Eines der bedeutendsten Energieprojekte der Welt wird mit Safety-Systemen aus Deutschland ausgestattet: Das Ichthys Gasfeld war die größte Entdeckung flüssiger Kohlenwasserstoffe Australiens der vergangenen 40 Jahre.
Brühl – Das Ichthys-Projekt umfasst riesige Onshore-Verarbeitungsanlagen bei Darwin im Nordterritorium Australiens, mit CPF und FPSO die größten und modernsten Offshore-Anlagen der Welt sowie eine 890 Kilometer lange Pipeline, die die beiden Anlagen verbindet. Jede dieser drei Komponenten ist für sich genommen schon ein eigenes Mammutprojekt. Einmal in Betrieb, soll die Anlage Ichthys 8,9 Millionen Tonnen LNG und 1.6 Millionen Tonnen LPG jährlich und zusätzlich zu Spitzenzeiten 100.000 Barrel Kondensat täglich produzieren. Damit wird sie eine der größten Verarbeitungsanlagen der Welt.
Das Brühler Unternehmen HIMA wurde als Lieferant für die Schutzeinrichtungen (Safety Instrumented Systems /SIS) sowie die Brand- und Gasschutzsysteme (Fire & Gas Systems/F&G) ausgewählt. Für HIMA ist es das größte Auftragsvolumen der über 100-jährigen Firmengeschichte. Sowohl SIS als auch F&G Systeme werden mit HIMax®-Steuerungen realisiert, die einen unterbrechungsfreien Systembetrieb über den gesamten Lebenszyklus der Anlage er-möglichen, während Anlagenverfügbarkeit, Produktivität und Sicherheit maximiert werden. Die SIS/F&G-Systeme sind konform mit den Normen AS/IEC 62061 und IEC 61326-3-1 (DIS).
Als High Integrity Pressure Protection Systeme (HIPPS) werden Planar4-Steuerungen verwendet. Sie erfüllen SIL 4-Niveau und damit die höchst möglichen Sicherheitsstandards nach IEC-Norm 61508. Die Onshore- und Offshore-Anlagen und die Pipeline sind an insgesamt 25.000 Ein- und Ausgabepunkte angeschlossen. Das Gesamtvolumen der Sicherheitstechnik beläuft sich auf 430 Schaltschränke. Die sichere Vernetzung erfolgt über das HIMA-eigene Protokoll safeethernet.
Neben SIS, F&G und HIPPS gehören die vorgelagerte Entwicklung von Anwendungs-Typicals und Verschaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der erwarteten Feldgeräteverschaltung zum Lieferumfang. In der Pre-FID-Projektphase wurden diese Hardware- und Softwareteilfunktionen für den Leitsystemhersteller entwickelt, integriert, getestet und mit dem Endkunden als ICSS-Teilfunktionen validiert. Das Cybersicherheits- und Netzwerkmanagement mit der Installation der entsprechenden Hardware, das Brandschutz-System für die Aufenthaltsquartiere mit den entsprechenden Detektoren und das Netzwerkmanagementsystem für das SIS/F&G-Netzwerk komplettieren den Lieferumfang des Sicherheitspakets. Der Funktionale Sicherheitsmanagementplan (FSM) dient zur Verwaltung aller Stufen – von Entwurf über Umsetzung bis hin zum Fertigungsprozess.
Quelle: HIMA Paul Hildebrandt GmbH