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Florian Schnitzhofer im Interview: Das selbstfahrende Unternehmen

Künstliche Intelligenz in der Unternehmensführung

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Mittelstand Nachrichten führte in Berlin ein Interview mit Florian Schnitzhofer zum Thema Künstliche Intelligenz. Florian Schnitzhofer ist Geschäftsführer der ReqPool Gruppe.


Technologische Innovationen sind seit jeher ein Thema, das vielen Menschen Angst macht, das gleichzeitig aber auch in aller Munde ist. So hieß es bei der Einführung von Zügen im 19. Jahrhundert noch, dass die hohen Geschwindigkeiten von über 30 km/h mit Sicherheit zu Gehirnschäden führen würden. Andere hingegen sahen bereits damals die Einsatzmöglichkeiten dieser Innovation, deren wirtschaftliche Folgen unseren heutigen Lebensstandard erst ermöglichten.

Florian Schnitzhofer hat jenseits von ChatGPT und künstlicher Intelligenz klare Visionen

Heute ist das nicht anders. Seit kurzem werden beispielsweise neue Einsatzbereiche Künstlicher Intelligenz durch Large Language Models wie ChatGPT heiß debattiert. Wieder ergibt sich eine unvorstellbare Anzahl an neuen Möglichkeiten, die die Grundlagen der Wirtschaft von morgen schon heute verfügbar machen. Während Einzelne, beispielsweise Studierende, diese revolutionären Technologien schon heute nutzen, um zum Beispiel ihre Hausarbeiten verfassen zu lassen, nehmen die meisten Menschen Künstliche Intelligenz nur in den Medien bewusst wahr.

Einige Visionäre sind sich aber schon bewusst, was die neu entstehenden Möglichkeiten bedeuten und skizzieren eine Vision der Zukunft. In unserem Beispiel soll dies das Jahr 2035 sein, in das uns Florian Schnitzhofer entführt.

Sven Oliver Rüsche hat Bestseller-Autor und Visionär Florian Schnitzhofer Ende März 2023 in Berlin interviewt. Bereits vor zwei Jahren, 2021, ist sein Buch „Das selbstfahrende Unternehmen” im Springer Gabler Verlag erschienen. In diesem Buch wird ein wirtschaftswissenschaftliches Denkmodell und eine realistische Zukunftsvision eines Unternehmens vorgestellt, das nicht mehr auf Menschen angewiesen ist, sondern vollautomatisch läuft. Entscheidungen werden durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz aufgrund von Zahlen, Daten und Fakten getroffen. Je schneller neue Technologien auf dem Weg zur Automatisierung implementiert werden, desto höher sind die Wachstumschancen für die Unternehmen. Die Welt erreicht durch den ständigen Wettlauf um Innovation eine ganz neue Stufe der Digitalisierung, auf der kein Mensch mehr am Steuer des Unternehmens sitzen muss. 

Welche Rolle wird also der Mensch in einer Welt der „selbstfahrenden Unternehmen” spielen? Welche Aufgabenbereiche werden sich ergeben? Welche Berufe haben Zukunft? Wie kann solch ein Unternehmen überhaupt aufgebaut werden? Was kann es besser oder vielleicht sogar schlechter als ein konventionelles Unternehmen? Welche Schritte erwarten uns auf dem Weg zum „selbstfahrenden Unternehmen”? Wer nicht bis 2035 auf die Antworten warten kann, sollte sie in diesem Buch suchen. Und was „Das selbstfahrende Unternehmen” besonders spannend macht? Die technologischen Voraussetzungen dafür sollen bereits heute vorhanden sein.

Das selbstfahrende Unternehmen: Interview mit Florian Schnitzhofer

Mittelstand-Nachrichten.de: Es geht in diesem Interview um das Thema Selbstfahrendes Unternehmen. Ausgangspunkt der Vision ist Deine These, dass bis 2035 die meisten Unternehmen „selbstfahrend“ sein werden. Habe ich das richtig verstanden?

Florian Schnitzhofer: Ab 2035 sehen wir das erste Mal Selbstfahrende Unternehmen. Das bedeutet, dass ein Großteil der Entscheidungen in den Unternehmen tatsächlich von Software getroffen wird. Man braucht natürlich noch einiges an technologischer Entwicklung, Integration und Umsetzung, aber dann, ab 2035, sehen wir sie zum ersten Mal. Die Entwicklung wird so schnell gehen, dass man sich besser heute schon vorbereitet: Deswegen die Vision des selbstfahrenden Unternehmens.

