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Arbeitsmarkt: Unternehmen wollen weniger einstellen

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Eschborn – Das Manpower Arbeitsmarktbarometer für das zweite Quartal 2016 sinkt um einen Prozentpunkt auf einen saisonbereinigten Wert von +2. Das ist der niedrigste Wert seit Ende 2013. Trotz guter Konjunktur und Kauflaune der Verbraucher planen nur noch sechs Prozent der deutschen Arbeitgeber im nächsten Quartal eine Personalaufstockung. „Das bedeutet aber nicht automatisch Entlassungen. Rund um den Jahreswechsel haben viele Firmen ihre Personaldecke gestärkt. Nun planen mit 89 Prozent so viele Unternehmen wie seit langem nicht, ihre Mitarbeiterstärke konstant zu halten. Insgesamt sind die Aussichten somit stabil“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. Die größte Zurückhaltung zeigt die Branche Versorgung und Logistik. „Energiekonzerne haben weiter Schwierigkeiten, im Bereich der Erneuerbaren Energien wirtschaftlich zu sein“, so der Deutschland-Chef des Workforce Solutions Anbieters. Verhältnismäßig gut geht es dem öffentlichen Sektor.

Quelle: ManpowerGroup
Quelle: ManpowerGroup

Finanzwirtschaft mit schwächstem Wert seit 2010, öffentliche Wirtschaft besonders positiv gestimmt

In sechs von neun untersuchten Wirtschaftssektoren ist der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick positiv. Ein größerer Personalbedarf besteht weiterhin im Bereich der Finanzdienstleistungen und unternehmensnahen Dienstleistungen. Hier liegt der Netto-Beschäftigungsausblick bei +7 Punkten, allerdings ist dies der niedrigste Wert seit Anfang 2010. Sieben Prozent der Firmen planen Neueinstellungen. Im ersten Quartal waren es mit 13 Prozent fast doppelt so viele. „Vor allem Finanzdienstleister stehen weiter unter Druck. Zwar entstehen hier auch neue Unternehmen wie innovative FinTechs – doch diese benötigen deutlich weniger Personal, so dass sie die Auswirkungen von Filialschließungen und Effizienzmaßnahmen etablierter Institute nicht ausgleichen“, so Herwarth Brune.

Auch der öffentliche Sektor ist optimistisch. Staatliche Unternehmen konnten gegenüber dem ersten Quartal drei Punkte dazugewinnen und haben mit +4 Punkten einen besonders positiven Beschäftigungsausblick. „Der öffentliche Sektor gehört zu den Gewinnern des bevorstehenden Quartals.“, so Brune. Auch der Handel bleibt vergleichsweise stabil bei +1, verliert allerdings einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorquartal und vier Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. „Jetzt wird es darauf ankommen, ob die Konsumlaune anhält“, so der Deutschland-Chef der ManpowerGroup.

Unternehmen aus der Branche Elektrizität, Gas und Wasser blicken bei den Beschäftigungsaussichten eher pessimistisch in die Zukunft. Der Wert liegt im zweiten Quartal 2016 bei -1, im ersten Quartal waren es noch +3. Während fünf Prozent Neueinstellungen planen, wollen acht Prozent Personal abbauen. Auch der Bereich Transport, Lagerung und Kommunikation bleibt einen Punkt im Minus.

Mittelgroße Firmen wollen mehr einstellen

Mittelgroße Firmen stellen sich als die Triebfedern des deutschen Arbeitsmarktes heraus. Während kleine und große Firmen mit weniger Personalbedarf rechnen, sehen sie einen Anstieg von +12 auf +13 im zweiten Quartal 2016. Etwa jedes fünfte Unternehmen dieser Größe plant Neueinstellungen. Bei großen Firmen fällt der Beschäftigungsausblick auf +8, von +10 im ersten Quartal und +19 im Vorjahresquartal (2/2015). Sehr kleine Unternehmen sind noch zurückhaltender, der Ausblick liegt bei -2, nach -1 im ersten Quartal und +3 im Vorjahresquartal.

Großstädte schwächeln

Im Regionalvergleich zeigt sich die größte Einstellungsbereitschaft erneut in München. In der bayrischen Metropole wollen elf Prozent der Firmen neue Mitarbeiter rekrutieren, der saisonbereinigte
Netto-Beschäftigungsausblick erreicht +8 Punkte. Allerdings ist das ein Rückgang um zwei Prozentpunkte von +10 im ersten Quartal. Insgesamt ist der Süden optimistischer gestimmt als der Norden. Hier steigt der Ausblick von +4 auf +5 Punkte.

Neben München geht die Einstellungsbereitschaft in allen Großstädten zurück. Vor allem in Berlin sinkt der Ausblick weiter. Im zweiten Quartal 2016 erreicht die Hauptstadt gerade mal eine +1, nach +7 im ersten Quartal 2016 und +17 im vierten Quartal 2015. Auch in Frankfurt halten sich Firmen zurück, mit einem Beschäftigungsausblick von +2. Im Vorjahresquartal waren es noch +10, im ersten Quartal 2016 noch +3. „Der eingetrübte Ausblick bei großen Unternehmen macht sich vor allem bei den Konzernzentralen in den Städten bemerkbar“, so Brune.

Arbeitsmarkt in Europa weitgehend stabil

In Europa bleiben die Beschäftigungschancen für das zweite Quartal 2016 insgesamt stabil. In 22 von 23 untersuchten Ländern der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kurz EMEA, planen Arbeitgeber mehr Neueinstellungen als Entlassungen. Nur in Frankreich rutschte der Beschäftigungsausblick ins Negative (-1). In Südeuropa hat sich der positive Trend des ersten Quartals wieder leicht eingetrübt. Griechenland bleibt zwar stabil bei +5 Punkten. Italien (0) und Spanien (+1) entwickeln sich jedoch leicht negativ. Detaillierte Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers für alle teilnehmenden Länder inklusive einer Infografik sind abrufbar unter diesem Link: bit.ly/1RwAJVV

Über das Manpower Arbeitsmarktbarometer (Manpower Employment Outlook Survey)

Die ManpowerGroup veröffentlicht jedes Quartal das Manpower Arbeitsmarktbarometer. Dafür werden über 65.000 Arbeitgeber in 42 Ländern zu ihren Einstellungs- und Entlassungsplänen im jeweils kommenden Quartal befragt. Die Ursprungswerte werden mithilfe einer Methode zur Saisonbereinigung von jahreszeitlichen Schwankungen befreit. Wie bei Methoden zur Saisonbereinigung üblich, sind die saisonal bereinigten Daten als vorläufig zu betrachten, da sie sich durch Einbezug neuer Daten nachträglich verändern können.

Die Untersuchung mit dem internationalen Titel „Manpower Employment Outlook Survey“ ist die am längsten laufende weltweite Untersuchung zur Einschätzung der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Die Ergebnisse finden weltweit Beachtung bei Ökonomen, Arbeitsmarktexperten und Finanzanalysten. Die Studie dient unter anderem der Europäischen Kommission regelmäßig als Quelle für ihren monatlichen Beobachtungsbericht (monthly monitoring report) über die Europäische Arbeitsmarktlage und die soziale Situation in der EU.

Quelle: ManpowerGroup

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