Berlin – Am 6. Januar verliehen Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, und Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, die Preise an sieben Auslandsschulen. Bei der Preisvergabe für die beiden Wettbewerbe „Beruf macht Schule – Exzellenzpreis Berufsorientierung in der deutschen Auslandsschularbeit“ und „DAS – Gemeinsam lernen und leben – Inklusion an Deutschen Auslandsschulen“ zeichnete sich deutlich der hohe Stellenwert ab, den die Themen „Berufliche Bildung“ und „Inklusion“ an den Auslandsschulen haben.
Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Maria Böhmer, hob anlässlich der Preisverleihung „Beruf macht Schule“ die Bedeutung des deutschen dualen Ausbildungsmodells hervor: „Die duale Ausbildung ist einzigartig in Deutschland, und sie erweist sich als Exportschlager. Nicht nur für die Auslandsschulen, sondern auch für die Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom anbieten. Die Preisträger des Wettbewerbs ‚Beruf macht Schule‘ zeigen, wie wichtig und effizient eine umfassende und frühe Berufsorientierung sein kann. Sie sorgen für die Fachkräfte von morgen, hier und in der ganzen Welt. Unter uns befinden sich jetzt hochmotivierte Auszubildende aus dem Kosovo und dem Baskenland, die von den ambitionierten Projekten ihrer Schulen profitieren konnten.“
Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Schirmherrin für den Wettbewerb „Inklusion an Deutschen Auslandsschulen“ begrüßte die ganzheitlichen Perspektiven der Projekte: „Die prämierten Auslandsschulen haben bereits große Fortschritte hinsichtlich der inklusiven Beschulung gemacht. Ihre Kreativität unterstreicht den breitgefächerten Ansatz, für den Deutsche Schulen allgemein im Ausland stehen. Auch auf diese Weise verstärken diese Schulen ein positives Deutschlandbild.“
Andreas Grüderich, Gesamtschulleiter der Deutschen Schule Buenos Aires, die den ersten Preis im Wettbewerb „Beruf macht Schule“ gewann, betonte: „Argentinien ist ein nicht ganz einfacher Standort, deshalb freut es uns umso mehr, dass unsere Arbeit mit diesem Preis gewürdigt wird. Wir sind auf Ausbildungsplätze angewiesen, die wir über das in unsere Schule integrierte Berufsbildungszentrum anbieten. Sind die Aussichten für die deutsch-argentinischen Unternehmen nicht gut, befinden auch wir uns in einer schwierigen Situation. In den letzten zwei Jahren haben wir ein neues Konzept entwickelt, um unsere Schüler, die sehr ihrer Familie und ihrem Land verhaftet sind, für ein Studium und eine Ausbildung in Deutschland zu begeistern. Wir hatten Erfolg: Fünf unserer Absolventen wagten den Sprung über den großen Teich und fangen jetzt an, in Deutschland zu studieren. Derzeit planen wir ein Studienjahr, das die Schüler auf ein Studium in Deutschland vorbereiten soll. Für diese studienvorbereitenden Kurse möchten wir das Preisgeld einsetzen.“
Sybille Rohrmann, Schulleiterin der Deutschen Schule Rio de Janeiro, die den ersten Preis im Wettbewerb „Inklusion an Auslandsschulen“ erhielt, sagte: „Den Preis empfinden wir als Anerkennung für den Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir sind eine Begegnungsschule mit insgesamt rund 1.400 Schülern und Kindergartenkindern. Wir haben seit 2009 systematisch ein Inklusionszentrum aufgebaut, über das wir nicht nur die Kinder mit sonderpädagogischem Lernbedarf erfassen, sondern auch diejenigen, die vorübergehende Lernschwierigkeiten haben. Die Schüler sollen unser Leitbild der Toleranz, Integration und der Akzeptanz von anderen Kulturen auch im Schulalltag leben. Im Bundesstaat Rio de Janeiro hat unsere Schule inzwischen Modellcharakter.“
Die Preisverleihung fand im Rahmen des Jahrestreffens der Leiterinnen und Leiter der 140 Deutschen Auslandsschulen statt. Eingeladen hatte das Auswärtige Amt gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes. Schirmherren der Preise waren Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt.
Deutsche Auslandsschulen leisten in 71 Ländern der Welt ambitionierte Arbeit. 140 Schulen sind es inzwischen auf allen Kontinenten, an denen 81.800 Schülerinnen und Schüler, unter ihnen 61.000 Nichtdeutsche, unterrichtet werden. Hinzu kommen rund 1.100 Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz weltweit anbieten, mit derzeit über 350.000 jungen Deutschlernern.
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts und unter Mitwirkung der Länder die Deutschen Auslandsschulen und Sprachdiplomschulen in finanzieller, personeller und pädagogischer Hinsicht.
Quelle: ots