Mittelstand-Nachrichten.de: Wir sind aktuell von der analogen in die digitale Phase eingetreten. Ich habe bei uns im Unternehmen zum Beispiel gesehen, dass wir Belege schon digitalisiert haben, die wir in die Finanzbuchhaltung einspielen. Dort werden sie per Scan erfasst, der Rechnungsempfänger wird automatisch angelegt, die Belegnummer herausgesucht und der Tag gebucht. Je nachdem, wie stark der Belegabsender bekannt ist, wird auch schon erkannt, um was für eine Kostenart es sich handelt. Das ist der Einstieg.

Florian Schnitzhofer: Genau. Da sprechen wir genau von dieser Schnittstelle zwischen analog und digital. Analog bedeutet: Ähnlich wie die Briefe, die damals mit der Postkutsche gebracht wurden, werden heute E-Mails mit PDFs verschickt. Sie werden händisch erstellt, durch einen Menschen und auf der anderen Seite verarbeitet, durch einen Menschen. Das Beispiel, das du jetzt gebracht hast, ist ein gutes Beispiel für eine Hybridlösung: Eigentlich noch analog, denn wir verschicken PDFs, aber das automatische Erkennen der Inhalte wäre dann digital. Das digitale Unternehmen besteht zu 80 Prozent aus digitalen Daten.

Ein digitaler Datensatz besteht dann, wenn die Software den Datensatz versteht, inhaltlich und auch syntaktisch. Das bedeutet am Beispiel einer Telefonnummer, dass sie die einzelnen Teile erkennt und am Aufbau feststellt: Das ist eine deutsche Mobilfunknummer. Inhaltlich stellt sie fest: Das ist die private Mobilfunknummer von Person x, da kann ich sie auch am Sonntag anrufen. Es muss beides erfüllt sein, dann sprechen wir von einem digitalen Datensatz. Die Rechnung von dir ist ein Hybrid. Tatsächlich muss man sich die Frage stellen, warum ein Unternehmen aus seinem ERP-System Daten als PDF extrahiert und ein anderes sie wieder einspielt, anstatt dass die Systeme direkt miteinander kommunizieren. Dann hätte ich einen automatisierten Prozess, müsste selbst gar nichts mehr machen und hätte auch weniger Lizenzkosten.

Mittelstand-Nachrichten.de: Bei vielen kleinen Mittelständlern ist die Buchhaltungsvariante praktisch der Einstieg in die KI. Das heißt, sie nimmt Arbeit ab, sie erhöht die Geschwindigkeit der Verarbeitung. In der analogen Zeit hatte man Pendelordner, die in das Buchhaltungsbüro gingen. Dort wurden die Belege manuell erfasst und kamen irgendwann mit Mitteilungen zurück, die abgearbeitet werden mussten. Dann gab es weitere Verzögerungen. Ich hatte als kleiner, selbstständiger Unternehmer nie eine zeitnahe Übersicht meiner Einnahmen und Ausgaben. Das ist natürlich wesentlich schneller geworden. Ich habe einen spürbaren Vorteil und habe auch nicht mehr so viel Personalaufwand. Jetzt kann man drei Unternehmen in der gleichen Zeit abarbeiten. Auf der anderen Seite: Wenn Unternehmen ab 2035 selbstständig fahren, besteht dann nicht die Gefahr, dass die KIs anfangen sich gegenseitig zu optimieren, wenn sie auf beiden Seiten eingesetzt werden? Nutzt die andere KI es nicht irgendwann als Schwäche, wenn man so berechenbar ist?

Florian Schnitzhofer: Ich glaube, es gibt einen wichtigen Punkt, den man in dem ganzen Thema berücksichtigen muss: Den Menschen. Der Mensch würde im selbstfahrenden Unternehmen eine zentrale Rolle spielen, wie heute auch. Warum? Es werden keine Zombieunternehmen sein. Sie werden nicht aufeinander losgelassen. Stattdessen dienen die Unternehmen einem humanitären Zweck. Sie werden nachhaltiger aufgestellt und auch resilienter. Sie werden Absicherungen haben, sodass es nicht dazu kommt, dass das Unternehmen zusammenbricht, wenn ein Geschäftszweig wegfällt. Wenn das alles erfüllt ist, haben wir noch immer Menschen. Diese Unternehmen arbeiten von Menschen für Menschen. Das ist der Zweck.

