Larsen & Toubro Infotech ist nach Deutschland gekommen mit der ausdrücklichen Maßgabe, IT-Dienstleistungen gerade auch für die mittelständische Wirtschaft anzubieten. Was meinen Sie damit genau?
Das drückt unseren Anspruch aus, IT-Projekte on budget und in time zu realisieren. Wir bieten mittelständischen Firmen klar umrissene Projekte mit definiertem Budget, klarer Zielsetzung und strikter Zeitvorgabe an, und sorgen dafür, dass diese auch eingehalten werden. Das klingt zwar selbstverständlich, ist aber in der SAP-Beratungswelt in Wahrheit die Ausnahme. Die meisten SAP-Anbieter bevorzugen fortlaufende Beratungs- und Dienstleistungsaufträge, die aus ihrer Sicht hoffentlich nie zu Ende gehen. Hierzu werden häufig strategische Zielsetzungen vorgenommen, die zwar in der Regel nicht falsch sind, aber eben doch sehr langfristig definiert und auf jeden Fall gut für den betreuenden Dienstleister sind. Wir hingegen setzen auf deutlich umrissene Projekte, die natürlich in einer Gesamtstrategie stehen, aber eben als Projekte zeitlich und finanziell begrenzt sind.
Ein Schwerpunkt von Larsen & Toubro Infotech liegt auf SAP. Im Mittelstand spielt aber SAP nur eine untergeordnete Rolle. Wie passt das zusammen?
Das ist eine Frage der Definition, was eigentlich Mittelstand bedeutet. Ohne dieser Frage theoretisierend nachzugehen, lässt sich schlichtweg feststellen, dass viele große mittelständische Firmen sehr erfolgreich mit SAP arbeiten. Viele Familienunternehmen sind Weltmarktführer und haben SAP im Einsatz, unterliegen aber dennoch den klassischen Kapital- und Führungsstrukturen eines Mittelständlers. Wobei zu berücksichtigen ist, dass Larsen & Toubro Infotech mit über 20.000 IT-Experten natürlich keineswegs nur SAP-Projekte realisiert. Unser IT-Knowhow umspannt alle gängigen ERP-Systeme und über ERP weit hinausgehend alle marktüblichen Lösungen. Etwa 3.000 unserer IT-Fachleute sind auf SAP fokussiert, 85 Prozent unserer IT-Experten verfügen also über Know-how außerhalb der SAP-Welt.
Sie haben aber insofern recht mit Ihrer Frage, als wir in Deutschland derzeit einen Schwerpunkt auf SAP legen, weil wir meinen, dass unsere Stärke – erstklassiges Know-how gepaart mit überschaubaren Kosten durch klar umrissene Projekte – im SAP-Markt besonders stark gefragt ist.
Können Sie für Ihre Strategie ein konkretes Beispiel nennen?
Nehmen Sie SAP HANA als den nächsten großen Schritt in der SAP-Welt. SAP hat die Losung ausgegeben, möglichst alle Anwender auf S/4 HANA zu migrieren. Das bedeutet die Umstellung auf eine neue ERP-Welt mit In-Memory-Technologie und sicherlich vielen weiteren Vorzügen. Derzeit folgen nach unseren Informationen allerdings nur etwa 250 Firmen jährlich dieser Marschrichtung, weil es sich dabei um ein gigantisches Umstellungsprojekt mit hohen Kosten und nicht zu vernachlässigbaren Risiken handelt.
Daher bieten wir ein überschaubares Migrationsprojekt an, das zunächst nur die Umstellung von Business Warehouse auf HANA vorsieht. Hierbei wird lediglich die für die Analyse benötigte Datenbank auf die aktuelle HANA-Technologie umgestellt, das ERP-System bleibt unangetastet. Damit gehören wir zu einem sehr sehr kleinen Kreis von IT-Dienstleistern, die die Einführung von HANA als Fixpreisprojekt anbieten – genau, wie es der Mittelstand bevorzugt.
Die von uns angebotene Migration von Business Warehouse auf HANA bringt den SAP-Anwendern unmittelbar die Vorteile einer In-Memory-Datenbank: höhere Geschwindigkeit, bessere Qualität und deutlich weniger Aufwand bei der Datenbankadministration und Überwachung. Allein die Einsparungen bei der Datenbereinigung, Administration, Backups usw. wiegen nach unseren Projekterfahrungen die Migrationskosten binnen weniger Monate auf. Hinzu kommen die Vorteile der qualitativ besseren Datenanalyse. Strategisch ist mit dem Wechsel zu HANA also ein wichtiger Schritt getan auf dem Weg zu einer späteren vollständigen Migration in Richtung SAP S/4 HANA.
