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Kölner Design Preis 2015

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Simone Fahrenhorst, Absolventin der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln, hat beim Kölner Design Preis 2015 den mit 5.000 Dollar dotierten zweiten Platz gewonnen. Ausgezeichnet wurde ihre Abschlussarbeit ProMemo, ein Unterstützungsangebot für die pflegenden Angehörigen von Menschen mit Alzheimerdemenz. Insgesamt nahmen fast 30 Abschlussarbeiten von nationalen und internationalen Nachwuchsdesignerinnen und -designern an dem renommierten Wettbewerb teil.

Quelle: Manuel Kniepe
Quelle: Manuel Kniepe

Fahrenhorst ist Absolventin des Bachelorstudiengangs Integrated Design. Ihre Arbeit ProMemo ist eine gestalterische und praktische Auseinandersetzung mit dem Thema Alzheimerdemenz. In einer Box stellt sie bestehende Unterstützungsangebote vor, vermittelt grundlegende Informationen und gibt praktische Tipps für den Alltag. Das Konzept wirke nicht nur durch eine positive Gestaltung der Tabuisierung des Themas entgegen, sondern stelle konkrete Anwendungen für den Alltag und Umgang mit Demenzkranken zur Verfügung, so die Jury in ihrer Begründung: „Fahrenhorst sensibilisiert uns für die Probleme, die mit Demenzerkrankungen einhergehen. Klar strukturiert und benutzerorientiert bietet ProMemo in Form eines (Erste-)Hilfe-Koffers einen sehr guten Leitfaden für diese neuen Situationen“, so die Jury.

„Der unaufhaltsame Verfall der geistigen Fitness im Alter ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema – man ist höchstens ein wenig vergesslich, keinesfalls aber dement. Mit Blick auf den demographischen Wandel müssen wir uns aber mit diesem Thema auseinandersetzen“, erläutert Fahrenhorst ihre Arbeit. „Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass im Demenzdiagnoseprozess gerade für die frühen Stadien der Alzheimerdemenz kaum Unterstützungsmaterial für Angehörige bereit steht – obwohl in dieser Phase der Leidensdruck und die Umgewöhnung an eine neue Lebenssituation besonders schwerwiegend sind.“

Der Prototyp von ProMemo wurde bereits getestet und ist auf äußerst positives Feedback bei den Probandinnen und Probanden gestoßen. Um den Ansatz weiter zu verfolgen und ProMemo zur Marktreife zu entwickeln, soll er nun weiter getestet, evaluiert und überarbeitet werden, um ihn schließlich als sowohl analogen als auch digitalen Service zu veröffentlichen.

Mit dem 1. Platz des Kölner Design Preises und einem Preisgeld von 6.000 Dollar wurde der Kurzfilm „Herman the German“ von Michael Binz, Kunsthochschule für Medien, ausgezeichnet. Er thematisiert den Umgang mit Ängsten anhand eines deutschen Bombenentschärfers im Spannungsfeld zwischen Furcht und Furchtlosigkeit. Dritte auf dem Podium und Gewinnerin von 4.000 Dollar ist Franziska Hemel von der Designschule ecosign für „Sound of Schopenhauer“, die durch auditive Gestaltung einer Webseite die Philosophie Schopenhauers sinnlich-intuitiv erfahrbar macht. Die KISD hatte mit insgesamt acht ausgewählten Abschlussarbeiten ihrer Studierenden am Kölner Design Preis teilgenommen.

Kölner Design Preis

Die Wettbewerbsarbeiten des Kölner Design Preises befassten sich 2015 unter anderem mit den Themen Philosophie, Pädagogik, Nachhaltigkeit, Film, Produktdesign, Urbanität und Umwelt. KISD-Direktor Professor Wolfgang Laubersheimer sagte: „Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt zeichnet aus, dass sie sehr versiert sind in der Kunst des Machens. Sie haben dabei stets auch die Bedeutung des Konzeptionellen im Blick gehabt und sind deswegen zu Recht mit dem diesjährigen Kölner DESIGN Preis ausgezeichnet worden.“

Der Kölner Design Preis wurde von der Dr. R. G. Winkler-Stiftung in diesem Jahr zum achten Mal ausgelobt und zählt zu den am höchsten dotierten Designpreisen. Er würdigt herausragende Abschlussarbeiten von Design-Studiengängen an Kölner Hochschulen sowie den renommiertesten internationalen Design-Hochschulen. Der Preis ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Design-Nachwuchses sowie zur weiteren Profilbildung Kölns als Designstandort von internationaler Bedeutung.

Diesjährige Jurymitglieder waren Dr. Petra Hesse (Direktorin des Museums für Angewandte Kunst Köln (MAKK), Claudia Neumann (Managing Director Neumann-Communication), Nils Holger Moormann (Geschäftsführer Nils Holger Moormann GmbH), Stephan Ott (Chefredakteur „Form“), Prof. Ralf Sommer (Professor für Konzeptdesign, Hochschule für Bildende Künste Hamburg) und Ulrich Soénius (Geschäftsführer IHK Köln, Designpreis International).

Alle Arbeiten des Wettbewerbs sind vom 30. Oktober bis 22. November 2015 im Museum für Angewandte Kunst Köln, An der Rechtschule, 50667 Köln ausgestellt.

Quelle: TH Köln

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