Ein Mensch will von einem Menschen Produkte kaufen, das war immer so, und das wird immer so sein. Jetzt könnte man sagen: Der Onlinehandel hat auch keine Menschen mehr. Aber auch der Onlinehandel wird nicht 100 Prozent des Marktes einnehmen. Dort sind sehr viele Leute unterwegs, weil sie glauben, es gäbe „Unlimited Onlinehandel”. Das ist eine Fehleinschätzung, die ich von Anfang an nicht geteilt habe. Es gibt einen gewissen Marktanteil, der online sein wird. Da will ich dieses „Keine Menschen sehen, bestellen”. Es gibt aber einen großen Anteil stationärer Handel, wo ich reingehen will, wo ich mir die Sachen ansehen und anprobieren, die Haptik haben will. So wird es in allen Unternehmensbereichen sein: Es gibt Dinge, da will ich Menschen auf der gegenüberliegenden Seite haben. Es sind einfache Verhandlungsverfahren in Einkauf und Verkauf, Bieterverfahren, die dann automatisiert sind. Das ist heute schon Mathematik, und dann eben auch noch. Strategische und empathische Themen werden aber durch den Menschen vorgegeben.

Mittelstand-Nachrichten.de: Zu dem Thema „Menschen verhandeln mit Menschen”: Ja, es gibt Verkaufsprozesse für Standardverkäufe, Listen, Angebote, das ist ganz klar. Ein bekannter Verkaufstrainer, Wolfgang Denz, der sich bei uns in den Mittelstand-Nachrichten schon einmal zu Wort gemeldet hatte, sagte einmal: Richtige Verkäufer verkaufen Produkte, die der Kunde noch gar nicht kennt und erst durch den Verkäufer erfährt, dass sie bei ihm zu einer Innovation führen. Er kennt die Innovation vorher nicht. Das sind wahrscheinlich die 20 Prozent, auf die Du hier Wert legst, wo Du sagst: 80 Prozent Digitalisierung und die anderen 20 Prozent sind von den Menschen gelenkt.

Florian Schnitzhofer: Nein. Es ist gar nicht die Unterscheidung, ob Mensch oder nicht Mensch. Diese digitalen, automatisierten und selbstfahrenden Prozesse haben den Menschen eingebunden. Eine Software sagt: „Hey, melde dich bitte mal bei diesem Kunden. Ich glaube, er hat einen Auftrag für uns”. Im Anschluss geht ein Verkäufer zu den Entscheidungsträgern und überzeugt sie, Produkte zu kaufen, die sie sonst nicht gekauft hätten. Die administrativen Prozesse, die menschenunwürdigen Prozesse wie Excel wälzen, Ausschreibungsunterlagen ausfüllen, all das, was eigentlich kein Mensch mehr braucht, weil es die Technik besser kann, die werden dann automatisiert. Das sind die 80 Prozent.

Mittelstand-Nachrichten.de: Aus der Praxis sehen wir dann 2023 bis 2035: Da müssen Mitarbeiter anders ausgebildet werden. Wir brauchen die Menschen im Betrieb wahrscheinlich anders als heute, auch andere Berufsbilder. Ist das richtig?

Florian Schnitzhofer: Auf jeden Fall ist so, dass Software bis zu 15, 20 Jahre im Einsatz ist, egal in welcher Unternehmensgröße. Deshalb auch das Buch und die Vision: Ich will alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger dahin bringen, sich heute Gedanken zu machen. Was ist denn in 15 Jahren mit meinem Betrieb? Wo soll dann mein Betrieb stehen? Denn die Software, die ich heute einführe, habe ich in 20 Jahren noch. Führe ich ein Betriebsbuchhaltungssystem heute ein, habe ich es in 15 Jahren noch. Dann ist die spannende Frage in kleineren und mittelständischen Unternehmen: Führe ich es überhaupt selbst ein oder lagere ich diesen Prozess aus?

