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Gehaltsunterschiede bei gleicher Tätigkeit im Unternehmen – Was ist zulässig und wann sollte man eingreifen?

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Gehaltsunterschiede innerhalb eines Unternehmens sind ein komplexes und häufig heikles Thema. Während verschiedene Faktoren, wie Erfahrung, Ausbildung und Verhandlungsgeschick, legitime Gründe für Gehaltsdifferenzen sein können, gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. In diesem Beitrag beleuchten wir, was in Bezug auf Gehaltsunterschiede erlaubt ist und wann es angebracht wäre, einzuschreiten.

Legitime Ursachen für Gehaltsunterschiede

Gehaltsunterschiede sind in bestimmten Fällen gerechtfertigt. Hier sind einige der häufigsten und legitimsten Ursachen:

  1. Erfahrung und Qualifikation: Unterschiedliche Level an Fachwissen und Erfahrung können Gehaltsunterschiede rechtfertigen. Ein Mitarbeiter mit zehn Jahren Erfahrung in einer bestimmten Tätigkeit wird meist höher entlohnt als ein Berufseinsteiger.
  2. Leistungsbezogene Vergütung: Unternehmen belohnen häufig Spitzenleistungen oder besondere Beiträge zum Unternehmenserfolg mit höheren Gehältern oder Boni.
  3. Verhandlung: Unterschiedliche Verhandlungsergebnisse können ebenfalls zu Gehaltsunterschieden führen. Ein Kandidat, der bei der Einstellung bessere Konditionen verhandelt, kann ein höheres Gehalt erhalten als ein Kollege mit derselben Tätigkeit.

Grenzen und Herausforderungen

Während einige Unterschiede gerechtfertigt sind, gibt es auch Szenarien, in denen Gehaltsunterschiede problematisch oder sogar illegal sein können:

  1. Diskriminierung: Unterschiede, die aufgrund von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder anderen geschützten Merkmalen entstehen, sind gesetzeswidrig. Gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Diskriminierung zu schützen.
  2. Transparenz und Fairness: Eine offene und faire Gehaltspolitik trägt zur Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden bei. Intransparente Gehaltsstrukturen können Misstrauen und Demotivation fördern.

Wann sollte man handeln?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie im Vergleich zu Kolleginnen und Kollegen ungerecht entlohnt werden, kann es ratsam sein, aktiv zu werden. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:

  1. Recherche und Vergleich: Informieren Sie sich über gängige Gehälter in Ihrer Branche und Position. Hierzu können Gehaltsstudien und Online-Gehaltsportale nützlich sein.
  2. Gespräch mit der Personalabteilung: Ein offenes Gespräch mit der Personalabteilung kann oft schon Klarheit bringen. Präsentieren Sie Ihre Recherchen und fragen Sie nach den Gründen für die Gehaltsunterschiede.
  3. Interne Beschwerdestellen und Betriebsrat: Viele Unternehmen haben interne Beschwerdestellen oder einen Betriebsrat, an den Sie sich wenden können, wenn Sie den Verdacht auf Ungleichbehandlung haben.
  4. Rechtliche Schritte: In Fällen, in denen Diskriminierung vermutet wird und interne Lösungsmöglichkeiten erschöpft sind, können rechtliche Schritte in Erwägung gezogen werden. Eine Beratung durch einen spezialisierten Anwalt kann hierbei hilfreich sein.

Fazit

Gehaltsunterschiede im Unternehmen basieren oft auf nachvollziehbaren Gründen wie Erfahrung und Leistung. Doch sobald Ungleichbehandlungen oder Diskriminierungen ins Spiel kommen, gilt es, diese rasch und entschlossen anzugehen. Transparenz und Fairness in der Gehaltspolitik fördern nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern tragen auch wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Seien Sie proaktiv, informieren Sie sich und nutzen Sie die vorhandenen Kanäle, um auf eventuelle Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Ihre berufliche Entwicklung und Zufriedenheit sind es wert.

Quelle: ARKM Redaktion

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