Gehälter von Führungskräften in Deutschland steigen um 3,2 Prozent
Gummersbach – Die Gehälter der Führungskräfte in Deutschland sind binnen Jahresfrist im Schnitt um 3,2 Prozent gestiegen und liegen in diesem Jahr durchschnittlich bei 122.000 Euro. Das ergab eine aktuelle Studie der Personal- und Managementberatung Kienbaum zur Vergütung von Führungskräften in Deutschland. Die Studie basiert auf Daten von rund 11.000 Einzelpositionen aus 1.000 Unternehmen. Über die Führungsebenen hinweg verlaufen die Gehaltssteigerungen im Gleichschritt: Die obere Führungsebene verbucht mit 3,3 Prozent den höchsten Gehaltszuwachs, auf der mittleren und auf der operativen Führungsebene sind es jeweils 3,2 Prozent.
Hierarchieebene hat großen Einfluss auf die Höhe des Gehalts
Das Managementlevel einer Führungskraft und der damit verbundene Verantwortungsumfang im Unternehmen beeinflussen die Höhe des Gehalts maßgeblich: Während Führungskräfte im mittleren Management durchschnittlich 105.000 Euro verdienen, erhalten sie auf der oberen Führungsebene mit 166.000 Euro rund die Hälfte mehr. Hingegen verdienen sie auf der operativen Führungsebene mit 76.000 Euro circa 30 Prozent weniger. „Mit zunehmendem Managementlevel steigt auch die Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters und damit dessen Vergütung. Grundsätzlich kann man also sagen: je höher eine Position in der Hierarchie angesiedelt ist, desto höher die Vergütung der Führungskraft“, sagt Hans-Carl von Hülsen, Vergütungsexperte bei Kienbaum.
Die Unternehmensgröße bestimmt die Höhe der Vergütung maßgeblich
Die Größe des Unternehmens spielt vor allem bei Führungspositionen eine große Rolle bei deren Vergütung: In einem kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern werden Führungskräfte mit durchschnittlich 98.000 Euro im Jahr vergütet, in einem mittelständischen Unternehmen mit 250 bis 500 Mitarbeitern verdienen sie durchschnittlich 112.000 Euro. Im Vergleich dazu erhält eine Führungskraft in einem großen Konzern mit mehr als 5.000 Mitarbeitern durchschnittlich 154.000 Euro Gesamtdirektvergütung und damit knapp 60 Prozent mehr als eine Führungskraft in einem kleinen Unternehmen. „Size matters: Führungspositionen in größeren Unternehmen beinhalten komplexere Aufgaben und stellen höhere Anforderungen an die Fähigkeiten und das Engagement ihrer Mitarbeiter. Das wirkt sich auch auf das Gehalt aus. Andererseits tragen Führungskräfte in kleineren Unternehmen auf Grund flacherer Hierarchien häufig mehr unmittelbare Verantwortung“, sagt Hans-Carl von Hülsen.
Führungskräfte in Düsseldorf und Köln verdienen am meisten
In welcher Stadt oder Region jemand arbeitet, hat ebenfalls Einfluss auf sein Gehalt: In Düsseldorf ist das Gehalt im Schnitt deutschlandweit am höchsten. Hier verdienen Führungskräfte etwa ein Fünftel mehr als der Durchschnitt. Es folgen Köln, München und Frankfurt am Main, wo Manager 18 beziehungsweise 17 Prozent mehr auf dem Lohnzettel stehen haben. Der Raum Hannover liegt genau im deutschlandweiten Durchschnitt, wohingegen die Führungskräfte in der Region um Dresden, Leipzig und Halle mit etwa 17 Prozent weniger rechnen müssen.
Variable Vergütung ist nach wie vor wichtig
Ein Großteil der Führungskräfte in Deutschland erhält eine variable Vergütung: Während 92 Prozent der Mitarbeiter auf der oberen Führungsebene solch einen Bonus beziehen, sind es auf der mittleren Führungsebene 84 Prozent und auf der operativen Ebene noch drei Viertel. Die Höhe der jahresbezogenen variablen Vergütung entspricht auf der oberen Führungsebene mit durchschnittlich 30.900 Euro rund 22 Prozent des Gesamtgehalts. Führungskräfte auf der mittleren Ebene erhalten mit 14.500 Euro einen Anteil in Höhe von 13 Prozent ihrer Gesamtdirektvergütung als Bonus. Und auf der operativen Ebene beträgt der variable Vergütungsbestandteil durchschnittlich 9.200 Euro; das entspricht elf Prozent des Gesamtgehalts.
„In der variablen Vergütung dominieren nach wie vor kurzfristige Bestandteile. Langfristige variable Komponenten nehmen auf niedrigem Niveau zu. Den höchsten Verbreitungsgrad finden langfristige variable Vergütungskomponenten in der oberen Führungsebene großer, oft konzerngebundener Unternehmen beziehungsweise deren Tochtergesellschaften und Beteiligungen“, sagt Kienbaum-Experte Hans-Carl von Hülsen.
Quelle: Kienbaum Corporate Communications