Diese Gedanken sollte man sich machen und nicht einfach wild drauf los digitalisieren, Produkte kaufen, Software einführen. Das ist immer mit Integrationskosten, mit Implementierungskosten verbunden. Dazu kommen Wartungs- und Betriebskosten. Das sollte ich längerfristig planen – nicht bis 2025, sondern bis 2030 oder 2035. Dann hängt es davon ab, welche Personen ich für die Wertschöpfung im Unternehmen brauche, denn dort werde ich immer bestimmte Menschen mit bestimmten Skills brauchen. Im Vertrieb, im Einkauf, mit Partnern: Immer dort, wo ich mit Menschen zusammenarbeite, da wird es auch Menschen geben. Alles Empathische werden die Menschen machen. Das wird nie eine Software übernehmen können, auf jeden Fall nicht bis 2040. Da lege ich meine ganze Expertise in die Waagschale.

Mittelstand-Nachrichten.de: Über welche Unternehmensgrößen reden wir denn? Kann auch das kleine Unternehmen mit drei oder vier Mitarbeitern jetzt schon Weichen stellen oder ist es eher größeren Unternehmungen vorbehalten, solche Prozesse zu implementieren? Gibt es heute schon einen Standard, an dem man sich orientieren kann, um die Entwicklung mitzugehen? 

Florian Schnitzhofer: Da gibt es eine kürzere und eine längere Antwort. Fangen wir mit der kurzen an: Wir im Mittelstand müssen sehr stark da auf Standardisierung setzen, wo wir keine marktdifferenzierenden Prozesse haben. Das klingt jetzt sehr hochtrabend, aber ich fasse das mal zusammen: In der Buchhaltung kann ich mich als Tischlermeister nicht von meinem Wettbewerber differenzieren. Das kann ich nur über Qualität, über den Preis, über den Markt machen – über die Produkte und Dienstleistungen. Also am Beispiel einer Rechnungsverarbeitung: Da nehme ich einen Standardprozess, eine Standardsoftware, idealerweise eine Cloud-Lösung, Microsoft ist in dem Bereich zum Beispiel sehr stark mit Office 365. Das muss ich nicht selbst in meinem Unternehmen haben. Da versuche ich möglichst viel auszulagern, also nehme ich Standardlösungen. 

Kein Mittelstands-Unternehmen hat so sensible Daten, dass es ein eigenes Rechenzentrum braucht, wenn es nicht gerade im Security-Umfeld tätig ist. Es braucht auch keinen E-Mail-Server, die E-Mail geht sowieso raus ins Internet. Das ist immerhin der Zweck einer E-Mail. Da gibt es oft noch so ein paar Themen, die wir über die Generationen hinweg klären müssen. Aber du brauchst keinen IT- oder Software-Verantwortlichen in einem Zehn-Mann-Betrieb. In diesem Fall sollte man eher Dienstleistungen einkaufen, vor allem standardisierte Produkte. 

Aber dort, wo ich einen Wettbewerbsvorteil sehe, wird es spannender. Bei digitalen Geschäftsmodellen muss ich mir Gedanken machen: Könnte jemand kommen, der ein anderes Geschäftsmodell in meinem Bereich hat? Wenn ich das dann für mich geklärt habe, brauche ich diese Digitalexpertise.

Wenn ich aber ein Lederhosenfabrikant aus Österreich bin, also ein Ein- oder Zwei-Mann-Unternehmen, das Lederhosen herstellt, brauche ich keine Website und auch keine digitale Buchhaltung. Sie machen ihre 20 Lederhosen im Jahr und werden Wartelisten haben. Sie müssen keinen Vertrieb machen, denn sie sucht man und zahlt ihnen sehr viel Geld dafür, dass sie eine Lederhose herstellen oder ein Dirndl schneidern. Das wird es weiterhin geben. Dort spielt das alles gar nicht so eine Rolle. 

Aber es gibt auf der anderen Seite wieder Hersteller von Maschinen oder Objekten, die vielleicht mit Sensoren angereichert werden oder digitale Zugänge brauchen, die vielleicht auch Daten anreichern und mit den Daten Mehrwerte liefern. Da hängt es vom Geschäftsmodell ab, also muss man gucken: Will ich eher in der analogen Welt bleiben? Es wird genug Beispiele geben, die im Analogen sehr gut aufgehoben sind. Es wird nicht ausschließlich selbstfahrende Unternehmen geben, aber wir werden definitiv mit selbstfahrenden Unternehmen rechnen müssen, die sich konsolidieren werden. Dann ist man besser auf der aufsteigenden Scherenflanke.

