Internationaler Think-Tank 2020Plus kehrt mit hochkarätiger Veranstaltung zurück, um Berlins Zukunftschancen als Leadership-Knotenpunkt auszubauen.
„Berlin ist bereit, eine europaweit führende Rolle in der digitalen Wirtschaft, im Gesundheitswesen sowie in der Energie- und Technologiebranche einzunehmen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine erhebliche Qualitätssteigerung im Bereich der Unternehmens-Leadership”, so Zukunftsforscher und Vorsitzender des Londoner Think-Tanks 2020Plus Mal Fletcher. Die Denkfabrik ist auf die Themen “Leadership” und “Sozialer Wandel” spezialisiert.
Dass Berlin das Zeug zu einem Zentrum für die Entwicklung von Dienstleistungen für die Industrie 4.0 – in der die analoge und digitale Welt zusammenschmelzen und neue Lösungen für Wissenschaft und Industrie entstehen – hat, steht schon länger fest.
„Eine Vorreiterrolle im Bereich Industrie 4.0 verlangt nach einer neuen, mutigen Art von Führung, die über normale Metriken des Managements hinausgeht“, sagt Fletcher. Durch diese neue Führungsweise, so glaubt er, werden Kulturen gestrickt, die sich eher auf Ausnahmen, als auf Normen konzentrieren und in denen „Risiko der neue Status Quo ist“.
„Studien zeigen, dass Berlin das Potenzial hat, die Spielregeln in vielen hoch innovativen Bereichen der Industrie zu ändern: in der digitalen Wirtschaft, Biotechnologie und im Gesundheitswesen, ebenso wie im Zusammenhang mit neuen Formen der Automatisierung und alternativen Kraftstoffen“, fügt Fletcher hinzu. „Um dies zu erreichen, müssen Unternehmen und zivilgesellschaftliche Institutionen Benchmarking als Standardsprache ihrer Entscheidungsfindung hinter sich lassen.” In der Bildung sollte der Fokus auf der Vermittlung von Führungsqualitäten anstelle traditioneller Management–Disziplinen liegen.
Führungskräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und dem Dritten Sektor werden sich zunehmend als kulturelle Architekten und nicht mehr als bloße Titelträger oder Vermittler sehen müssen. “Durch den demografischen Wandel wird dies immer wichtiger”, sagt der Futurologe. “Vor allem durch den rasanten Anstieg der “Millennial¬ Generation” der 18- bis 33-Jährigen und der noch größeren Herausforderung “Generation Edge” (unter 18)”.
Beide Generationen denken globalisiert und digital, leben Wertepluralismus und setzen voraus, dass man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Dies stellt Herausforderungen an Führungskräfte dar – insbesondere wenn es darum geht, Loyalität und fokussiertes, strategisches Denken zu stärken. Die “Generation Edge” tritt reformistischer und rebellischer auf und wird versuchen, die Normalität von Unternehmen zu stören, um sie dann in anderer Form wiederherzustellen. Führungskräfte in Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen lernen, wie man diese Mentalität aktiv mit einbezieht, effektiv anleitet und kanalisiert. “Der Einfluss der “Generation Edge” wird hinter vielen der Ideen stecken, welche die Industrie 4.0 maßgeblich vorantreiben werden“, sagt Mal Fletcher. „Führungskräfte sollten sich auf Störung und Dekonstruktion einlassen, ohne dabei das übergeordnete Ziel aus den Augen zu verlieren.“