Düsseldorf – Bei der aktuellen Auswertung der Herbstbefragung belegte das Thema Industrie 4.0 trotz der öffentlichen Diskussion einen der hinteren Plätze. „Zu beachten ist hierbei, dass dieses Ergebnis bei einer mehrheitlichen Beteiligung aus der Wirtschaft zustande kam“, stellt Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) fest. “ Das zeigt uns, dass Industrie 4.0 noch nicht in der Praxis angekommen ist.“ erklärt Stowasser weiter.
Dies gilt unabhängig von der Unternehmensgröße. „In vielen Unternehmen sind die produktionstechnischen und arbeitsorganisatorischen Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 meist (noch) nicht vorhanden“, erläutert der Direktor des ifaa. „Es gibt bereits Einzellösungen. Digitalisierung in unterschiedlicher Form ist bereits schon länger Realität in den Unternehmen. Aber Vermutlich wird es einige Jahre dauern bis Smart Factories weitflächig unser Land bereichern. Unternehmensvertreter und Wissenschaftler gehen von 2025 bis 2030 aus.“
„Humanorientiertes Produktivitätsmanagement“ kam in der Befragung als das wichtigste Thema auf den ersten Platz – in Verknüpfung von Prozessoptimierung und Arbeits- und Gesundheitsschutz. Bei der Abfrage der Bedeutung der Themen für das Jahr 2015 ragten zum wiederholten Mal die Themen Fachkräftesicherung und arbeitsbezogene psychische Belastung heraus. Ebenfalls in der Spitzengruppe sind Arbeitszeitflexibilität und alternsgerechte Arbeitszeiten. Diese Ergebnisse unterstützen die Bedeutung des „Humanorientiertes Produktivitätsmanagement“.
Das ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“ gibt Auskunft über die Bedeutung von Themen der Betriebs- und Arbeitsorganisation sowie der Arbeitswissenschaft. Die Befragung des ifaa wird seit 2009 zweimal im Jahr unter Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitgeberverbänden durchgeführt.
An der aktuellen Befragung haben sich wiederholt Experten aus Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft beteiligt. Dabei kam der überwiegende Teil aus der Wirtschaft.
Quelle: ots