Mittelstand-Nachrichten.de:Wann kommt denn der Florian-Schnitzhofer-Moment im Unternehmen? Wann gehe ich auf die Firma Reqpool zu, wenn ich 2035 keinen Wettbewerbsnachteil haben will? 

Florian Schnitzhofer: Wir sind eine Managementberatung für Software, also sind wir eine sehr spitze Klinge, wenn es darum geht, diese Wertschöpfung zu digitalisieren, einen Mehrwert zu bringen und eine Strategie umzusetzen. Wir sind für sämtliche Unternehmensgrößen in der Beratung tätig und können diese Projekte direkt übernehmen und umsetzen, oder eine Strategie entwickeln, die der Unternehmer eigenverantwortlich umsetzt. Unsere Empfehlung ist: Wenn man sich einen gewissen Plan für die Zukunft gemacht hat, ist es ein guter Zeitpunkt, sich bei mir zu melden. Ein guter Zeitpunkt kann aber auch sein, wenn man sich noch nicht ganz sicher ist. Wir führen immer gerne ein Gespräch, bei dem man über den Tellerrand hinausguckt, über 2025 oder auch 2030 hinaus. Der Vorteil von uns ist: Wir sind zu 100 Prozent gut in der Kostenanalyse und in der Fachlichkeit. Damit hat man am Ende des Tages eine gute Kosten-Nutzen-Rechnung und kann sagen: „Ja, das ist eine Investition, die ich tätigen will” oder „Ich lasse besser die Finger davon”. Aber dann weiß ich auch, wo ich stehe und was ich lassen will.

Mittelstand-Nachrichten.de: Gibt es eine abschließende Handlungsempfehlung für mittelständische Unternehmen zum heutigen Zeitpunkt im Jahr 2023? 

Florian Schnitzhofer: Man sollte die Prozesse standardisiert abwickeln, also standardisierte Lösungen wie eine Automatisierungslösung oder eine Cloudlösung für die Buchhaltung oder eben Auslagern an den Steuerberater. Man sollte sich nicht verschließen, ein bisschen weiter in die Zukunft zu denken und wenn man gute Produkte hat, Hidden Champions sozusagen, sollte man sich überlegen, wie man diese Produkte um digitale Serviceleistungen anderer erweitern kann. Das Wichtigste zum Schluss: Man sollte keine Angst vor der Zukunft haben. Sie kommt nicht über Nacht, aber sie kommt exponentiell. Es ist nicht mehr lange, dann muss man handeln. Sonst ist es zu spät. Jetzt haben wir noch diesen Handlungsspielraum. Und wir werden immer Menschen für Menschen sein. Wir wollen das menschliche Miteinander. Das wird bleiben. KI wird weder uns noch Unternehmen entmenschlichen.

Mittelstand-Nachrichten.de: Der Unternehmer soll aber wahrscheinlich auch jetzt schon offen mit seinen Mitarbeitern darüber reden, Weiterbildungen anstoßen und die Angst vor KI nehmen, oder? 

Florian Schnitzhofer: KI wird uns dabei unterstützen, Entscheidungen zu treffen. Sie wird sie uns nicht abnehmen, aber die menschenunwürdigen Entscheidungen, die uns davon abhalten, Dinge zu tun, die wir gerne tun würden, die werden automatisiert werden. Wir können uns nicht mehr hinter Excel-Tabellen verstecken. Ein mittleres Management wird es nicht mehr brauchen. Die Führungsspannen werden viel größer werden. Wir können viel direkter kommunizieren und miteinander arbeiten. Es wird sich weniger nach Arbeit anfühlen und mehr nach Spaß an der Zusammenarbeit, echte, wertige Kooperation eben.

Über Florian Schnitzhofer

Florian Schnitzhofer ist erfahrener Unternehmer sowie Unternehmensberater. Als mehrfacher Unternehmensgründer kennt er die Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen, wenn sie KI-Technologien in ihrem Umfeld einsetzen möchten, aber ebenso die Chancen, die sich daraus ergeben. Durch die Kombination aus technischen Fähigkeiten, unternehmerischem Know-how und einer einzigartigen Erfahrung kann Florian Schnitzhofer eine realistische Vision der Zukunft aufstellen, aus der sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen Inspirationen und Denkanstöße für heute und morgen ziehen können.



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