Jobs zwischen den Städten: Zuhause sein, wo gerade die Arbeit ist
Berlin/Hamburg/München – Vierzig Jahre im gleichen Unternehmen am selben Ort – das war einst so: Flexibilität, Globalisierung und Mobilität verändern nicht nur die Arbeitswelt, sondern zunehmend den Wohnungsmarkt. „Besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München sind möblierte Wohnungen auf Zeit für bestimmte Berufsgruppen eine feste Größe – vor allem dann, wenn Hotels, Boardinghouses, serviced Apartments oder Pensionen nicht in Frage kommen. Das gilt nicht nur für zehntausende Expats, die oft mit ihren Familien kommen“, sagt Norbert Verbücheln, Geschäftsführer von Mr. Lodge. Die meist kosmopolitischen Mieter, die temporär möbliert Quartier beziehen, lassen sich im Wesentlichen in drei Gruppen unterteilen.
Heute in Hamburg, in fünf Monaten in München – Projektmitarbeiter
Ob Saison- oder Projektmitarbeiter, jährlich ziehen tausende Arbeitnehmer für die Dauer von Projekten in eine andere Stadt. Ihren Hauptwohnsitz geben sie meist nicht auf. Die neue Stadt wird, wenn überhaupt, Nebenwohnsitz auf Zeit. „Ob Controller, Unternehmensberater, Ingenieure oder IT-Experten: Man lebt dort, wo das Projekt stattfindet“, sagt Verbücheln. Weil sich die Projektdauer meist nur schwer abschätzen lässt und in der Regel unter zwei Jahren liegt, lohnt es sich für die Projektwanderer selten, viel Geld in eine eigene Wohnungseinrichtung zu investieren. Darüber hinaus mangelt es an Zeit. Ein Hotel indes ist vielen zu unpersönlich und Selbständigen oft zu teuer. „Gleichzeitig ist ein gemütliches Zuhause für den pendelnden Arbeitnehmer gerade wegen der sonst gelebten Flexibilität und Mobilität unabdingbar. In möblierten Wohnungen empfinden sie Privatheit, um sich erholen zu können und um sich nicht noch stärker entwurzelt zu fühlen.“ Professionelle Anbieter haben dies erkannt und bieten eingerichtete Wohnungen auf bestimmte Zeit an, die kurzfristig angemietet und flexibel wieder gekündigt werden können. Mr. Lodge etwa ist mit jährlich 3.000 vermittelten möblierten Wohnungen auf Zeit in München Marktführer. In Deutschlands wichtigsten Wirtschaftsstädten gibt es 20 langjährig etablierte Agenturen, die sich im Zeitwohnwerk zusammengeschlossen haben und professionell möblierten Wohnraum auf Zeit an genau solche Zielgruppen vermitteln.
Arbeitsmarkt ohne geographische Grenzen – Hundertausende Expatriates schätzen Deutschland
Auslandserfahrung gilt bei vielen internationalen Unternehmen als Mindestvoraussetzung für eine gute Positionierung im Beruf. Laut einer Studie von eurostat zieht mittlerweile jeder Dritte jährlich aus beruflichen Gründen innerhalb der EU um. In München ist der Anteil ausländischer Beschäftigter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut aktuellem Mikrozensus 2015 liegt der Anteil mittlerweile bei mehr als 15 Prozent. In Berlin sind es 10,5 Prozent, in Hamburg 9,8 Prozent und in Köln beispielsweise 11,8 Prozent. Viele davon sind hochqualifizierte Expatriates. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland mehr als 250.000 englischsprachige Expats, mehrheitlich aus den USA und England. Sie wechseln ihren Arbeitsplatz oft auf Wunsch des Arbeitgebers – und übersiedeln vor allem in Metropolen.
Eine Besonderheit ist, dass viele Expats oft mit der gesamten Familie kommen. Entsprechend suchen sie eine Infrastruktur mit internationalen Schulen und bilingualen Kitas. Viele Expats mieten laut Mr. Lodge größere möblierte Wohnungen bis zum ganzen Haus. „Organisiert wird dies meist direkt vom Arbeitgeber, der den Experten in die Stadt geholt hat“, sagt Verbücheln. Zusätzlich helfen Relocation-Dienstleister ausländischen Angestellten, in der neuen Stadt Fuß zu fassen. Gerade in Großstädten ist der Bedarf groß, wo Konzerne wie Allianz, Google, Microsoft, BMW, Siemens, Allianz oder Linde ansässig sind. „Allerdings sind es nicht nur die großen Konzerne, die sich um möblierte Wohnungen und Häuser für die Mitarbeiter kümmern. Auch viele kleinere Mittelständler haben erkannt, wie wichtig dieser Service beim Kampf um Fachkräfte ist“, erklärt Verbücheln.
Welcome to the city – Neue Stadtbewohner, wenige Stadtwohnungen
Großstädte wie München, Frankfurt am Main, Hamburg oder Berlin stehen nicht nur bei Ausländern hoch im Kurs, sondern seit Jahren bei Absolventen und Berufseinsteigern. Renommierte Universitäten und starke Arbeitgebermarken locken neue Bürger und Bürgerinnen in die zehn größten deutschen Städte, den größten Zuwachs verzeichnen München mit 7 Prozent und Frankfurt am Main mit 7,6 Prozent. Jedoch wird Wohnraum immer knapper. Verschiedene Studien zeigen, dass bis 2030 in München mehr als 100.000 Wohnungen fehlen. In Hamburg sind es 50.000 Wohnungen, in Stuttgart 25.000 Wohnungen und in Frankfurt rund 30.000 Wohnungen. In Gesamtdeutschland wird der Wohnungsbedarf bis ins Jahr 2025 auf jährlich 310.000 neue Einheiten geschätzt. „Auf lange Sicht wird sich der Immobilienmarkt in beliebten Metropolen nicht entspannen, da die Nachfrage das verfügbare und neu geschaffene Angebot übersteigt“, sagt Verbücheln.
Für neue Bürger gestaltet sich die Wohnungssuche besonders schwierig. Gerade in der drei- bis sechsmonatigen Probezeit wollen und können sich viele noch nicht an einen festen Mietvertrag binden. Viele Vermieter vergeben ihre Wohnungen zudem lieber an Kandidaten mit festen Verträgen. Ein anderes Problem vieler neu Hinzugezogener: Sie kennen die Stadt noch nicht und wissen nicht, in welchem Stadtteil sie eigentlich leben wollen. „Möblierte Wohnungen auf Zeit sind für viele ein erster Schritt zur eigenen Wohnung – ohne sich dauerhaft binden zu müssen“, erklärt Verbücheln.
Quelle: scrivo PublicRelations GbR/Mr. Lodge GmbH – Wohnen auf Zeit