DEICHMANN-Förderpreis für Integration verliehen – „Niemand soll draußen bleiben“
Der Förderpreis für Integration feiert zehn-jähriges Jubiläum. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsdiskussion war er wohl nie so aktuell wie jetzt: Am 5. November 2014 überreichte der Essener Unternehmer Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates von Europas größtem Schuheinzelhändler DEICHMANN, zehn Projekten Preisgelder von insgesamt 100.000 Euro. Die auticon GmbH aus Berlin, der Jugendförderkreis Dortmund e.V. sowie die katholische Josefschule und städtische Hinsbeckschule aus Essen belegten in ihren Kategorien jeweils den ersten Platz. Die Gewinnerprojekte zeigen, was man für benachteiligte junge Menschen in der Gesellschaft erreichen kann – was gelingen kann, wenn Menschen sich engagieren. Die Essener Schulen haben zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft und einer örtlichen Asylunterkunft für die zugezogenen Kinder Seiteneinsteiger-Klassen eingerichtet.
Düsseldorf, 5. November 2014. In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Unternehmen“ belegt die auticon GmbH den 1. Platz. Der IT-Dienstleister beschäftigt als erstes deutsches Unternehmen ausschließlich Menschen im Autismus-Spektrum als Consultants. Insgesamt sind rund 50 Prozent der Angestellten von dem Syndrom betroffen. In diesem Bereich leistet das Unternehmen Pionierarbeit. Es zeigt, dass die Beschäftigung von Autisten nicht mit einer intensiven und zeitraubenden Mehrarbeit für die Kollegen einhergehen muss und sie zu einer erhöhten Lebenszufriedenheit der Betroffenen beiträgt.
In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen“ belegt der Jugendförderkreis Dortmund e.V. den 1. Platz. Der Verein hilft benachteiligten Schülern beim Erlangen höherer Schulabschlüsse. Rund 150 Jugendliche, wovon 95 Prozent einen Migrationshintergrund haben, nehmen hier jährlich an der kostenlosen Hausaufgabenbetreuung oder Nachhilfe teil. Betreut werden sie durch Studenten der FH und TU Dortmund, die als Schüler zum Teil selbst den Jugendförderkreis besucht haben oder ausländische Wurzeln aufweisen. Für die Heranwachsenden stellen sie einen wichtigen Ansprechpartner bei allen Sorgen und Nöten dar.
In der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“ gewinnt das gemeinsame Projekt „Bildung bewegt – Flüchtlinge leben und lernen in Kupferdreh“ der katholischen Josef- und der städtischen Hinsbeckschule aus Essen. In Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft und der Asylunterkunft Kupferdreh haben die Schulen für die zugezogenen Kinder Seiteneinsteiger-Klassen eingerichtet. Mit dem Ziel, die Heranwachsenden vollständig in den regulären Unterricht zu integrieren, liegt in diesen Klassen der Fokus auf dem Erwerb der deutschen Sprache. Neben den Lehrstunden gehören auch eine Hausaufgabenhilfe, Lesepatenschaften sowie ein Kreativunterricht zum Projekt.
Oldschool Mechanics Bockau e.V. wurde mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Der Verein hat ein baufälliges Kino restauriert und dort eine Autowerkstatt eingerichtet, in der arbeitslose Jugendliche beschäftigt werden. Ein Großteil konnte durch diese qualifizierenden Maßnahmen in ein festes Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis vermittelt werden.
Mit dem Förderpreis werden Schulen, Unternehmen sowie Initiativen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für Integration engagieren. Die Schirmherrschaft übernimmt erneut die Moderatorin Nazan Eckes (38), für die das Thema ein persönliches Anliegen ist. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf lobte der Initiator Heinrich Deichmann das Engagement in Schulen, Vereinen und Wirtschaft: „Die Preisträger gehen als nachahmenswerte Beispiele voran. Sie zeigen, dass es nicht immer um große Budgets geht, wenn man jungen Menschen bei der Integration helfen will. Gefragt ist persönliches Engagement. Hemmnisse wie fehlende Deutschkenntnisse oder Behinderungen dürfen den Zugang zum Arbeits- und Gesellschaftsleben nicht verwehren. Es muss das Ziel unserer Gesellschaft sein, Hürden früh zu erkennen und, wo immer möglich, diese zu beseitigen.“
Die Preisträger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration 2014:
Kategorie I: Berufliche Förderung durch Unternehmen
- Preis: auticon GmbH (Berlin)
- Preis: watt24 GmbH (Espelkamp)
- Preis: Raumfabrik AG (Wuppertal)
Kategorie II: Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen
- Preis: Jugendförderkreis Dortmund e.V. (Dortmund)
- Preis: St. Gereon Seniorendienste gGmbH (Hückelhoven)
- Preis: BARIŞ – Leben und Lernen e.V. (Völklingen)
Kategorie III: Schulische Präventivmaßnahmen
- Preis: Städtische Hinsbeckschule und katholische Josefschule(Essen)
- Preis: Erich Kästner-Gesamtschule (Essen)
- Preis: Mittelschule Immenstadt (Immenstadt)
Sonderpreis:
Oldschool Mechanics Bockau e.V. (Bockau)