NEW YORK/HAMBURG — Standortbasierte Werbung wird in naher Zukunft entscheidend für den Marketing-Erfolg sein – dies ergab die neue Studie von Forbes Insight und xAd „Location: A Strategic Marketing Imperative“. Mittlerweile werden mehr Kaufentscheidungen über mobile Geräte gefällt als über herkömmliche PC‘s. Dennoch entstehen Kaufintentionen aber weiterhin auch offline. Die Fähigkeit, diese in zusätzliche Einnahmen zu verwandeln, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Der Report basiert auf Interviews mit Führungskräften bekannter Unternehmen und stellt dar, wie man heutzutage Standortinformationen nutzt, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten.
„Der Standort ist heute der zentrale Parameter im Marketing”, sagt Bruce Rogers, Chief Insights Officer und Head of CMO Practice bei Forbes Media, „denn er macht es möglich, die relevanten Botschaften genau im richtigen Moment zu kommunizieren.“ Monica Ho, CMO bei xAd fügt hinzu: „Vermarkter, die sich ausschließlich auf Suchanfragen und Social Media verlassen, lassen sich die große Chance entgehen, auch an Offline-Aktivitäten ihrer Kunden teilzuhaben. Standortdaten erlauben es Marketern als auch Händlern, sofort auf Verhaltensmuster und Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen, indem sie mit relevanten und kontextbezogenen Botschaften kontaktiert werden. Gelingt es, die Brücke zwischen online und offline zu schlagen, kann man so bis zu 90 Prozent an zusätzlichen Vertriebsmöglichkeiten erschließen.“
Trotz des enormen Zuwachses an Smartphones findet die Mehrheit der Geschäftsabschlüsse, über 90 Prozent, heute immer noch im nicht-virtuellen Bereich statt. Aus diesem Grund geht es für Vermarkter weniger darum, den Offline-Handel komplett zu ersetzen, sondern vielmehr, insgesamt einen schnelleren und reibungslosen Kaufprozess zu ermöglichen. Mit dem Aufkommen von neuen Apps wie Uber, Tinder und Yelp ändern sich nämlich auch die Erwartungen der Konsumenten an Serviceleistungen – der Konsument erwartet sowohl online als auch offline permanente Verfügbarkeit von personalisierten und relevanten Erfahrungen in Echtzeit.
Eine der wichtigsten Strategien in diesem Kontext ist das standortbasierte Marketing, mit dessen Hilfe man die Absichten der Konsumenten unmittelbar erfassen und darauf reagieren kann. Das übergeordnete Ziel ist es, durch gezielte Anreize und noch persönlichere Kundenansprache die Kaufintention des Interessenten wahr werden zu lassen. Hier ist der Standort relevant, um den Konsumenten genau im Moment der Entscheidungsfindung anzusprechen. „Jetzt kann man Konsumenten gezielt ansprechen, wenn sie sich nahe des Geschäftes aufhalten, oder sie dort kontaktieren, wo die eigene Marke präsent ist“, erklärt Angelique Krembs, stellvertretende Geschäftsleiterin im Bereich Marketing Aktivierung bei PepsiCo North America Beverages, im Report.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts:
- Mobile Suche ist ein Indikator für die Kaufintention: Konsumenten, die unterwegs mit ihren Smartphones nach Produkten und Dienstleistungen suchen, beweisen eine große Kaufbereitschaft – und kaufen auch noch sehr schnell. Tatsächlich zeigt die Studie, dass Menschen, die unterwegs nach Produkten suchen, eine um 45 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, innerhalb der nächsten Stunde zu kaufen als zu Hause.
- Fast die Hälfte der Bevölkerung trifft Kaufentscheidungen unterwegs: 44 Prozent aller Konsumenten bestätigen, dass Smartphones und Tablets die wichtigste Stütze bei der Kaufentscheidung darstellen.
- 90 Prozent aller Geschäfte werden nach wie vor offline abgeschlossen: Aus diesem Grund sollte es für Unternehmen weniger darum gehen, den Offline-Handel zu ersetzen, sondern vielmehr darum, insgesamt einen schnelleren und reibungslosen Kaufprozess zu ermöglichen. Die richtige mobile Strategie kann die Kauferfahrung des Kunden verbessern, indem die Kunden-Marken-Beziehung vor Ort im Geschäft gefördert wird.
- Der Standort verrät die Einstellung: Der Aufenthaltsort kann aufschlussreiche Informationen über Kundenbedürfnisse liefern. Mit Hilfe dieser Informationen können ihnen maßgeschneiderte Angebote unterbreitet werden, die ihre Kaufintention noch verstärken.
- Die Analyse von Bewegungsmustern ist schon bald Realität: Schon in naher Zukunft werden Marken in der Lage sein, nicht nur zu messen, wie viele Kunden eine mobile Werbebotschaft in ihren Laden treibt, sondern auch vorherzusagen, wohin diese Kunden vermutlich als nächstes gehen werden. Nutzt man die Informationen über bisherige Einkaufsmuster, kann man versuchen, die Konsumenten mit mobilen, standortbasierten Botschaften von Konkurrenten fernzuhalten.
Quelle: Forbes Insights