Erfreuliche Entwicklung: Krankenstand im I. Quartal 2014 so niedrig
Berlin – Arbeitnehmer sind im ersten Quartal 2014 so gesund wie zuletzt im Frühjahr 2007. Mit einem Krankenstand von 4,7 Prozent für beschäftigte Pflichtmitglieder weist insbesondere der Februar einen historischen Tiefststand auf, der letztmalig im Jahr 2007 mit 4,6 Prozent unterschritten wurde. Eine mögliche Ursache kann in dem milden Winter zu Jahresbeginn liegen. Im vergangen Jahr lag der Krankenstand bei den Beschäftigten auf Grund der Grippewelle im Februar bei 6,0 Prozent.
Dagegen ist für das Jahr 2013, wie auch schon in den Vorjahren, wiederum ein Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten bei den Arbeitnehmern festzustellen. Die bei den Betriebskrankenkassen beschäftigten Pflichtmitglieder waren 2013 im Durchschnitt 17,6 Tage krankgeschrieben (2012: 16,4 Tage). Dies entspricht einem Krankenstand von 4,8 Prozent (2012: 4,5 Prozent). Die Dauer pro AU-Fall lag dabei mit durchschnittlich 12,7 Tagen allerdings leicht unter den Werten der Vorjahre (2012: 13,1 Tage; 2011: 13,1 Tage), was vermutlich durch die Atemwegserkrankungen und den damit verbundenen kürzeren Fehlzeiten zu begründen ist. Insgesamt setzt sich der ungebrochene Trend des Anstiegs der Ausfallzeiten mit einer Steigerung von knapp fünf Tagen seit 2006 fort.
Psychische Leiden auf Platz 3 der Krankheitsarten
Der Anteil der psychischen Störungen ist mit 13,8 Prozent aller Fehltage (2012: 13,9 Prozent) unverändert hoch geblieben. Dagegen verzeichnen die Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anteil von 16,7 Prozent aller Krankentage eine Steigerung von nahezu 3,0 Prozent (2012: 13,9 Prozent) und haben damit die psychischen Störungen von Platz 2 der häufigsten Ursachen von Fehlzeiten verdrängt. Ausschlaggebend hierfür ist vermutlich die Grippewelle im ersten Quartal 2013. Trotz eines leichten Rückgangs auf 25,1 Prozent (2012: 26,4 Prozent) aller Krankentage, leiden die beschäftigten Pflichtmitglieder weiterhin am häufigsten unter Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems. Für alle anderen Krankheitsarten sind nur marginale Veränderungen zum Vorjahr zu beobachten.
Regionale Unterschiede im Krankheitsgeschehen
Der diesjährige BKK Gesundheitsreport beschäftigt sich mit dem Thema regionale gesundheitliche Unterschiede. Neben eigenen detaillierten Auswertungen, werden in diesem Jahr auch zahlreiche Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik fundierte Beiträge zum Thema beisteuern. Hier nun einige Ergebnisse der Pflichtmitglieder insgesamt auf Basis eigener Analysen für das Berichtsjahr 2013:
- Die AU-Tage je Pflichtmitglied schwanken zwischen den Bundesländern im Durchschnitt von 15,4 in Baden-Württemberg bis 21,9 in Brandenburg (Bundesdurchschnitt: 17,8).
- Bezogen auf die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bewegen sich die AU-Tage je Pflichtmitglied von 3,4 für Hamburg bis zu 5,5 für Sachsen-Anhalt (Bundesdurchschnitt: 4,5).
- Dagegen ist Hamburg mit 3,4 AU-Tagen je Pflichtmitglied Spitzenreiter bei den Psychischen und Verhaltensstörungen, während Baden-Württemberg mit 2,2 AU-Tagen hier den niedrigsten Wert aufweist (Bundesdurchschnitt: 2,6).
- Der BKK Gesundheitsreport 2014 erscheint Ende des Jahres erstmals in Buchform in Kooperation mit der Medizinisch-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft in Berlin.
- Krankenstand: Prozentualer Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag. Für das Jahr 2013 wird dieser wie folgt ermittelt: 17,6 Krankentage ÷ 365 Tage = 4,82 Prozent.
- Krankheitsfall/Falldauer: Im Jahr 2013 dauerte ein Krankheitsfall im Durchschnitt 12,7 Tage.
Quelle: ots