Wie werden Sie Ihrem Anspruch gerecht, IT-Projekte mit hoher Qualität, aber gleichzeitig deutlich preisgünstiger als Wettbewerber durchzuführen? Ist das nur Marketing, oder gibt es einen realen Hintergrund zu diesem Anspruch?
Hierzu gibt es sehr reale Fakten. Über 80 Prozent unserer Experten- und Programmierteams sitzen in Offshore-Ländern wie Indien. Das verschafft uns signifikante Kostenvorteile, die wir an unsere Kunden weitergeben. Genau deswegen gehören zu unseren Kunden neben der Konzernwelt auch viele mittelständische Unternehmen, die nach überschaubaren, praktikablen und bezahlbaren Lösungen suchen.
Dieser Kostenvorteil gepaart mit dem Know-how als Top 10 SAP-Anwender und –Dienstleister verschafft unseren Kunden einen enormen Vorsprung. Nehmen wir als Beispiel die neue Version 7.2 des SAP Solution Manager, die erstmals eine einfach zu bedienende und intuitive Benutzeroberfläche mit sich bringt und daher von vielen SAP-Anwendern sehnlichst herbeigewünscht wird. Aber viele Firmen haben derzeit schlichtweg nicht die erforderlichen Ressourcen frei, um das Upgrade von 7.1 auf 7.2 durchzuführen. Dennoch ist Eile geboten, weil SAP in weniger als 15 Monaten den Support für die Version 7.1 einstellen wird. Abhilfe schaffen wir mit einem Upgrade-Service, der die Migration von Solution Manager 7.1 auf 7.2 als dediziertes Projekt zum Fixpreis umfasst. Es handelt sich um ein klar umrissenes, auf das Upgrade fokussiertes Projekt ohne vertragliche Bindung und unterhalb der Ausschreibungsgrenze. Dieses Angebot können wir nur unterbreiten, weil wir zu einem weltweit handverlesenen Kreis gehören, der bereits konkrete Erfahrungen mit Solution Manager 7.2 sammeln konnte. Praktisch alle SAP-Partner und SAP-Anwender in Deutschland kennen Solution Manager 7.2 nur als PowerPoint. Wir hingegen haben schon erste Upgrade-Projekte erfolgreich realisiert.
Sie gehören zu einem der größten Industriekonzerne der Welt. Welche Vorteile ergeben sich daraus für ihre mittelständischen Kunden in Deutschland?
Die Larsen & Toubro Gruppe ist mit 16 Mrd. Dollar Jahresumsatz und 65.000 Beschäftigte in 50 Ländern in der Tat einer der weltweit größten Industriekonzerne. Das Konzern-Know-how kommt unseren IT-Kunden unmittelbar zugute. So sind wir beispielsweise einer der zehn größten SAP-Kunden und SAP Gold Partner weltweit. Damit verfügen wir über eine SAP-Expertise sowohl aus Kunden- als auch aus Partnersicht wie kaum ein anderer IT-Dienstleister. Sie glauben gar nicht, was für einen Unterschied es macht, die IT-Fragestellungen nicht nur aus der Anbieter- und Dienstleistersicht zu kennen, sondern auch aus der Sicht des unmittelbar betroffenen Kunden. Mit den Migrationsprojekten SAP Business Warehouse auf HANA und Solution Manager 7.2 habe ich zwei konkrete Beispiele genannt, wie deutsche Mittelständler vom Know-how unserer Muttergesellschaft profitieren können.
Wenn Sie den IT-Innovationsgrad der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland mit anderen Ländern vergleichen – wo befindet sich der deutsche Mittelstand nach Ihrer Einschätzung?
Der deutsche Mittelstand steht im internationalen Vergleich sehr gut dar. Es wird zwar gelegentlich behauptet, dass die hiesigen Unternehmen die Digitalisierungswelle unterschätzten oder gar den Anschluss verlören – aber anhand unserer Projekte können wir das überhaupt nicht nachvollziehen. Es gibt immer Unternehmen, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen oder nicht richtig deuten, und zwar in jeder Firmengröße. Doch nach unserer Projekterfahrung sind weite Teile des deutschen Mittelstands bei der Digitalisierung sehr wohl auf der Höhe der Zeit. Besonders wichtig dabei: Die Firmen erkennen in der Regel die immensen Chancen, die sich daraus für sie ergeben. Es ist wohl kein Zufall, dass der Begriff Industrie 4.0 in Deutschland geprägt wurde und das Internet der Dinge ist für die Unternehmen, mit denen wir sprechen, Teil ihrer IT-Strategie.
Quelle: euromarcom public relations GmbH/Larsen & Toubro Infotech