Industrial Automation Show vom 03.11. – 07.11.2015 in Shanghai
Das Who-is-who der Automatisierungsbranche aus der ganzen Welt ist derzeit vereint an einem Ort – der Industrial Automation Show im chinesischen Shanghai. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren scheute die Indu-Sol GmbH aus Schmölln den weiten Weg von Thüringen aus ins Reich der Mitte auch 2015 nicht, um den Großen zu zeigen, welch kluge und innovative Kräfte die Kleinen aus dem fernen Deutschland so beherbergen. „Es ist schon fast erdrückend, wenn man auf einem Stand von gerade mal 12 m² gemeinsam mit dem chinesischen Partner zwischen den Marktriesen wie beispielsweise Siemens, Mitsubishi und OMRON seine Innovationen aus Thüringen feil bieten will“, formuliert Geschäftsführer Karl-Heinz Richter die Herausforderung und ergänzt: „Die Teilnahme an der Industrial Automation Show ist für uns mittlerweile ein absoluter Pflichttermin geworden, weil sich für uns hier vor Ort Kontakte erschließen, die von Deutschland aus nie erreichbar sind.“
Die Feldbus-Diagnose, das „EKG“ der industriellen Datenkommunikation, ist eine Nische, die von dem 100 Mann starken Unternehmen seit über 13 Jahren mit beachtlichen Markt- und Umsatzzuwächsen führend besetzt wird. Sprach- und Kommunikationsbarrieren mit den Chinesen? Weit gefehlt! Mit Bianca Thiemer, Absolventin der Fachhochschule Jena und derzeit Studentin mit der Spezialisierung Automatisierungstechnik an der HTKW Leipzig, gehört laut Richters Einschätzung „ein Sprachgenie mit hochqualifiziertem technischen Wissen“ dem Unternehmen an. „Sie betreut neben ihrem Studium unser Partnerunternehmen HOKO ELECTRIC Co., Ltd in Guangzhou und hat einen entscheidenden Anteil daran, dass die Innovationen und Kompetenzen von Indu-Sol nun auch in China von sich reden machen können. Dadurch wird es uns möglich, die dort einheimischen Firmen für die Systemlösungen aus Thüringen zu begeistern“, schildert Karl-Heinz Richter seine Eindrücke von der Messe und die Bedeutung der Präsenz von Indu-Sol in Shanghai. Auch in China hat das Thema der Kommunikation in industriellen Netzwerken in der jüngeren Vergangenheit stark an Bedeutung zugenommen – Handarbeit, das war einmal. Zumindest trifft das für die chinesische Automobilindustrie zu. Gerade hier, wo täglich quasi im Sekundentakt Autos das Band verlassen, fallen Produktionsstillstände wirtschaftlich stark ins Gewicht.
Entsprechend groß ist das Interesse, jederzeit den „Gesundheitszustand“ seiner Anlage zu kennen und somit rechtzeitig eine Warnung vor dem Ausfall durch präzise Diagnose zu erhalten, um schmerzhafte und teure Produktionsstillstände zu vermeiden. So ließ der erste Erfolg nicht auf sich warten: Die Firma General Motors aus Shanghai zeigte großes Interesse an den Lösungen der Ostthüringer und hat auf der Messe für den kommenden Montag einen gemeinsamen Vor-Ort-Termin vereinbart hat – Richter hat daher seinen Aufenthalt im Reich der Mitte spontan verlängert, um mit der Technologie und Innovation aus Ostthüringen „GM“ als langfristigen Kunden zu gewinnen.
Über die Indu-Sol GmbH:
Die zunächst in Gera ansässige Firma wurde 2002 von Karl-Heinz Richter und René Heidl als Praxispartner für Industrieunternehmen der Automatisierungstechnik gegründet. Seither bietet das Technologieunternehmen Lösungen zur Bewertung der Qualität und Stabilität industrieller Datenkommunikation mit dem Ziel der Warnung vor dem Ausfall an. Die Firma agiert inzwischen international und zählt alleine am Stammsitz (mittlerweile in Schmölln) knapp 100 Mitarbeiter. In diesem Jahr präsentieren sich die Thüringer bereits zum dritten Mal in Folge auf der Industrial Automation Show in Shanghai.
Text: Christian Wiesel