oder existenzbedrohend einstufen, ist der Anteil bei mittleren Unternehmen (6 bis 20 Mitarbeitern) mit zehn Prozent deutlich höher – bei den kleinen Unternehmen (bis zu 5 Mitarbeitern) geben sogar 15 Prozent an, dass die jetzige Situation bereits existenzbedrohend sei.
Ukraine-Krieg trifft kleine wie größere Unternehmen
Weniger differenziert ist die Beurteilung der Befragten hinsichtlich der Folgen durch den Krieg in der Ukraine, wobei auch hier größere Unternehmen die Lage weniger bedrohlich oder existenzbedrohend einordnen (sechs Prozent) als mittlere Unternehmen (sieben Prozent). Wie bei der Corona-Pandemie schätzen auch beim Ukraine-Krieg die kleinen Unternehmen die Lage häufiger als bedrohlich oder existenzbedrohend ein (neun Prozent). In Summe zeigt sich jedoch, dass insbesondere die Energiekrise kleine wie größere Unternehmen im vergleichbaren Ausmaß trifft.
Aufgrund der aktuellen Lage gehen wir weiterhin von einer dynamischen und wenig vorhersagbaren Entwicklung aus. Es wird entscheidend sein, welche Maßnahmen die Politik ergreifen wird, um die deutsche und europäische Wirtschaft zu stützen.
Quelle: MSR Consulting Group GmbH