Die Mittelstand Nachrichten stellen regelmäßig interessante Unternehmen und deren Gründer vor. Im heutigen Beitrag stellen wir einen spannenden Mix aus Venture Capital (VC) und Company Builder vor: Die Patentpool Group aus München.
Gründung 1998 durch Dr. Heiner Pollert
Es ist kein Geheimnis, dass zukunftsträchtige Geschäftsideen und damit verbundenes geistiges Eigentum von Visionären oft missbraucht werden. Je nach Qualität und Ausmaß dieser Art von Diebstahl, kann dies eine ärgerliche und eventuell auch teure Angelegenheit werden. Auch Dr. Heiner Pollert musste diese schmerzliche Erfahrung am eigenen Leib erfahren.
Der gebürtige Stuttgarter erkannte aus der verlorenen Idee jedoch eine Chance und gründete im Jahre 1998 die Patentpool Gruppe.
Ziel des Unternehmens ist es, disruptive Technologien wirksam mit Patenten zu schützen.
In folgenden Branchen ist die Patentpool Group derzeit tätig:
- Informationstechnologie
- Technik/Wissenschaft
- Medizin/Pharma
- Nachhaltigkeitstechnologie
Im Vordergrund steht nicht nur der Schutz, sondern auch das Management
Das Kerngeschäft der Patentpool Group ist die komplette Einbindung des betreuten Unternehmens in die gesamte Wertschöpfungskette. Neben der Patentberatung werden auch die Bereitstellung von Venture Capital (VC) und die Übernahme sämtlicher betriebswirtschaftlicher Funktionen innerhalb eines Projektes oder eines kompletten Start-Ups übernommen. Diese Strategie verfolgt das Ziel, den jeweiligen Innovatoren den Fokus auf die technische Entwicklung zu ermöglichen.
Herausforderungen für Gründer: Förderanträge und die Bürokratie
Firmengründer sehen in ihrer Vision meist nicht vorrangig das Geld, sondern vielmehr einen gesellschaftlichen Mehrwert durch ihre Idee bzw. ihr Produkt. Grundsätzlich ist es daher oberste Priorität für sie, sich komplett auf die Problemlösungen in der Produktentwicklung zu fokussieren. Die Produktentwicklung ist mit enormen Kosten verbunden, dieses Geld wird meist aus Innovationsfördertöpfen gewonnen und abgerufen. Problematisch ist beim Abruf dieser Gelder jedoch oft ein sogenanntes Bürokratie-Monster und genau dabei unterstützt die Expertise von Patentpool die Unternehmen. Den Gründern wird geholfen, keine unnötigen personellen Ressourcen von der eigentlichen Projekt-/Produktentwicklung abzuziehen.
Ein Beispiel aus der Schifffahrt: Die Aircoating Technologies GmbH
Die Aircoation Technologies GmbH, welche wasserabweisende Eigenschaften eines gewissen Schwimmfarns zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht, konnte durch die Unterstützung von Patentpool ihr Vorhaben technisch umsetzen und anschließend weiter patentrechtlich schützen. Die daraus resultierende bioinspirierte Schiffsbeschichtung sorgt für eine umliegende Lufthülle und somit für eine Reduktion der Reibung sowie einen nachhaltigeren Korrosionsschutz am Schiffsrumpf. Hinzu kommen laut Patentpool zwei weitere Vorteile: Man geht davon aus, dass die Luftschicht zudem die Schallemission von Schiffsrumpf in das Wasser reduziert. Auch toxische Stoffe aus Schiffsbeschichtungen könnten nicht ins Meerwasser abgegeben werden, wenn das Schiff gar nicht mit dem Meerwasser in Kontakt kommt.
Weitere interessante Beispiele finden sich auf der Unternehmenshomepage: www.patentpool.de